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BVB-Jäger: FC Bayern, Gladbach, Leipzig und Frankfurt im Check

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BVB-Jäger: FC Bayern, Gladbach, Leipzig und Frankfurt im Check

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Wer kann den BVB stoppen?

Borussia Dortmund thront an der Spitze der Bundesliga, bis zum Titel ist es aber noch ein weiter Weg. SPORT1 nimmt die BVB-Jäger unter die Lupe.
Die Liga ist spannend wie lange nicht. Nach einem Drittel der Saison ist es Zeit für eine Bilanz. Bei wem läuft es bisher rund und wer bleibt hinter den Erwartungen zurück?

Spätestens seit dem furiosen 3:2 gegen den FC Bayern scheint klar, dass der BVB in diesem Jahr ein großes Wort um den Meistertitel mitreden wird.

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"Bei Dortmund kommen gerade mehrere Faktoren zusammen. Die Leichtigkeit, die Freude, das Publikum. Das könnte zur Meisterschaft führen", sagte SPORT1-Experte Stefan Effenberg im CHECK24-Doppelpass.

Noch aber haben die Schwarz-Gelben (Platz 1, 27 Punkte, 33:12 Tore) einen weiten Weg vor sich und neben den Bayern auch noch andere, ernstzunehmende Verfolger im Nacken.

SPORT1 nimmt die BVB-Jäger unter die Lupe.

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- Borussia Mönchengladbach (Platz 2, 23 Punkte, 26:13 Tore):

Kader: Bis auf Jannick Vestergaard hat Sportdirektor Max Eberl den Kader zusammengehalten, mit Alassane Plea hat er endlich den lange vermissten Torjäger gefunden. Derzeit kommt der Franzose meist über den linken Flügel, weil Hecking im Zentrum der Offensive auf den variablen Kapitän Lars Stindl setzt. Mit Florian Neuhaus und Jonas Hofmann klopfen zwei Spieler an die Tür der Nationalelf.  

Der breite Kader mit 30 Spielern sorgt derweil dafür, dass sich niemand ob seiner Position sicher sein kann. "Die neue Konkurrenzsituation macht uns stark. Jetzt geht es darum, das zu moderieren, wenn Spieler unzufrieden sind. Dann sitzt ein Christoph Kramer eben auch mal auf der Bank", erklärte Eberl im CHECK24 Doppelpass.

Trainer: Es gehört schon etwas dazu, über den Sommer sein System zu ändern. Hecking, der nicht unbedingt als Taktik-Fuchs a la Pep Guardiola oder Thomas Tuchel galt, hat die Herausforderung angenommen und bisher bestanden. Allerdings: Wenn Gladbach verliert, dann richtig (2:4, 1:3, 0:5). Ein Indiz, dass die Mannschaft noch nicht zu einhundert Prozent gefestigt ist.

CHECK24 Doppelpass: Max Eberl über Transfer von Alassane Plea
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Taktik/Spielweise: Die Analyse der enttäuschenden vergangenen Saison führte dazu, dass Trainer Dieter Hecking Risiko ging und sein System umstellte. Gladbach agiert derzeit erfolgreich in einem 4-1-2-3 beziehungsweise 4-3-3, das offensiv interpretiert wird. Um dennoch die Kompaktheit zu wahren, ist eine hohe Laufbereitschaft aller Spieler unabdingbar. Bisher geht der Plan auf.

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Stimmung/Umfeld: Max Eberl ist die Kontinuität in Person und gibt das auch an seine Mitarbeiter weiter. Trotz der schwachen Rückrunde hielt der 45-Jährige an Hecking fest. Im Präsidium sitzen neben Rolf Königs mit Rainer Bonhof und Hans Meyer kompetente und erfahrene Ansprechpartner, die sich nach außen vornehm zurückhalten. 

