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BVB: Lucien Favre und andere Erfolgsfaktoren von Borussia Dortmund

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BVB: Lucien Favre und andere Erfolgsfaktoren von Borussia Dortmund

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Das macht Dortmund Hoffnung

Borussia Dortmund sendet mit der Gala gegen RB Leipzig ein erstes Ausrufezeichen. SPORT1 nennt fünf Faktoren, die die Borussia hoffen lassen.
Bei seinem ersten Bundesliga-Spiel gegen RB Leipzig glänzte Axel Witsel mit einem Traumtor. Sein Trainer Lucien Favre erklärt, was den Belgier so wertvoll macht.
von Markus Bosch

"Spitzenreiter, Spitzenreiter", schallte es am Sonntagabend um kurz vor 20 Uhr durch den Signal-Iduna-Park.

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Der 4:1-Sieg gegen den vermeintlichen Konkurrenten RB Leipzig versetzte die BVB-Fans in Ekstase und machte die Schwarz-Gelben zum ersten Spitzenreiter der neuen Bundesliga-Saison. Zuvor hatte Borussia Dortmund beim Heim-Debüt des neuen Trainers Lucien Favre über weite Strecken ein Feuerwerk abgebrannt – der Rückstand nach 31 Sekunden warf die Schwarz-Gelben nur kurz aus der Bahn.

Ein erstes Statement nach einer verkorksten Vorsaison, die mit Ach und Krach auf Platz vier endete. Nun soll wieder der Angriff auf die Spitze erfolgen, dafür wurde im Sommer einiges umgekrempelt.

SPORT1 nennt fünf Faktoren, die den BVB hoffen lassen.

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- Lucien Favre

Der Schweizer Taktik-Tüftler ist der elementare Baustein des Dortmunder Neustarts. Nach seinen Stationen bei Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach kann sich der 60-Jährige in Dortmund erstmals bei einem Bundesliga-Spitzenteam beweisen.

In der Vorbereitung impfte er dem Team gleich mehrere Systeme ein und ließ alle Bereiche des Spiels intensiv trainieren. Gleichzeitig verordnete Favre den Dortmundern auch wieder einen geordneten Spielaufbau. "Es braucht noch ein bisschen Zeit - aber es greift schon einiges ineinander. Der Plan des Trainers beginnt zu funktionieren", bilanzierte Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspielerabteilung, am Sonntagabend nach dem geglückten Bundesliga-Auftakt: "Hier ist noch eniges möglich."

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Statt Harakiri wie unter Peter Bosz oder Sicherheitsfußball wie unter Peter Stöger soll nun wieder das "geordnete Spektakel" Einzug halten. Favre hat bei seinen vorherigen Stationen bewiesen, dass er dieser Herausforderung gewachsen ist.

Der Coach selbst sieht noch viel Arbeit vor sich, bis die Mannschaft nach seinen Vorstellungen spielt: "Unser Ziel ist es, mehrere Sachen zu beherrschen, Ballbesitz, aber auch Pressing. Daran müssen wir arbeiten. Der Konter ist auch wichtig. Eine Mannschaft, die nicht kontern kann, ist keine gute Mannschaft."

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Beim Tor zum 4:1 setzte die Mannschaft Favres Wunsch in die Tat um. Es entstand nach einer Balleroberung durch Pressing gefolgt von einem perfekten Konter.

Mit seinem Perfektionismus und Ehrgeiz wird er der Motor der Entwicklung bei den Dortmundern sein, denn zur Euphorie neigt der Eidgenosse nur in absoluten Ausnahmefällen.

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- Transferpolitik

Mit der Verpflichtung von Favre ging auch ein Wandel in der BVB-Transferpolitik einher. "Wir brauchen Leute, die sich auch mal wehren können, die böse werden können", forderte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke vor dem aktuellen Transferfenster.

Statt hochtalentierter, aber mit wenig Identifikation ausgestatteter Talente, verpflichteten die Dortmunder Verantwortlichen mit Thomas Delaney, Axel Witsel und Marius Wolf nun die geforderten Typen. Vor allem Witsel erwischte mit zwei Toren in zwei Spielen einen Traumstart und bildet mit Delaney und Mo Dahoud eine Mittelfeld-Achse von mindestens gehobenem Format. Obendrein kam noch Innenverteidiger Abdou Diallo für 28 Millionen Euro aus Mainz.

