Hallo Fußball-Freunde,
Strunz: Kovac-Ablauf unglaubwürdig
die Verpflichtung von Eintracht-Trainer Niko Kovac als Trainer des FC Bayern hat im Nachgang hohe Wellen geschlagen. Die Vorwürfe von Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic, dass sich die Münchner unprofessionell verhalten haben, wiegen schwer.
Klar wäre es ideal gewesen, wenn einer von Bayern bei der Eintracht angerufen und gesagt hätte "Wir haben eine Lösung". Aber unprofessionell haben sich die Bayern deshalb nicht verhalten. Dass Kovac erst am Donnerstag kontaktiert wurde, glaube ich übrigens nicht. Der Ablauf ist so, wie er von beiden Seiten geschildert wird, für mich unglaubwürdig.
Dennoch ist die Bundesliga keine Lügen-Liga. Aber es ist illusorisch, dass immer die Wahrheit gesagt wird. Manchmal geht das eben nicht zu 100 Prozent.
Auf die Frankfurter warten jetzt schwierige Tage. Wenn sich der Trainer einen Tag vor dem Spiel vor die Spieler stellt und sagt: '"Wir haben etwas Tolles aufgebaut, aber in vier Wochen bin ich weg", dann geht das an einer Mannschaft nicht spurlos vorbei.
In Dortmund ist die Suche nach einem Trainer für die kommende Saison noch in vollem Gang. Allem Anschein nach plant der BVB nicht mehr mit Peter Stöger für die nächste Spielzeit. Doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Sollte Peter Stöger am Ende doch noch Zweiter werden, hat er aus meiner Sicht alle Vorgaben erfüllt.
Anders ist die Situation bei Borussia Mönchengladbach. Aktuell 40 Punkte sind für Borussia Mönchengladbach indiskutabel. Der Verein ist im System Favre gefangen.
Die Frage ist, wie emanzipiert er sich davon? 48 Gegentore sind inakzeptabel. Ich stelle mir die Frage, ob Hecking der richtige Trainer für die Zukunft ist? Das System Favre ist entschlüsselt. Ich denke, es braucht neuen Input. Ob den ein neuer Trainer ist oder neue Spieler bringen, muss der Verein entscheiden.
Euer Thomas Strunz
Ex-Nationalspieler Thomas Strunz ist als Experte im CHECK24 Doppelpass tätig. Der Europameister von 1996 wechselt sich in dieser Saison bei der sonntäglichen Doppelpass-Kolumne mit Reinhold Beckmann und Marcel Reif ab.