Ambitionen: Vor der vergangenen Saison sprach man öffentlich von Europa, das ging nach hinten los. Kampfansagen wird es daher keine geben. "Wir sind gerade in einem Flow, da wollen wir weitermachen", gibt Eberl die Richtung vor.

Prognose: Gladbach wird sich in der Spitzengruppe halten, die fehlende Mehrfachbelastung nach dem Aus im DFB-Pokal ist ein Trumpf. Die Meisterschaft kommt allerdings zu früh. Bei den Niederlagen gegen Freiburg und Berlin wurde deutlich, dass die Auswärtsschwäche noch nicht endgültig behoben ist.

- RB Leipzig (Platz 3, 22 Punkte, 22:9 Tore):

Kader: Trainer Ralf Rangnick hat lediglich 24 Spieler zur Verfügung, nur der FC Bayern ist mit einem noch kleineren Kader in die Saison gestartet. Gerade zu Beginn der Saison machte sich das in Verbindung mit der Doppelbelastung der Europa League bemerkbar, Rangnick sah ein physisches Defizit.

In Sachen Qualität kann RB dagegen punkten. Timo Werner zählt in Topform zu den besten Stürmern der Liga, mit den Außenverteidigern Marcel Halstenberg und Lukas Klostermann verfügt man über zwei potenzielle deutsche Nationalspieler. Die Innenverteidiger Ibrahima Konaté und Dayot Upamecano haben in ihren jungen Jahren schon herausragendes Potenzial.

Trainer: Ralf Rangnick ist nach Friedhelm Funkel und Lucien Favre der drittälteste Trainer und besitzt jede Menge Erfahrung. Der "Professor" hat ein hohes taktisches Verständnis und besitzt als Coach und Sportdirektor in Personalunion große Autorität. Das Problem: In der Rückrunde muss er sich zusätzlich bereits um die Kaderplanung für die kommende Saison kümmern.

Taktik/Spielweise: Ralf Rangnick lässt RB vornehmlich mit Viererkette agieren, weicht aber auch mal auf eine Dreierkette aus. Gesetzt ist eine Doppelspitze, in der Timo Werner zuletzt wieder glänzt. Leipzig setzt auf hohe Laufbereitschaft und ein sehr effektives Gegenpressing. Torhüter Peter Gulacsi hielt schon sechs Mal seinen Kasten sauber, mit nur neun Gegentreffern stellt Leipzig ligaweit die beste Defensive.

"Die Jungs machen einfach alle mit gegen den Ball. Das ist letztlich der Schlüssel für unser Spiel", erklärte Rangnick zuletzt. "Wenn wir so weitermachen, dürfte es auch künftig nicht so leicht sein, gegen uns Tore zu schießen. Und selbst sind wir immer in der Lage, den einen oder anderen Treffer zu erzielen."

Stimmung/Umfeld: Zu Beginn der Saison herrschte einige Unruhe im Verein, nachdem im Rahmen der Europa League Undiszipliniertheiten von Spielern ans Licht kamen. Rangnick faltete sein Team öffentlich zusammen - und sorgte für Ruhe.

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Ambitionen: Leipzig meldet durchaus Ansprüche an: "Wir werden von Woche zu Woche besser", sagte Rangnick. Und: "Ich sehe derzeit nicht das absolute Ende der Fahnenstange."

Prognose: Der kleine Kader der Leipziger könnte zum Problem werden. Bleiben alle Schlüsselspieler gesund, hat Leipzig aber das Potenzial, um im Duell zwischen dem FC Bayern und dem BVB der lachende Dritte zu werden. Abgedroschen, aber aktuell wie eh und je: Defensive gewinnt Meisterschaften.

Eintracht Frankfurt (Platz 4, 20 Punkte, 26:13 Tore):

Kader: Mit Marius Wolf, Omar Mascarell, Lukas Hradecky und Kevin-Prince Boateng verließen gleich mehrere Leistungsträger den Klub. Der sportlichen Leitung um Fredi Bobic gelang es allerdings bravourös, diese Verluste aufzufangen.

