Auch einige Bundesligisten unterstützen den globalen Klimastreik der Initiative "Fridays for Future". So stellten unter anderem der FSV Mainz 05, der SC Freiburg und Werder Bremen ihre Mitarbeiter für die Teilnahme an Demonstrationen und Kundgebungen am Freitag frei.
Klubs unterstützen Klimastreik
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Außerdem bot der FSV Mainz 500 Fans eine klimafreundliche Anreise zum Auswärtsspiel am Freitag (ab 20.30 Uhr im LIVETICKER) bei Schalke 04 im subventionierten Sonderzug für einen Fahrpreis von 25 Euro an.
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Dennoch gebe es im Profifußball noch "eine große Diskrepanz" bei der Umsetzung, sagte Freiburgs Trainer Christian Streich: "Wenn die Kinder mit mir reden und fragen würden: 'Sag' mal, wie sieht es eigentlich bei dir aus?' Dann müsste ich das ein oder andere Mal beschämt den Kopf abwenden."
Aber genau darum gehe es, so Streich, "dass es ausgesprochen wird, dass ein Bewusstsein geschaffen wird". Die Bewegung "Fridays for Future" habe "eine große Berechtigung".
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Mainz 05 als Vorreiter
Der FSV Mainz ist der erste klimaneutrale Verein der Bundesliga. Das Stadion, die Geschäftsstelle, der Fanshop und auch das Catering am Bruchweg sind auf Ökostrom umgestellt worden, der vollständig aus regenerativen Energien und frei von Atomstrom erzeugt wird.
Im Januar 2010 stellte Mainz zudem in "Klimawart" Stephan Bandholz einen erfahrenen Facility-Manager ein, um weitere Energiespaßmaßnahmen umzusetzen. Um die Klimaneutralität final zu erreichen, kompensierte der Klub die Restmengen des unvermeidbaren CO2.
Auch die TSG Hoffenheim hat ihre Aktivitäten auf eine Klimaneutralität eingestellt. Die Kraichgauer gleichen ihre eigenen CO2-Emissionen mit einem WWF GoldStandard Projekt "Kikonda Forest" (Uganda) aus.
Nagelsmann befürwortet die Aktion
Trainer Julian Nagelsmann von RB Leipzig hätte unterdessen Verständnis dafür, wenn seine Spieler am Freitag an den vielen Demonstrationen für Klimaschutz in Deutschland teilgenommen hätten. "Wenn es für eine gute Sache ist, könnte ich darüber hinwegsehen und sagen: Da bewegt er sich ja auch ein bisschen", sagte der 32-Jährige.
Generell hält Nagelsmann den Klimaschutz für enorm wichtig. "Ich glaube, wir wohnen auf einem sehr schönen Planeten. Ich glaube, dass wir eine tolle Welt haben, die sollten wir auch erhalten", sagte der Coach.
Wichtig sei bei dem Thema aber auch ein gutes Abwägen. "Man sollte nicht nur plakativ etwas raushauen, es sollten auch gute Sachen dahinter stehen", meinte der RB-Trainer: "Wenn die Leute kämpfen und sich jeder bemüht, können wir es hinkriegen, dass der Abwärtstrend beim Klima gestoppt wird."
In seinem privaten Umfeld versucht Nagelsmann umweltfreundlich zu leben. Allerdings sei es kompliziert, etwa ohne Plastikmüll zu leben.
"Da ist es ein Fortschritt Verpackungen zu produzieren, die nicht aus mehreren Materialien bestehen, einen Joghurtbecher ohne Alu-Deckel, Plastik und Papierhülle. Der ist nämlich schwierig zu recyceln und wird dann wieder verbrannt, was der Umwelt nicht guttut", sagte Nagelsmann.