Als diese Nervenschlacht von Dortmund endlich beendet war, gab Shinji Kagawa den Anbeter.
BVB feiert Tor-Held Alcacer
Als Adressat seiner Huldigung hatte sich der kleine Japaner, der gegen Augsburg selbst gar nicht im Kader stand, natürlich Paco Alcacer ausgesucht.
Diesen spanischen Prachtstürmer, der den BVB in letzter Minute mit einem fulminanten Freistoß zum Heimsieg geschossen hatte. Mit seinem dritten Joker-Tor!
Sechs Mal hat Alcacer bereits getroffen, seitdem er für den BVB stürmt. 81 (!) Minuten hat er dafür nur gebraucht.
Ein epochales Vermächtnis in der Bundesliga-Statistik.
Alcacer - Dortmunds Held des Abends
Die Geste, die ihm nach Abpfiff im Mittelkreis zuteilwurde, war also keineswegs übertrieben.
Der kleine Kagawa verneigte sich vor seinem Mitspieler – auf eine Weise, mit der sonst nur Messi oder Ronaldo gehuldigt wird.
Diesmal aber war Paco Alcacer der große Star des Abends.
Trainer Lucien Favre hatte es als "unmöglich" befunden, seinen Torjäger von Beginn an zu bringen. Alcacer hatte unter der Woche in der Champions League das erste Mal seit drei Jahren (!) ein Spiel über die vollen 90 Minuten bestritten.
Favre: "Alcacer spürt Fußball"
Wer Favre kennt, hätte darauf wetten können, dass Alcacer gegen Augsburg wieder als Joker starten wird. Es war genau die Rolle, die zur Dramaturgie dieses Nachmittags passte.
Dortmund tat sich schwer, lag hinten. Nach 59 Minuten wurde der Spanier eingewechselt, nach 96. Minuten war er Dreifach-Torschütze, Matchwinner und Dortmunds neuer Held.
Favre sagte später über seinen Stürmer: "Er spürt Fußball." Wer Alcacers Gala-Auftritt nicht verfolgt hatte, bekam nach diesem Satz eine ziemlich genaue Vorstellung seiner Leistung.
"So wie er es gemacht hat heute – besser geht's nicht", schwärmte Kapitän Marco Reus. "Er kommt rein, macht drei Tore – unfassbar."
Alcacer bleibt bescheiden
Etwas Ähnliches hatte wohl auch Kollege Kagawa hoch oben auf der Tribüne empfunden.
ANZEIGE: Jetzt das neue Trikot von Dortmund oder Augsburg kaufen - hier geht es zum Shop
Ganze vier Treffer hatte Alcacer vorige Saison bei Barca erzielt. Beim BVB sind es nach sieben Spielen schon sechs.
Gemessen daran trat der Spanier mit bemerkenswerter Bescheidenheit vor die Kameras. "Wichtiger als die eigenen Tore", sagte er, "ist die Freude der Mitspieler darüber".
Solche Spieler sind ihnen in Dortmund seit jeher am liebsten.