So fanden unter anderem Filip Kostic, Kevin Trapp und Lucas Torro den Weg nach Hessen. Zudem wurde Ante Rebic für zwei Millionen Euro endlich fest verpflichtet. Mit 36 Spielern hat die Eintracht nun den größten Kader der Liga.

Trainer: Nach der 0:5-Pleite im Supercup gegen Bayern und dem Erstrunden-Aus im Pokal galt Adi Hütter als heißester Kandidat auf den ersten Trainer-Rauswurf der Saison. Mittlerweile hat sich das Blatt gänzlich gewendet. Der Österreicher weiß, wie Erfolg geht. Sowohl in Österreich (mit RB Salzburg) als auch in der Schweiz (Young Boys Bern) wurde er Meister.

Spielweise: Hütter lässt die Eintracht offensiver agieren als sein Vorgänger Niko Kovac. Zuletzt ließ er sein magisches Dreieck Ante Rebic, Sebastien Haller und Luka Jovic gemeinsam von der Leine, wobei Rebic als Zehner hinter seinen beiden kongenialen Partnern agiert. In der Defensive setzt Frankfurt auf eine Dreier- bzw. Fünferkette. Mit Ball geht es schnell und ohne viel Schnörkel nach vorne, ohne Ball wird hoch gepresst.

"In dieser Mannschaft musst du rennen, bis du nicht mehr rennen kannst", sagt Stürmer Haller.

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Stimmung/Umfeld: Die sportliche Leitung um Fredi Bobic, Manager Bruno Hübner sowie Kaderplaner und Chefscout Ben Manga leistet seit Jahren unauffällige, aber erfolgreiche Arbeit.

Die guten Ergebnisse schlagen sich derweil auch auf die Stimmung der Mannschaft nieder. "Der Teamgeist bei uns ist unglaublich", schwärmte Jonathan de Guzman. Dazu kommen die Fans, die ein großes Plus darstellen. Selbst bei Auswärtsspielen in Europa sorgen sie mit ihren stimmungsvollen Choreographien für Furore.

Ambitionen: "Deutscher Meister wird nur die SGE" - Die Fans sangen nach dem 3:0 gegen Schalke schon vom Titel. Die Mannschaft ist allerdings deutlich zurückhaltender. So sprach Torjäger Jovic von einer "Momentaufnahme".

Prognose: Frankfurt hat sich in einen Rausch gespielt, agiert derzeit aber wie Schalke in der letzten Saison über seinen Möglichkeiten. Hält das Trio Rebic/Haller/Jovic seine Form, ist eine ähnliche Überraschung wie bei Königsblau drin. Sprich: Die Eintracht kämpft um Platz vier.

FC Bayern München (Platz 5, 20 Punkte, 20:14 Tore):

Kader: Nach den Verkäufen von Juan Bernat, Sebastian Rudy und Arturo Vidal besitzen die Bayern mit nur 23 Spielern den kleinsten Kader der Liga. Besonders die Außenverteidiger-Position ist sehr dünn besetzt. Haben die Münchner - so wie derzeit der Fall - mit Verletzungen zu kämpfen, sind die Alternativen rar. Jetzt fällt auch noch James verletzt aus.

Trainer: Kovac hat als Nachfolger von Jupp Heynckes ein schweres Erbe angetreten. Nach geglücktem Start war zuletzt spielerisch und ergebnistechnisch Sand im Getriebe. Interna, die immer wieder nach außen dringen, erwecken zudem den Eindruck, dass die Stars ihren zwar nicht unerfahrenen, aber keinesfalls hochdekorierten Trainer nicht hundertprozentig ernst nehmen. Immerhin: Präsident Uli Hoeneß will ihn "bis aufs Blut verteidigen".

