Diese Nachricht dürfte Leon Goretzka gefreut haben.
Goretzka: Das muss besser werden
Bei SPORT1 verriet Trainer Niko Kovac nach dem letzten USA-Test gegen den AC Milan (1:0): "Wir haben mit einfacher Sechs beziehungsweise zwei Achtern gespielt. Das ist das System, was ich gerne spielen möchte." Wenige Minuten zuvor war es ausgerechnet Goretzka, der mit einem sehenswerten Rechtsschuss (Traumpass Joshua Kimmich, Abschluss im zweiten Kontakt) für das goldene Tor gesorgt hatte.
Gegen die "Rossoneri" durfte der 24-Jährige erstmals auf der USA-Reise von Beginn an ran. Auf seiner Wunschposition im zentralen Mittelfeld, auf der Acht. Genau die Position, die Kovac fortan wieder zweifach vergeben möchte, nachdem er ab dem 13. Spieltag der Vorsaison vorzugsweise auf ein 4-2-3-1-System mit Doppelsechs gesetzt hatte.
Zwei Achter für Kovac – für Goretzka erhöhen sich damit die Chancen auf einen Stammplatz.
"Ich will den nächsten Schritt machen, denn das war noch lange nicht das Ende", sagt Goretzka selbstbewusst im Gespräch mit SPORT1. Sein Ziel für die kommende Saison: "Ich möchte weiter das Spiel prägen und meine Tore machen."
Goretzkas "größter Kritikpunkt"
Acht gelangen ihm in der Vorsaison in der Bundesliga, eines im DFB-Pokal. In der Champions League hingegen blieb er torlos. Insgesamt kommt er auf 42 Pflichtspiel-Einsätze, lieferte zudem noch sieben Assists. Allerdings konnte er im Prestige-Duell gegen den FC Liverpool im Achtelfinale keinerlei Akzente setzen.
Das Hinspiel verpasste er kurzfristig wegen einer Sehnenreizung am rechten Knöchel. Im Rückspiel kam er nur auf einen 18-Minuten-Einsatz. Zwei Momente, die noch immer an ihm nagen.
"Der größte Kritikpunkt, den ich mir selbst mache, war, dass ich bei den beiden Spielen gegen Liverpool nicht dabei war. Natürlich war es auch Pech, weil mich Verletzungen aufgehalten haben. Es ist aber wichtig, dass man in genau solchen Spielen da ist. Das werde ich versuchen, nun hinzubekommen."
Die klare Botschaft des Mittelfeldspielers: Auch in großen Spielen will er zukünftig eine Rolle spielen.
Ein weiteres Spiel, das ihm nicht aus dem Kopf geht, ist der 5:0-Heimerfolg gegen Borussia Dortmund am 28. Spieltag. Kovac setzte Goretzka überraschend auf die Bank, obwohl er zuvor in der Liga vier Monate lang auf der Acht oder auf der Doppel-Sechs gesetzt war. "Beim Dortmund-Spiel stand ich völlig überraschend nicht in der Startelf", sagt Goretzka, der sich davon aber nicht unterkriegen lässt.
"Hätten mir viele nicht zugetraut"
"Es hätte schlechter, aber auch besser laufen können. Insgesamt kann ich positiv darüber sprechen", sagt der 23-malige Nationalspieler (acht Tore) über sein Premieren-Jahr in München. "Wenn man sich mal die Statistiken von mir anschaut, die ich mir im Urlaub reingezogen habe, dann war das schon ordentlich und außergewöhnlich für mein erstes Jahr beim FC Bayern. Das hätten mir, glaube ich, nicht viele zugetraut."
Goretzka will nun darauf aufbauen – das vom Trainer anvisierte 4-3-3-System käme im entgegen. Kovac hält viel vom Ex-Schalker, macht aber im Gespräch mit SPORT1 klar: "Leon hat sich letzte Saison schon bewiesen. Die Konkurrenz im Mittelfeld ist aber groß. Jeder muss sich anstrengen. Wir müssen aber alle hart arbeiten."
Durchsetzen muss er sich im noch dünnen Bayern-Kader vor allem gegen Corentin Tolisso und Renato Sanches, da im defensiven Mittelfeld Thiago und Javi Martínez gesetzt sein dürften. In den drei USA-Tests gegen den FC Arsenal (1:2), Real Madrid (3:1) und den AC Milan standen Tolisso (dreimal/162 Minuten) und Sanches (zweimal/104) zwar häufiger in der Startelf als Goretzka (einmal/166). Dafür sammelte er die meiste Einsatzzeit.
Nachlegen und den Druck auf die Konkurrenz erhöhen will er nun in den kommenden zwei Tagen im AUDI-Cup (FC Bayern - Fenerbahce, am Di., ab 20.30 Uhr im LIVETICKER). Ansage Goretzka: "Ich fühle mich schon ziemlich fit und weit.”