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VfB Stuttgart: Michael Reschke und Wolfgang Dietrich nach Korkut-Aus im Fokus

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VfB Stuttgart: Michael Reschke und Wolfgang Dietrich nach Korkut-Aus im Fokus

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Das seltsame Spiel der VfB-Bosse

Michael Reschke trennt sich beim VfB erneut einen Tag nach einem Treuebekenntnis vom Trainer. Eine große Rolle spielt dabei aber auch Präsident Dietrich.
Tayfun Korkut ist nicht mehr Trainer des VfB Stuttgart. Das Bundesliga-Schlusslicht verkündet am Tag nach der Niederlage in Hannover Korkuts Entlassung.
Robin Wigger
Robin Wigger

27. Januar 2018: Der VfB Stuttgart verliert gegen den FC Schalke 04 mit 0:2 und rutscht auf Rang 15 ab. VfB-Trainer Hannes Wolf gerät immer mehr unter Druck.

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Sportvorstand Michael Reschke wiegelt die Diskussionen ab. "Mit dem (Wolf) sitzen wir morgen zusammen, und mit dem werden wir uns auch vorbereiten auf Wolfsburg", sagt Reschke. Eine Trennung würde er "im Moment komplett ausschließen".

28. Januar 2018, 9.17 Uhr: Der VfB vermeldet die Trennung von Trainer Hannes Wolf und dessen Co-Trainer Miguel Moreira. Man sei gemeinsam nach einem emotionalen Gespräch zum Ergebnis gekommen, dass "die Gefahr, dass wir die Situation in der bestehenden Konstellation nicht mehr gedreht bekommen, zu groß ist und wir einen neuen Impuls brauchen, um wieder in die Erfolgsspur zu finden", so Reschke.

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6. Oktober 2018, gegen 17.45 Uhr: Der VfB Stuttgart verliert mit 1:3 gegen den bisherigen Tabellenletzten Hannover 96 und ist neues Schlusslicht der Bundesliga. VfB-Trainer Tayfun Korkut gerät immer mehr unter Druck (Die Tabelle der Bundesliga).

"Die Trainerfrage stellt sich nicht", erklärt Reschke: "Es ist definitiv noch genug Substanz in der Mannschaft und im Trainerteam, um einen Neustart zu schaffen."

7. Oktober 2018, 9.02 Uhr: Der VfB vermeldet die Trennung von Cheftrainer Tayfun Korkut und dessen Assistenten Ilija Aracic und Steven Cherundolo.

"Die ausbleibende sportliche Entwicklung im Laufe dieser Saison und die negativen Ergebnisse haben uns dazu bewogen, diesen Schritt zu vollziehen", erklärt Reschke plötzlich.

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Deja-vu beim VfB

Eine Duplizität der Ereignisse. Und ein linkes Spiel? Ein plötzlicher Sinneswandel? Oder eben einfach nur die halbe Wahrheit?

"Dass wir uns da bereits verabredet haben, uns zusammenzusetzen, ist Fakt, das räume ich ein", sagte Reschke am Sonntag im CHECK24 Doppelpass über seine Aussage nach Spielschluss - legte aber Wert auf die Feststellung: "Wir haben gestern nicht gesagt, dass alles in Ordnung ist."

Allerdings ist es eben nicht das erste Mal, dass Reschke mit unglücklichen Aussagen auffällt. Denn in der Causa Wolf hatte er bereits zuvor für Irritationen gesorgt. Denn eine Woche vor seinem Ende in Stuttgart war Wolf im ZDF-Sportstudio zu Gast gewesen – und musste sich einen Satz Reschkes anhören, der seiner Autorität nicht förderlich war.

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"Wir müssen uns in der Woche nochmal zusammensetzen, um uns taktische und spielerische Alternativen zu überlegen", wurde sein Vorgesetzter zitiert. Eine Aussage, die allen Beteiligten um die Ohren flog.

"Auch wenn Michaels Aussage nicht so gemeint war, wie sie von vielen interpretiert wurde. Aber dieser Satz war einfach nicht mehr einzufangen", meinte Wolf anschließend in der Bild.

Dietrich hat die Macht

Klar ist aber auch: Reschke als Alleinschuldigen für dieses erneute Hin und Her an den Pranger zu stellen, wäre falsch. Denn Präsident Wolfgang Dietrich mischt in den sportlichen Entscheidungen gehörig mit.

Und jener Dietrich hatte sich nach der Hannover-Pleite zu keinem (fadenscheinigen) Treuebekenntnis durchringen können. "Ich bin enttäuscht. Ich muss das erst einmal sacken lassen", sagte Dietrich laut Stuttgarter Zeitung in den Katakomben der HDI-Arena.

Anschließend setzte er sich mit Reschke und weiteren Vorstandskollegen zusammen, was zur Korkut-Entscheidung führte. "Wir kamen zum Schluss, dass ein Trainerwechsel sinnvoll ist und unsere sportlichen Chancen verbessert", erklärte Reschke bei SPORT1. Im Gegensatz zu Boss Dietrich hätte Reschke womöglich noch nicht gehandelt.

"Es war eine Situation, die sehr angespannt war. Das war ganz klar, dass eine Entscheidung kommen muss", erklärte Dietrich am Sonntag im SWR: "Noch einmal zu sagen, wir warten noch ein paar Tage, wäre nicht in Ordnung gewesen. Nicht gegenüber Tayfun und auch nicht für uns selbst."

Hinkel übernimmt vorerst

Sowohl in der Entscheidung selbst als auch in der Trainersuche tritt Dietrich forscher - man könnte auch sagen: ungeduldiger - auf als Reschke.

Denn laut Dietrich habe bei der Entscheidung "jede Stunde gezählt. Ich bin einfach dafür: Wenn eine Entscheidung ansteht, muss man die treffen und umsetzen. Da noch lange zu warten, bringt allen Beteiligten nichts. Und ich bin auch davon überzeugt, dass sie richtig ist."

Der nächste Schritt, den sich der VfB nach einer starken Rückrunde erhofft hatte, blieb unter Korkut aus. Zunächst übernimmt Ex-Nachwuchstrainer Andreas Hinkel den Job auf der Trainerbank.

Dietrich drängt auf schnelle Entscheidung - Reschke nicht

Während Dietrich möglichst schnell eine Lösung präsentieren und einen Trainer will, "der uns gegen Dortmund zur Verfügung steht", betonte Reschke bei SPORT1: "Wir werden nicht so sehr aufs Tempo drücken, sondern wir wollen eine Lösung finden, die absoluten Überzeugungscharakter hat."

Man werde Gespräche mit "drei bis vier Kandidaten" führen. Während sich der 61-Jährige nicht auf ein Anforderungsprofil festlegen wollte, stellte Dietrich klar, was ihm vorschwebt.

"Zunächst mal ist es wichtig, dass er genügend Ruhe ausstrahlt, um in diesem Haifischbecken Bundesliga zu bestehen. Der zweite Punkt ist, er muss möglichst einen modernen Fußball spielen lassen und unsere Mannschaft weiterentwickeln. Und drittens muss er eine Balance zwischen den erfahrenen und jungen Spielern finden", so Dietrich.

Als Kandidaten gelten unter anderem Markus Gisdol, Ralph Hasenhüttl und Markus Weinzierl. Doch egal, wer am Ende auf der Trainerbank sitzt: In einer möglichen Krise sollte der neue Chefcoach Treuebekenntnisse eher als Warnzeichen sehen.