Der kriselnde Vizemeister FC Schalke 04 hat einen kleinen Schritt aus der Krise gemacht. Am 12. Bundesliga-Spieltag gewannen die Knappen in einem Kellerduell mit vielen Abwehrschwächen gegen den 1. FC Nürnberg mit 5:2 (2:1). (Ergebnisse und Spielplan)
Skrzybski führt Schalke zum Sieg
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In der Tabelle vergrößerte das Team von Trainer Domenico Tedesco den Abstand zur Abstiegszone auf vier Punkte. Für den seit sechs Spielen sieglosen Club wird die Lage dagegen immer kritischer, er könnte am Sonntag auf den Relegationsplatz abrutschen. (Tabelle der Bundesliga)
"In der Offensive war das schon gut. Im Defensivspiel war bei beiden Teams sehr viel Luft nach oben. Wir haben zu viele Konter bekommen, da kann es zur Halbzeit auch anders stehen", so Tedesco.
Der langjährige Berliner Zweitligastürmer Steven Skrzybski mit seinen ersten Bundesliga-Toren (26./84.), Amine Harit (32.), Guido Burgstaller (70.) und Bastian Oczipka (90.+3) trafen für die Gelsenkirchener, die erstmals seit dem 4:4 bei Erzrivalen Borussia Dortmund (25. November 2017) vier Treffer in einem Bundesligaspiel erzielten. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
Auf der Gegenseite profitierten Federico Palacios (38.) und Adam Zrelak (79.) bei ihren Treffern von Schalker Defensivschwächen.
"Es tut weh, fünf Tore zu bekommen. Vor allem weil wir gut im Spiel drin waren. Heute schmerzt es besonders, die Gelb-Rote Karte war vielleicht entscheidend", sagte Nürnbergs Georg Margreitter bei Sky.
Bauer sieht Gelb-Rot - Fans mit beeindruckender Choreo
Der Club, der Robert Bauer durch Gelb-Rot wegen wiederholten Foulspiels verlor (67.), hat seit 1993 nicht mehr auf Schalke gewonnen und aus den 13 Gastspielen seitdem nur drei Punkte geholt.
"Es gab einige Entscheidungen, die waren diskussionswürdig. Es wurde nicht mit korrektem Maß gemessen, es war große Theatralik im Spiel", so Nürnberg-Coach Köllner.
Das Duell der befreundeten Altmeister hatte mit einer beeindruckenden Choreografie im gesamten Stadion begonnen - eine Seite im Nürnberger Rot, die andere im Schalker Blau. Mittendrin die Aussage: "Tradition ist nicht Asche bewahren, sondern die Weitergabe des Feuers."
Skrzybski nutzt seine Chance
Schalke musste auf die verletzten Stürmer Breel Embolo (Mittelfußbruch) und Mark Uth (Sehnenverletzung im Oberschenkel) verzichten, dafür gab Skrzybski sein Startelfdebüt. Außenverteidiger Bastian Oczipka stand nach seiner Schambein-OP erstmals in dieser Saison auf dem Feld. Nationalspieler Sebastian Rudy kehrte in die erste Formation zurück - in der Bundesliga zum ersten Mal seit zwei Monaten.
Nürnbergs Coach Michael Köllner verstärkte seine Abwehr mit Ondrej Petrak, der bei Schalker Ballbesitz aus der Vierer- eine Fünferkette machte. Im Sturm gab der Schwede Mikael Ishak nach auskurierter Knieverletzung sein Comeback.
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Die Hereinnahme Skrzybskis zahlte sich sofort aus: Nach einem Pass von Daniel Caligiuri schlug Club-Torwart Christian Mathenia über den Ball, der Ex-Berliner bedankte sich für das Geschenk und schob den Ball ins leere Tor. Zuvor hatte Nürnbergs Keeper Schüsse von Burgstaller (6. und 16.) noch glänzend pariert.
Beim zweiten Tor der Königsblauen missglückte nach einer Flanke von Burgstaller der Abwehrversuch von Georg Margreitter, der Ball landete direkt vor den Füßen von Harit.
Mathenia patzt - und muss verletzt runter
Die Nürnberger, die schon in der Anfangsphase durch Ishak (18.) und Hanno Behrens (25.) nach Schalker Fehlern gute Chancen hatten, fanden schnell eine Antwort. Erst scheiterte der völlig frei stehende Ishak an Torhüter Ralf Fährmann, dann staubte Palacios ab.
Kurz vor der Pause musste Club-Keeper Mathenia vom Feld, der sich bei seinem Fehler vor dem 0:1 verletzt hatte. Die größte Chance zur Vorentscheidung vergab Nabil Bentaleb, der statt aufs Tor zu schießen, auf Burgstaller querlegte. Der überraschte Österreicher trat über den Ball (53.).