Bayern-Präsident hat Uli Hoeneß hat Ligarivale Borussia Dortmund für dessen Haltung zur 50+1-Regel kritisiert.
Hoeneß: Neue Attacke auf BVB
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"Wir waren dafür, die 50+1-Regel abzuschaffen. Überall in Europa ist es so. Ich habe nie verstanden, warum Borussia Dortmund dagegen war", sagte Hoeneß bei Sky.
Anders als einige andere Bundesligisten hatte sich der BVB in einer DFL-internen Abstimmung dagegen ausgesprochen, dass fremde Investoren künftig die Stimmenmehrheit in Fußballvereinen übernehmen dürfen.
Hoeneß: "BVB will Konkurrenz schwach halten"
Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte eine Loslösung von einer Schutzklausel in den Statuten als "enormen sozialen Sprengstoff" bezeichnet.
Dagegen argumentierte Hoeneß jetzt: "Wir wollen den anderen Vereinen die Möglichkeit geben, sich wirtschaftlich zu verbessern. Eine gesunde Konkurrenz sollte man fördern."
Hoeneß hielt den Dortmunder Entscheidungsträgern vor, weniger aus wirtschaftlichen Überlegungen sondern mehr aus Angst vor dem Verlust der eigenen Wettbewerbsfähigkeit zu handeln.
"Mir scheint es da so zu sein, dass man die Konkurrenz schwach halten will. Das ist aber falsch", kritisierte er. "Wo es die Möglichkeit gibt, etwas zu verbessern, da sollte man es tun."
In der Sache äußerte Hoeneß Verständnis für die Bemühungen von Hannovers Präsident Martin Kind, der seinen Klub bereits seit mehr als 20 Jahren finanziell unterstützt und doch kein Mehrheitseigner werden darf.
Hoeneß: "Das darf nicht für die Bundesliga gelten"
Mit dem Antrag auf eine entsprechende Sondergenehmigung war Kind zuletzt bei der DFL gescheitert. Das könnte jetzt sogar dazu führen, dass die 50+1-Regel demnächst komplett wegfällt.
Kind hat eine entsprechende Klage gegen die Entscheidung vor einem ordentlichen Gericht angekündigt. Nach Einschätzung von Experten könnte die Klausel gegen geltendes Kartellrecht verstoßen und wäre somit nicht mehr haltbar.
Ungeachtet einer solchen Entscheidung kritisierte Hoeneß die Rolle von Vereinen wie Dortmund oder dem FC St. Pauli. "Was St. Pauli und der Herr Rettig denken, der sowieso alles anders sieht, darf nicht für die gesamte Bundesliga gelten", sagte er.