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Vorbei sollen die Zeiten sein, wo sich mit Ousmane Dembele und Pierre-Emerick Aubameyang Dortmunder Profis "wegstreikten".

Schwieriger gestaltete sich bisher die Suche nach einem neuen Stürmer, doch mit Paco Alcacer vom FC Barcelona wurde wahrscheinlich ein Kandidat gefunden. Zwar verkörpert der 1,75 Meter große Spanier nicht den klassischen Stoßstürmer, doch in Favres System ist dieser ohnehin nicht wirklich vorgesehen.

Spieler, die kaum Chancen auf Einsätze haben (Eric Durm, Mikel Merino) wurden abgegeben - oder könnten noch gehen (Kagawa, Sahin). Zwar steht aktuell ein Transfer-Minus von 25 Millionen Euro, doch dafür hat der Kader ein neues Gesicht bekommen und der Wirbel um einzelne Profis dürfte der Vergangenheit angehören.

- Externer Input in der Führung

Über Jahre hinweg waren Sportdirektor Michael Zorc und Geschäftsführer Watzke das sportliche Führungsduo bei den Dortmundern. Doch nach der nervenaufreibenden Vorsaison reagierten die Verantwortlichen der Westfalen und holten sich mit Ex-Profi Sebastian Kehl, der auf der neugeschaffenen Position Leiter Lizenzspielerabteilung Zorc entlasten soll und Matthias Sammer, als externen Berater, hochkarätige Verstärkung.

Matthias Sammer erklärt Rolle beim BVB
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Sammer erklärt Rolle beim BVB

Während Kehl als Bindeglied zur Mannschaft aktuelle Entwicklungen und Strömungen frühzeitig erkennen soll, ist die Rolle von Sammer, BVB-Meistertrainer von 2002, deutlich offener.

In seiner Zeit als Sportvorstand beim FC Bayern lieferte er sich einige Verbal-Duelle mit den Borussia-Verantwortlichen. In gemeinsamen Gesprächen wurden diese ad acta gelegt und Sammer soll nun mit seiner Expertise und seinem Blick von außen neue Impulse liefern, ohne dabei aber ständig vor Ort zu sein. "Ich mache das sehr gerne, bin aber ein freier Mann", erklärte der 50-Jährige.

- Fans

Mit 81.365 Zuschauern ist das Stadion der Dortmunder ein echter Tempel und ist berüchtigt für seine tolle Stimmung. Doch in der vergangenen Saison war, vor allem in der zweiten Saisonhälfte, ein Bruch zwischen Anhängern und Mannschaft spürbar. Die Spielweise ihres Teams entfachte nicht das gewohnte Feuer in den Anhängern der Borussen.

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Ganz anders am Sonntag: Nach der zwischenzeitlichen 2:1-Führung war das ganze Stadion elektrisiert und feuerte die Mannschaft an. Neuzugang Axel Witsel war begeistert: "Als ich hier zum Aufwärmen raus gekommen bin, habe ich schon die Atmosphäre gespürt. Sie ist auf eine gute Art richtig verrückt. Es ist eine große Ehre, hier zu spielen. Die Fans machen richtig Alarm und pushen uns nach vorne."

Die wieder entstandene Einheit zwischen Fans und Mannschaft könnte im weiteren Saison-Verlauf noch zu einem echten Pfund werden.

- Roman Bürki

Seit seinem Wechsel von Freiburg nach Dortmund stand der Schweizer Keeper schon einige Male im Kreuzfeuer der Kritik. Teilweise ging bei jeder Aktion des 27-Jährigen ein Raunen durch das Stadion. Mit der Verpflichtung von Landsmann Marwin Hitz schien Bürkis Zeit als Stammkeeper bereits abgelaufen.

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Doch angestachelt durch den Konkurrenzkampf steigerte er sich und lieferte gegen Leipzig eine herausragende  Leistung. Mit seinen starken Paraden trieb er die Stürmer der Sachsen zur Verzweiflung und sorgte erneut für Raunen im Stadion - diesmal aber aus Staunen.

Klar ist, dass sowohl Bürki als auch die gesamte Mannschaft die neu entstandene Euphorie erst einmal in die richtigen Bahnen lenken müssen, damit die Blase nicht platzt wie unter Bosz. Die Voraussetzungen für eine gute Saison sind aber allemal gegeben.

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