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Mats Hummels vom FC Bayern zum BVB - SPORT1-Kommentar zum Transfer-Hammer

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Mats Hummels vom FC Bayern zum BVB - SPORT1-Kommentar zum Transfer-Hammer

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Kommentar: Bayern schwächt sich

Während für den BVB und Mats Hummels die Rückkehr Sinn ergibt, geht der FC Bayern durch den Abgang des Kovac-Kritikers großes Risiko. SPORT1-Kommentar.
Mats Hummels verlässt den FC Bayern und wechselt zurück zum BVB
Mats Hummels verlässt den FC Bayern und wechselt zurück zum BVB
© SPORT1-Grafik/Getty Images
von Stefan Kumberger

Mats Hummels wechselt vom FC Bayern zurück zu Borussia Dortmund - ein Transfer, der für manche Beobachter dreifach Sinn ergibt. Aber ist das wirklich so? Ich meine: Nein!

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Borussia Dortmund holt einen echten Leader zurück nach Westfalen, der trotz seines einstigen Bayern-Wechsels bei den meisten Fans keineswegs in Ungnade gefallen ist – für den BVB ergibt der Deal Sinn.

Hummels wird in Dortmund Häuptling in einer jungen, aufstrebenden Mannschaft, die in der letzten Saison mit einem erfahrenen Mann wie ihm sicherlich nicht neun Punkte Vorsprung verspielt hätte und nur auf Platz 2 gelandet wäre. Außerdem kann der 30-Jährige in einem ruhigeren Umfeld deutlichere Akzente setzen und seine Führungsqualitäten besser einbringen, als es ihm in München möglich war - auch für ihn ergibt der Transfer also Sinn.

Bei diesem Deal liegt das größte Risiko auf Seiten des Rekordmeisters, der sich durch Hummels' Abgang zunächst einmal selbst schwächt. Die Bayern sehen in der aktuellen Transferperiode alt aus. Man hat den Eindruck, die Verantwortlichen hecheln der Entwicklung auf dem Markt hinterher.

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Denn: In Sachen Einkäufe haben die Münchener noch nicht in dem Umfang zugeschlagen, wie es die vollmundige Ankündigung von Präsident Uli Hoeneß im CHECK24 Doppelpass vermuten ließ ("Wenn Sie wüssten, was wir schon alles sicher haben…").

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Bisher konnten (abgesehen von der talentierten Wundertüte Jann-Fiete Arp) nur Benjamin Pavard und Lucas Hernández davon überzeugt werden, an die Säbener Straße zu wechseln. Trotz der stattlichen Transfersummen (35 bzw. 80 Millionen Euro) eindeutig zu wenig für die Ansprüche des FC Bayern.

Zumal es bei beiden Spielern keine Garantie dafür gibt, dass sie in München sofort Leistung bringen können. Hernández wird nach einer Knie-OP erst langsam zurückkehren, Pavard ist frisch-gebackener Absteiger. Das klingt nicht nach Männern, die einen Mats Hummels sofort adäquat ersetzen können. Zumal sie sich auch in der Kabine aufgrund der Sprachbarriere erst einmal zurückhalten werden (müssen). Nicht nur in dieser Hinsicht könnte sich der Hummels-Abgang für Bayern übel rächen.

Hummels hat trotz seiner Ausbootung beim DFB mentale Stärke bewiesen und eine hervorragende Rückrunde gespielt. Er zeigte sich zweikampfstark und nahm die Rolle als Führungsspieler komplett an. Dazu gehörte auch, dass der 30-Jährige im richtigen Moment den Finger in die Wunde gelegt hat und nach dem bitteren Champions-League-Aus gegen den FC Liverpool öffentlich Kritik übte. Damals störte ihn der fehlende Mut, aber auch die zu defensive Taktik von Trainer Niko Kovac.

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Womöglich haben solche Aussagen und die Tatsache, dass Hummels gerade in der "Herbst-Krise" als interner Kritiker des neuen Trainers aufgetreten sein soll, den Bayern die Entscheidung, Hummels ziehen zu lassen, leichter gemacht. Sportdirektor Hasan Salihamidzic will seinem Freund Niko Kovac offenbar ein perfektes Arbeitsumfeld bieten - zu selbstbewusste Spieler passen da nur noch bedingt ins Team. Hummels war den Bossen wohl zu kritisch.

Diese Transferperiode ist grundsätzlich eine erste Meisterprüfung für den Sportdirektor. Nach den zahlreichen Abgängen muss Salihamidzic Ergebnisse präsentieren. Denn früher haben die Bayern wenig über Transfers gesprochen, sondern sie einfach durchgezogen. In diesem Tagen hat man eher den Eindruck, die Münchener reden zwar viel über Spieler wie Callum Hudson-Odoi oder Leroy Sané, bei der Umsetzung hapert es jedoch gewaltig.

Die zahlreichen Bayern-Fans blicken neidisch nach Dortmund oder zu Real Madrid, wo gefühlt täglich neue Stars vorgestellt werden. In Panik oder Hektik muss niemand verfallen, aber so langsam müssen die Bayern liefern. Denn wenn man schon den direkten Bundesliga-Konkurrenten stärkt, sollte man zu Saisonbeginn nicht schwächer dastehen, als in der Spielzeit zuvor.