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Peter Bosz: Dembele-Abgang hat Unruhe beim BVB vergrößert

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Peter Bosz: Dembele-Abgang hat Unruhe beim BVB vergrößert

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Bosz: Dembele-Deal verhängnisvoll

Sechs Siege aus den ersten sieben Spielen, danach der Absturz: Peter Bosz schaut auf eine kurze, schwere Zeit beim BVB zurück. Jetzt spricht der Ex-Coach.
Nicht einmal ein halbes Jahr lang war Peter Bosz Trainer beim BVB. Jetzt hat er sich dazu geäußert, weshalb es seiner Meinung nach nicht geklappt hat und verriet dabei Interna.
von Andreas Pfeffer

Bisher hat sich Peter Bosz zu seiner kurzen und unrühmlichen Zeit bei Borussia Dortmund bedeckt gehalten. In der niederländischen TV-Talkshow Voetbal Inside betrieb der im Dezember nach nur 24 Pflichtspielen entlassene Trainer nun Ursachenforschung und nannte Gründe für sein Scheitern. 

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Unter anderem macht Bosz die Kadergröße für das schlechte Abschneiden verantwortlich: "Wir hatten 30 Feldspieler im Kader. Manchmal saßen deutsche Nationalspieler auf der Tribüne." Das hätte die Stimmung unter den Profis vermiest.

Einige dieser deutschen Spieler hätten nun auch nicht in der WM-Auswahl von Joachim Löw gestanden. "Der Kader hätte einfach kleiner sein müssen. Vielleicht war ich zu naiv", gibt Bosz zu. 

Dabei wollten Sportdirektor Michael Zorc und Vorstandsvorsitzender Hans-Joachim Watzke sogar noch mehr Akteure verpflichten, wie der 54-Jährige erzählt: "Sie sagten, dass ich einen Torhüter und zwei Innenverteidiger mitbringen sollte." 

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Aubameyang-Gehalt: 32 Millionen - im Jahr

Neben der Kadergröße war aus Bosz' Sicht auch ein anderer Faktor ausschlaggebend für seine Entlassung: Das ewige Wechseltheater um die Offensiv-Stars Pierre-Emerick Aubameyang und Ousmane Dembele hätte das Klima im Kader vergiftet und seine Arbeit so erschwert.

Als Bosz beim BVB übernahm, hätten ihn die Bosse Watzke und Zorc im Fall Aubameyang vor vollendete Tatsachen gestellt: "Wir haben eine Einigung über eine Ablöse von 78 Millionen Euro mit einem chinesischen Verein erzielt", berichtet er von den Aussagen seiner Vorgesetzten.

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Bosz verrät auch, dass der Gabuner dort 32 Millionen Euro kassiert hätte - pro Jahr. Das hätte der Coach damals verstanden und den Abgang seines Goalgetters akzeptiert.

Doch weil die Chinesen sich nicht mehr bei den Dortmundern meldeten, blieb der Torjäger schlussendlich. Die Verantwortlichen versprachen Aubameyang, den Kader zusammen zu halten. Dann ging das Theater mit Ousmane Dembele los.

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Dembele-Streik als Knackpunkt

"Dembele tauchte zwei Wochen vor Ende des Transfer-Fensters auf einmal nicht mehr auf. Wir wollten trainieren und er war nicht da", blickt der frühere Ajax-Trainer auf den Streik des Dribbelkünstlers zurück.

Der damals 20-Jährige wollte seinen Wechsel zum FC Barcelona forcieren. Er setzte sich durch, zu einer Ablöse von 115 Millionen Euro.

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Mit Blick auf Aubameyang war die Entscheidung somit klar: "Das hat bei ihm die Haltung geweckt, einen Winter-Transfer zu forcieren." Das hätte die Unruhe im Kader noch weiter vergrößert.

Und so wechselte Aubameyang für 63,75 Millionen Euro in die Premier League zum FC Arsenal.

Ernüchternde Bilanz

Im Dezember 2017 musste Bosz den BVB verlassen. Die Dortmunder hatten ihn im Sommer zuvor aufgrund seines ansprechenden Offensiv-Stils bei Ajax Amsterdam verpflichtet. Die Bosse hätten dem Niederländer bei seinem Antritt gesagt: "Wir möchten, dass Du den BVB auch so spielen lässt."

Das setzte das Team am Anfang um, sechs der ersten sieben Bundesliga-Spiele wurden gewonnen. In den folgenden 13 Pflichtspielen wurde allerdings nur eins gewonnen, der BVB schied in der Champions-League-Gruppenphase als Gruppendritter aus. Daraufhin wurde Bosz im Dezember entlassen.

Nachdem Interimscoach Peter Stöger die Mannschaft noch auf Rang 4 und somit in die Champions League führte, übernimmt zur neuen Saison Lucien Favre das Traineramt.