Saisonbilanz des FC Bayern als Fünfter nach elf Spielen
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Spielweise: Kovac lässt im 4-1-4-1 spielen und weicht davon auch nicht ab. Er setzt auf Flügelspiel, hat damit derzeit aber nur wenig Erfolg. Es fehlt an Tempo und Kreativität im Bayern-Spiel.

Eine große taktische Revolution ist dennoch nicht zu erwarten. "Wir wollen unseren Stil durchsetzen. Die Jungs spielen seit 10 Jahren so", sagte er vor dem Spiel gegen den BVB.

Stimmung/Umfeld: Traditionell geht es explosiv an der Säbener Straße zu. Spieler wie James sind unzufrieden und begehren offenbar immer mal wieder auf, die legendäre Pressekonferenz der Bosse ist noch lange nicht vergessen und nun sorgt Franck Ribery mal wieder für nicht-sportliche Schlagzeilen.

Ambitionen: Präsident Uli Hoeneß hat Kovac schon vor dem Spiel gegen Dortmund von der Meisterpflicht entbunden. Dennoch ist klar, dass die Münchner über Platz zwei nicht glücklich wären. Aufgegeben hat der Meister noch lange nicht.

Prognose: Unterschätze nie das Herz eines Champions, besonders, wenn er FC Bayern heißt. Mit Corentin Tolisso und Kingsley Coman hat man zudem quasi noch zwei Neuzugänge in der Hinterhand. Bayern wird Dortmund in der Rückrunde wieder auf die Pelle rücken.

TSG Hoffenheim (Platz 6, 19 Punkte, 24:15 Tore):

Kader: Mit Mark Uth und Serge Gnabry verlor die TSG zwei Schlüsselspieler ihrer Offensive, fängt das aber im Kollektiv auf. Rückkehrer Joelinton (ausgeliehen an Rapid Wien) schlug ebenso ein wie der 18 Jahre alte Reiss Nelson, der per Leihe vom FC Arsenal kam.

Nagelsmann hat 30 Spieler im Kader, von denen er bislang 22 eingesetzt hat. Geht es nach dem Gesamtmarktwert des Kaders liegen die Kraichgauer mit 246,45 Millionen (Quelle: transfermarkt.de) auf Platz sechs in der Liga.

Trainer: Julian Nagelsmann ist nach wie vor der jüngste Coach der Liga. Nach einem holprigen Start hat er auch jetzt wieder die Kurve bekommen, seine Qualität ist unbestritten.

Das Problem: Sein Abschied zu RB Leipzig am Ende der Saison steht bereits fest. Gerade in der Rückrunde könnte das zu Problemen im Hinblick auf unzufriedene Spieler werden.

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Spielweise: Nagelsmann lässt sein Team seit jeher äußerst variabel agieren. In der Regel läuft die TSG mit einer Dreierkette auf, zuletzt gegen Augsburg agierte man aber in einem 4-3-3. Auch zwei echte Spitzen sind immer eine Option.

Stimmung/Umfeld: Im beschaulichen Sinsheim geht es ruhig zu. Lediglich die Beschimpfungen gegen Dietmar Hopp durch gegnerische Fans sorgen hin und wieder für Aufregung. Selbst die Nachfolger-Suche für Nagelsmann läuft relativ geräuschlos ab.

Ambitionen: Vor der Saison war von einer Attacke auf die vorderen Plätze gesprochen worden, Anfang Oktober hatte man nur zwei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. "Aktuell haben wir die Qualität nicht so, dass wir die Spiele gewinnen. Gerade macht es wenig Spaß", sagte Nagelsmann damals. Große Töne sind aus Hoffenheim daher nicht zu hören.

Prognose: Nagelsmann kann durch seine taktischen Kniffe eine Menge kompensieren, für eine erneute Qualifikation für die Champions League reicht die Qualität des Kaders aber nicht aus, geschweige denn als BVB-Jäger. Die Europa League muss das Ziel sein. 

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