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FC Bayern München im Kadercheck: Hier hat die Personalplanung versagt

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FC Bayern München im Kadercheck: Hier hat die Personalplanung versagt

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Schwachstellen des Bayern-Kaders

Der FC Bayern sucht einen Weg aus der Krise. Aber die Probleme sitzen tief. Dem Meister fällt die Personalplanung auf die Füße. SPORT1 macht den Kadercheck.
Der Münchner Spätsommer erweist sich als Stimmungskiller beim FC Bayern. Mit diesen Baustellen hat der Rekordmeister in der Krise zu kämpfen.
Maximilian Miguletz
Maximilian Miguletz
Florian Plettenberg
Florian Plettenberg
von Maximilian Miguletz, Florian Plettenberg

"Am Ende muss er auch dafür den Kopf hinhalten." Diese Worte von Uli Hoeneß zur Rotation von Niko Kovac hallen nach. Daran ändert auch nichts, dass sich der Präsident des FC Bayern nun doch demonstrativ hinter den Trainer gestellt hat.

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Kovac ist an erster Stelle gefragt, den Rekordmeister aus der Krise von vier Pflichtspielen ohne Sieg zu führen. Doch der Bayern-Coach verfügt nur über begrenzte Anpassungsmöglichkeiten.

Als beim peinlichen 0:3 gegen Borussia Mönchengladbach David Alaba verletzt vom Platz musste, war Kreativität gefragt. "Kovac muss sich ständig etwas überlegen, zum Beispiel Goretzka als linker Verteidiger. Das ist ja keine Rotation, sondern Improvisieren", sagte Kölns Sportchef Armin Veh im CHECK24 Doppelpass.

SPORT1 nimmt die Kaderplanung des FC Bayern unter die Lupe und benennt die Schwachstellen.

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Außenverteidiger? Mangelware

"Im Moment sind einige Positionen in der Mannschaft nicht doppelt besetzt", stellte auch SPORT1-Experte Marcel Reif im CHECK24 Doppelpass fest. Durch die Ausfälle von Alaba und Rafinha  hat Bayern in Joshua Kimmich derzeit nur einen etatmäßigen Außenverteidiger. 

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Mit Juan Bernat hatten die Münchner keinen überragenden, aber einen soliden Backup. Dass sie für den zu Paris Saint-Germain abgewanderten Spanier keinen Ersatz geholt haben, war nachlässig.

"Dem Trainer fehlen Alternativen auf den beiden Positionen in der Außenverteidigung. Aber es sind keine Spieler mehr da, die dort spielen könnten", fasste Veh die Lage zusammen.

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Boatengs Durchhänger wirkt sich aus

Der bajuwarische Transfersommer wirkt sich auch auf die Innenverteidigung aus. Das Wechsel-Theater um Jerome Boateng hat den Weltmeister von 2014 sichtlich beeinflusst. Seit sich der Klub mit einer möglichen Freigabe beschäftigt hat, ist der Leistungsabfall unübersehbar.

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Niklas Süle ist daher oft als Partner von Mats Hummels gefordert und fällt so auch als potenzielle Rechtsverteidiger-Notlösung aus. Ansonsten wird es auch in der Innenverteidigung eng: Javi Martinez gilt als Alternative, ein etatmäßiger Abwehrstabilisator ist er aber nicht.

Eine 69-jährige Flügelzange

Am eklatantesten zeigt sich die verfehlte Personalpolitik aber an der Flügelzange, dem einstigen Prunkstück. "Robbery" ist das Gesicht des verpassten Umbruchs.

Arjen Robben und Franck Ribery sollten zwar nach wie vor ihre Einsätze erhalten. Aber das Wohl und Wehe der Bayern-Offensive darf nicht mehr von einem 34-Jährigen und einem 35-Jährigen abhängen.

Zwar schwebte den Bossen eine Mischung aus Alt und Jung vor. Aber Kingsley Coman fällt die gesamte Hinrunde verletzt aus, und Serge Gnabry drängt sich nicht für deutlich mehr Einsatzzeit auf. Dass alle vier Flügelspieler verletzungsanfällig sind, war bekannt. Trotzdem wurde nicht reagiert - und nun fehlt es den Bayern schlichtweg an Tempo.

