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FC Bayern München mit Kovac, Hoeneß, Rummenigge in der Krise

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FC Bayern München mit Kovac, Hoeneß, Rummenigge in der Krise

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Die Grabenkämpfe bei den Bayern

Die Bayern kommen nicht zur Ruhe. Intern brodelt es, der Präsident reagiert immer dünnhäutiger auf Kritik. SPORT1 zeigt die Grabenkämpfe beim Rekordmeister.
Nach den kritischen Worten von Uli Hoeneß nach dem Unentschieden gegen Düsseldorf gibt Bayern-Coach Niko Kovac seinem Boss absolut recht.
Florian Plettenberg
Florian Plettenberg

Der FC Bayern München wirkt im November 2018 nicht nur angeschossener, sondern auch noch zerstrittener denn je.

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Nahezu täglich entzünden sich beim Rekordmeister neue Brandherde, Ruhe will bei den Münchnern derzeit einfach nicht einkehren. Die Außendarstellung des "wichtigsten Vereins in Deutschland" (O-Ton Karl-Heinz Rummenigge) ist so schlecht wie nie. Dabei sollten die Bayern vor allem in diesem Jahr und nur wenige Monate vor dem großen Umbruch darauf erpicht sein, ein anderes Bild von sich abzugeben.

Vor dem Champions-League-Heimspiel gegen Benfica Lissabon (Champions League: FC Bayern - Benfica Lissabon ab 21 Uhr im LIVETICKER, alles dazu auch im Fantalk ab 20.15 Uhr im TV auf SPORT1) zeigt SPORT1 die Grabenkämpfe der Bayern.

Mannschaft vs. Kovac

"Die Kabine ist für mich heilig", sagte ausgerechnet Hasan Salihamidzic bei seinem Amtsantritt als neuer Bayern-Sportdirektor im August 2017. Weder Ex-Profi "Brazzo" noch Präsident Uli Hoeneß oder Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge scheinen jedoch dafür zu sorgen (oder dafür sorgen zu wollen), dass Informationen aus der Bayern-Kabine auch tatsächlich heilig bleiben.

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Nahezu täglich dringen Interna nach Außen, die vor allem Trainer Niko Kovac schwächen und dessen Autorität untergraben. Das Maulwurf-Problem ist ein Phänomen, das bei den Bayern in Krisenzeiten immer wieder zu beobachten ist. Momentan schadet es aber vor allem dem Ruf der Bayern und dürfte auch für Verunsicherung innerhalb des Teams sorgen - vor allem bei Kovac. Wie soll man so noch vertrauensvoll miteinander arbeiten?

Kovac indes betonte am Montag erneut, dass das Verhältnis zwischen Mannschaft und ihm aus seiner Sicht "ausgesprochen gut" sei.

Niko Kovac
Niko Kovac
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Kovac' Vorgänger Jupp Heynckes äußerte in der WZ Mitgefühl mit dem Kroaten: "Niko Kovac hat's nicht einfach in München. Es gibt liebe Jungs dort und Diven, und dann sind da noch die schweren Verletzungen von wichtigen Spielern."  

Bosse vs. Sportdirektor

Selbst wenn Hoeneß und Rummenigge in der Öffentlichkeit bislang keine Zweifel an Salihamidzic äußern, so stellt das regelmäßige Vorpreschen der Bosse den Bayern-Sportdirektor immer mehr in den Schatten. Salihamidzic findet schlichtweg nicht statt, er duckt sich in Krisenzeiten weg oder wird übergangen, wirkt verunsichert und schafft es nicht, für Ruhe zu sorgen.

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"Was wir jetzt brauchen, ist ein Mann, der das Vertrauen der Spieler hat, der das Vertrauen des Vorstandes hat und der auch das Vertrauen der Fans hat", sagte Hoeneß einst bei der Vorstellung des 41-Jährigen. Von Vertrauen in Salihamidzic ist aber wenig zu spüren. Hoeneß ist es, der wie zuletzt nach dem Remis gegen Düsseldorf (3:3) zu den Medien spricht.

Nur eine Statisten-Rolle wurde dem Bosnier auch bei der legendären Pressekonferenz der Bayern zuteil, auf der die Bosse zur Medienschelte ausholten und sich vor die Spieler stellten. Ex-Bayern-Kapitän Stefan Effenberg zog bei t-online.de ein wenig schmeichelhaftes Fazit: "Der weiß offenbar genau, wo er hingehört – in die zweite Reihe."

