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FC Bayern mit Debakel gegen Gladbach: Stars schieben sich Schuld zu

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FC Bayern mit Debakel gegen Gladbach: Stars schieben sich Schuld zu

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FCB-Stars schieben sich Schuld zu

Bayern erlebt gegen Gladbach ein Debakel und stürzt in eine sportliche Krise. Die Stars wählen deutliche Worte - auch unter- und gegeneinander.
Bayern München steckt nach der peinlichen 0:3-Pleite gegen Borussia Mönchengladbach immer tiefer in der Krise. Trainer Niko Kovac wirkt angeschlagen, will aber kämpfen.
von Marcel Bohnensteffen, Robin Wigger

"Wir sind Bayern München. Da ist es scheißegal, wer auf dem Platz steht. Diejenigen, die auf dem Platz stehen, müssen es hinbekommen."

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Niklas Süle nach dem Debakel gegen Gladbach.

Der Verteidiger versuchte die berüchtigte Bayern-Einheit zu beschwören. Doch genau die hatte an diesem Abend sichtbare Risse erlitten.

Bayern steckt nach dem 0:3 in der Krise. Vier Spiele ohne Sieg – und die Stars schieben sich gegenseitig die Schuld zu. (Die Tabelle der Bundesliga)

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SPORT1 dokumentiert die Spannungen beim Rekordmeister.

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System-Kritik von Hummels

Mats Hummels wählte seine Worte mit Bedacht. Er pustete tief durch, merkte an, dass die nun folgende Formulierung "sitzen" müsse.

Dann nahm sich der Abwehrmann das Aufbauspiel des Rekordmeisters vor.

"Das Problem ist: Wir haben den Ball, aber wir haben ihn in ungefährlichen Räumen. Weil wir uns mit zu vielen Spielern in völlig ungefährlichen Räumen aufhalten. Wir haben zu wenige Leute da, wo es dem Gegner weh tut."

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Eine Systemschelte, wie man sie selten zu hören bekommt bei den Bayern. Und Hummels legte noch mal nach.

"Das ist das Problem, seitdem ich bei Bayern bin, dass das immer mal wieder der Fall ist", befand er und stellte klar: "Niko Kovac ist auch jemand, der es theoretisch ein bisschen anders sehen will."

Ein Abwehrmann poltert gegen die eigene Offensive. Damit war Hummels nach der Heimpleite nicht allein.

Kimmich mosert über Stürmer

Nach der Pause, als Bayern einem 0:2-Rückstand hinterherrennen musste, vermisste Joshua Kimmich das große Aufbäumen.

"Wir haben ein Abseitstor erzielt. Ansonsten erinnere ich mich an keine Möglichkeit von uns. Das ist ein bisschen wenig", moserte der Rechtsverteidiger.

"Der FC Bayern muss normal für zwei, drei Tore gut sein. Es war nicht so, dass wir Chancen versemmelt haben. Wir hatten einfach keine."

Unverhohlene Kritik am Offensivspiel. Aus den Reihen eines Abwehrmannes, der mit seinen Nebenleuten im Verbund erstaunlich anfällig war.

Das wollte Thomas Müller so nicht stehen lassen. 

Müller unterstellt Kollegen Unvermögen

Der Stürmer hatte gewiss auch die fatalen Aussetzer der Hintermannschaft im Blick, als er von einer "Mischung aus Fehlern, Unvermögen und einem Anti-Lauf" bei seinen Kollegen sprach.

Müllers Worte gingen ins Persönliche, auch wenn er keinen seiner Mitspieler beim Namen nannte. 

"Die Situation ist für uns brutal. Weil wir Aufwand betreiben, aktuell aber nicht die richtigen Dinge machen und keine Ergebnisse liefern."

Der Stürmer redete sich seinen Frust von der Seele. Das kam nicht bei jedem gut an.

Goretzka mit Spitze gegen Müller

Leon Goretzka störte sich an den abwertenden Worten Müllers – speziell die Formulierung "Unvermögen" gefiel ihm nicht.

Von Reportern darauf angesprochen, antwortete er: "Unvermögen? Wenn Thomas das sagt…" Der zynische Unterton war nicht zu überhören.

Hoeneß-Kritik an Kovac – Hummels ist es egal

Nach dem Absturz auf Platz fünf gerät Niko Kovac mächtig unter Druck. Präsident Uli Hoeneß hatte bereits unter der Woche bekundet, der Trainer müsse für Personalentscheidungen "den Kopf hinhalten".

Nach der Pleite gegen Gladbach fiel auf, wie wenig die Bayern-Stars Partei für ihren Coach ergriffen.

Kimmich empfand es als "Normalste Sache der Welt", dass sich ein Trainer für ausbleibende Ergebnisse rechtfertigen müsse.

Und als Mats Hummels mit Hoeneß' Worten konfrontiert wurde, antwortete er vielsagend: "Pffff. Das ist nicht mein Bier."

Etwas Eigenkritik bleibt

Zumindest teilweise bezogen einige Bayern-Spieler die Kritik aber auch auf sich.

"Wir schießen uns die Dinger immer wieder selbst rein", befand Hummels, der bei jedem der drei Gegentore unglückliche ausgesehen hatte. "Augsburg, Berlin, heute - wir machen immer wieder eklatante Fehler, die zu Gegentoren führen."

Und Thomas Müller gestand aus Stürmer-Sicht: "Wir schießen aktuell zu wenig Tore. Dann kommt auch Verunsicherung auf."

Verunsicherung, Fehleranfälligkeit, gegenseitige Schuldzuweisungen: Die Pleite gegen Gladbach hat Bayerns Krise dramatisch verschärft.