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Bundesliga: Handspiel-Regel als Paranoia - "Psycho-Geschichte"

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Bundesliga: Handspiel-Regel als Paranoia - "Psycho-Geschichte"

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Beckmann brandmarkt Handspiel-Regel

Die aktuelle Auslegung der Handspielregel sorgt für drei Aufreger in der Bundesliga. Dabei ist für SPORT1-Experte Reinhold Beckmann das ganze Thema eine "Psycho-Geschichte".
An diesem Spieltag gab es wieder strittige Videobeweis-Entscheidungen . Die Experten diskutieren die Probleme mit der Handregel, die für Probleme sorgt.
von Markus Bosch

Die aktuelle Auslegung der Handspiel-Regel hat SPORT1-Experte Reinhold Beckmann im CHECK24 Doppelpass zu einer emotionalen Brandrede bewegt. Beckmann bezeichnete die Problematik als eine "Psycho-Geschichte auf allen Ebenen" und fügte hinzu: "Alle sind neurotisch unterwegs im Moment. Schiedsrichter, Spieler, Trainer, selbst bei uns Journalisten – wir diskutieren hier jeden Sonntag. Es ist der Wahnsinn, es hört nicht auf, es wird nur noch schlimmer."

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Für Beckmann steht fest: "Es braucht eine neue Debatte, es braucht eine neue Diskussion, es braucht eine neue Entscheidung. So kann es nicht weitergehen."

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Wieder drei große Aufreger

Die Auslegung der Handspiel-Regel sorgte auch am Samstag in der Bundesliga für Wirbel. Besonders drei Szenen standen dabei im Blickpunkt.

Im Duell zwischen Hertha BSC und dem VfB Stuttgart ging Berlins Verteidiger Karim Rekik im Strafraum mit der Hand zum Ball, doch weder Referee Daniel Schlager noch Videoschiedsrichter Günter Perl bemerkten die Szene. Reporter Tom Bartels sagte im CHECK24 Doppelpass: "Das hat im Stadion niemand mitbekommen. Die Zeitlupe wurde erst später im TV eingespielt. Im Spiel hat sich niemand darüber beschwert."

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SPORT1-Experte Stefan Effenberg will diese Szene aber nicht überbewerten: "Das Handspiel in Berlin ist ein menschlicher Fehler, das muss man den Schiedsrichtern zugestehen. Das geht so schnell."  

Anders sieht Effenberg die Szene in München, wo Bayern-Verteidiger Jérôme Boateng einen Handelfmeter gegen sich bekam: "Relativ einfach zu beurteilen, das ist kein Elfmeter. Er hat den Arm angelegt und dreht sich weg. Mehr kann ein Spieler nicht machen. Das ist kein Elfmeter."

Unterschiedliche Auslegung in München

Schiedsrichter Christian Dingert hatte sich die entscheidende Szene noch einmal selbst per Video angeschaut, blieb aber bei seiner Entscheidung. Für Bartels unverständlich: "Ich weiß nicht warum der Schiedsrichter, der sich das anschaut, zum Entschluss kommt, das sei ein Elfmeter."

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Auf der Gegenseite bekam 96-Verteidiger Matthias Ostzrolek ebenfalls den Ball an die Hand, diesmal blieb der Pfiff des Schiedsrichters aber aus. "Auch das ist kein Elfmeter. Daher verstehe ich den Schiedsrichter nicht, der beides beurteilt innerhalb von wenigen Minuten. Bei Boateng auf Elfmeter entscheidet, die Szene sogar noch extra anschaut, und hier nicht", äußerte Effenberg Verwunderung über die unterschiedliche Auslegung beider Szenen innerhalb eines Spiels.

Auch in Bremen blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm, nachdem BVB-Profi Mario Götze der Ball an die Hand sprang. 

Eberl fordert: "Halb-Handspiele wieder weg"

Für Gladbach-Manager Max Eberl ist diese Szene Anlass zur Forderung einer Reform der Handspiel-Regel: "Im Kontext dieser Saison ist das ein Elfmeter, aber für unseren Sport darf das kein Elfmeter sein. Wir müssen dahin kommen, dass die Halb-Handspiele wieder weg kommen und nur klare Handspiele pfeifen. Das muss klar definiert werden."

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Weiter argumentierte Eberl: "Dieser Videoassistent, der oft in Verruf steht, der ist gar nicht das Problem, der zeigt nur Defizite auf, die wir in der Regelauslegung haben. Wir müssen an diese Handregel ran, weil das das Komplizierteste an der ganzen Videoassistenz ist."