Lewandowski fehlt die Herausforderung

Ganz vorne spielt Weltklasse, die diese aber nicht zeigt. Die Qualität von Robert Lewandowski ist unbestritten, aber seine Formkurve müsste wieder nach oben zeigen. Es fehlt jedoch der Druck, der Ansporn. Wer könnte den Polen antreiben?

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Sandro Wagner kommt nicht über den Backup-Status hinaus, Lewandowski ist immer gesetzt. Nach vier Jahren sollte der FCB womöglich darüber nachdenken, ihm doch einen echten Herausforderer in den Nacken zu setzen.

Keine neuen Impulse

Der FC Bayern verfügt nach wie vor über einen Luxus-Kader, der mit einem geschätzten Marktwert von 828 Millionen Euro mehr als doppelt so wertvoll ist wie der von Borussia Dortmund. Aber es ist auch der kleinste und älteste Kader.

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Zu wenig für drei Wettbewerbe, in denen der FC Bayern möglichst lang und erfolgreich mitmischen möchte. Wie soll das aber mit fast demselben Personal wie beim Champions-League-Sieg 2013 funktionieren?

Im Spiel gegen Ajax Amsterdam (1:1) standen neun Spieler auf dem Rasen, die bereits im damaligen Finale aufliefen.

Kein Ersatz für Vidal

Dabei wäre gerade nach der aus deutscher Sicht verkorksten WM frisches Blut bitter nötig gewesen. 

Dass sich die DFB-Spieler nun besonders beweisen würden, blieb ein frommer Wunsch. Stattdessen wurde mit Arturo Vidal ein Kämpfer abgegeben. "Du gibst Spieler wie Vidal ab und wunderst dich jetzt, dass die Mentalität fehlt", sagte SPORT1-Experte Reif.

Ribery dürfte ihm beipflichten. "Arturo war ein richtig großer Spieler und auch eine gute Person", weinte der Franzose seinem Ex-Mitspieler hinterher.

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Schlägt Bayern im Winter zu?

Der Umbruch wird seit Jahren aufgeschoben.

Eine Transfer-Offensive wird erst im Sommer 2019 kommen. "Wir sammeln ein bisschen Geld ein, um vielleicht im nächsten Jahr was zu machen", hatte Hoeneß im August bei Sky gesagt. Aber totale Untätigkeit in der Winterpause könnte dem FC Bayern zum Verhängnis werden.

"Die Probleme des Kaders werden im Frühjahr gegen die großen Kaliber als Gegner noch größer werden", prognostizierte Reif im CHECK24 Doppelpass.

Bayern-Youngster ohne Chance

Bis dahin muss Kovac improvisieren und mit dem bestehenden Personal die Wende einleiten. Denn auch aus der Jugend drängt sich niemand auf, beziehungsweise bekommt keine Chance. Oliver Batista Meier ist ein vielversprechendes Talent, aber noch nicht bereit für die Profis. Auch Innenverteidiger Lars Lukas Mai braucht noch Zeit.

Außenverteidiger-Optionen wie Jonathan Meier, der schon mehrfach im Kader stand, Derrick Köhn oder Maxime Awoudja (derzeit verletzt) durften sich noch nicht Pflichtspielen zeigen.

Franck Evina, letzte Saison mit zwei Bundesliga-Einsätzen, blieb in der laufenden Regionalliga-Saison blass. Kwasi Okyere Wriedt ist zwar mit elf Treffern Toptorjäger der 2. Mannschaft. Als Alternative für Wagner oder gar Lewandowski wird er aber offenbar nicht betrachtet.

Eine Nachwuchskraft wird noch hinzustoßen, Alphonso Davies wird für 19 Millionen Euro aus Vancouver kommen und sich ab 1. Januar 2019 den Profis anschließen. Mit dann 18 Jahren wird er aber nicht der alleinige Heilsbringer sein.

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