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Übrigens: Auch der frühere Mittelfeldspieler galt - wie Kovac - nicht als 1A-Lösung auf seinem Posten. Philipp Lahm etwa sagte ab, auch Max Eberl war nicht von Borussia Mönchengladbach loszueisen.

Bosse vs. Vereinslegenden

Das "Mia san mia"-Gefühl ist tief in der Bayern-DNA verwurzelt.

Gelebt und nach außen getragen wird aber auch dieses Gefühl nicht mehr. Jüngstes Beispiel: Der Bruch zwischen Hoeneß und Vereins-Legende Paul Breitner. Hoeneß hatte seinem ehemaligen Freund nahegelegt, fortan und bis auf Weiteres nicht mehr in den Ehrengast-Bereich der Allianz Arena zu kommen.

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Die Nachricht habe ihm Hoeneß nicht einmal selbst überbracht, sondern Finanz-Boss Jan-Christian Dreesen, bestätigte Breitner SPORT1 einen entsprechenden Bild-Bericht. Vorausgegangen war seine Kritik an der Wut-PK der Bayern-Bosse: "Was den Uli angeht: Ich verstehe vieles nicht, was dort passiert", sagte der Weltmeister von 1974 im Bayerischen Rundfunk.

In etlichen Vereinsforen wird Hoeneß für sein Verhalten gegenüber der Vereinsikone von den eigenen Fans nun scharf kritisiert. Bereits auf der legendären Pressekonferenz rechneten die Bayern mit kritischen ehemaligen Mitspielern ab. Wortwörtlich kritisierte Salihamidzic Ex-Mitspieler Effenberg. Auch Lothar Matthäus und Didi Hamann dürften sich angesprochen gefühlt haben.

Hoeneß vs. Kovac

Zwar kritisierte Hoeneß nach dem Düsseldorf-Remis auch die Leistung einiger Spieler, vor allem aber stand Kovac erneut in der Schusslinie. Der 66-Jährige stellte "schlechten und uninspirierten" Fußball "ohne Selbstvertrauen" fest, sprach mit Rummenigge und einigen Spielern noch am gleichen Abend in der Bayern-Kabine – ohne Kovac. Bis Montagnachmittag, so der Trainer, habe er auch kein persönliches Gespräch mit den Verantwortlichen gehabt.

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Den Worten von Hoeneß nach zu urteilen steht Kovac längst auf dem Abstellgleis. Zwar wird dieser gegen Benfica Lissabon auf der Bank sitzen. Kovac' Zukunft ist aber unsicherer denn je. Am Samstag müssen die Bayern in Bremen ran, ehe am Sonntag eigentlich ein Kovac-Besuch bei einem Fanclub in Inzell eingeplant ist. Gut möglich, dass dieser nicht stattfinden wird.

Fans vs. Bosse

Längst werden die Handlungen der Bayern-Verantwortlichen nicht mehr von allen Teilen der Fans unterstützt. Die Medienschelte der Bosse führte zu etlichen Austritten von Vereinsmitgliedern, Fans schämten sich mitunter für das Verhalten von Hoeneß und Rummenigge.

Zusätzlich sorgten die vom Spiegel veröffentlichten Pläne von Rummenigge rund um eine "Super League", die der FC Bayern später dementierte, für Verärgerung bei Teilen der Anhängerschaft. Mehrmals teilten sie ihren Unmut mit Spruchbändern ("Wir stehen zu Bundesliga - Superliga ohne uns") in der Allianz Arena mit.

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Unmut gab es zuletzt auch immer wieder, weil die Fans zunehmend die Rückkehr zu Trikots in den traditionellen Vereinsfarben Rot und Weiß forderten. Keine blauen Hosen mehr, keine mintgrünen Shirts.

Die Anhänger verschafften sich Gehör, der Verein reagierte und teilte mit: "Die FC Bayern München AG hat insoweit mitgeteilt, dass zukünftig für die Hauptspielkleidung, bestehend aus Trikot, Hosen und Stutzen (sogenanntes Home-Trikot), ausschließlich die traditionellen Vereinsfarben Rot und Weiß verwendet werden."

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