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1. FC Köln: Armin Veh spricht bei SPORT1 über das Ziel Klassenerhalt

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1. FC Köln: Armin Veh spricht bei SPORT1 über das Ziel Klassenerhalt

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Darum glaubt Veh ans Köln-Wunder

Seit der frühere SPORT1-Experte Armin Veh im Winter als Geschäftsführer beim 1. FC Köln eingestiegen ist, läuft es für die Geißböcke. Bei SPORT1 erklärt er, warum das Wunder Klassenerhalt immer näher rückt.
Armin Veh spricht im SPORT1-Exklusivinterview über die Chancen auf den Klassenerhalt und ob der FC im Falle des Abstiegs Leistungsträger wie Jonas Hector oder Timo Horn halten kann.
Nico Seepe
Nico Seepe
von Thomas Klein

Als der frühere SPORT1-Experte Armin Veh im Winter seinen neuen Job beim 1. FC Köln antrat, war das abgeschlagene Tabellenschlusslicht mit kümmerlichen sechs Punkten gedanklich bereits in der 2. Liga.

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Drei Monate später herrscht am Geißbockheim plötzlich wieder Aufbruchstimmung. Der FC-Geschäftsführer erklärt bei SPORT1, wie es zum Umschwung kam - und warum die Rettung auch zum jetzigen Zeitpunkt eine Sensation wäre.

SPORT1: Herr Veh, Sie sind seit Dezember Geschäftsführer Sport des 1. FC Köln. Wie hat der Verein Sie verändert - wie haben Sie den Verein schon verändert?

Armin Veh: So schnell kann man mich nicht verändern (lacht). Ich nehme den FC anders als vorher wahr, weil ich jetzt alles miterlebe. Die größte Überraschung war, dass in dem Verein unheimlich vieles stimmt – nur die Platzierung eben nicht. Ansonsten versuchen wir noch das Wunder zu schaffen. Das ist für dieses Jahr der Auftrag.

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SPORT1: Es gab auch Rückschläge, trotzdem hat die Mannschaft Moral bewiesen. Was sagt das über das Team aus?

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Veh: Wenn man am 17. Spieltag seine Punktzahl verdoppelt, sieht das nicht so gut aus. In der Vorbereitung kamen ein paar verletzte Spieler zurück und ich hatte das Gefühl, dass die Mannschaft auch noch daran glaubt, es schaffen zu können, obwohl es im Prinzip eigentlich unmöglich war. Natürlich gibt es immer wieder mal Rückschläge, dann haben sie sich kurz geschüttelt und gezeigt, dass sie alles versuchen werden. Wenn es am Ende klappt, wäre es natürlich der Wahnsinn. Zumindest hat man immer das Gefühl, dass die Mannschaft alles dafür tut.

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SPORT1: Sie haben anfangs immer vom Wunder gesprochen, jetzt beträgt der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz fünf Punkte. Wäre es aus heutiger Sicht immer noch ein Wunder?

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Veh: Man muss es im Ganzen sehen. Wenn du sieben Spieltage vor Schluss fünf Punkte zurück bist, ist es nicht mehr das ganz große Wunder. Aber von der Ausgangsposition her ist es natürlich so.

SPORT1: Wie groß ist Ihr Anteil?

Veh: Das kann man nicht so beziffern. Wichtig ist, dass wir uns im Verein relativ klar sind, dass die Wahrscheinlichkeit, dass wir vielleicht runtergehen müssen, größer ist - aber dass wir trotzdem in Ruhe arbeiten. Wir tun das als Team, das ist in der schweren Zeit das Wichtigste. In der noch schwereren Zeit davor haben wir die Weichen für die Zukunft gestellt. In aller Sachlichkeit und ohne emotionales Hin und Her. Wir haben es mit gutem Teamwork hinbekommen, für Ruhe zu sorgen.

SPORT1: Psychologisch ist das gar nicht so einfach, wenn man plötzlich wieder am Klassenerhalt schnuppert, es dann aber doch wieder einen Rückschlag gibt, oder?

Veh: Das ist wirklich nicht einfach. Ich sehe aber, wie das ganze Trainerteam mit der Mannschaft umgeht. Dass alle anständig miteinander umgehen, ist die wichtigste Basis. Wenn wir es nicht schaffen sollten, dann ist es eben so. Natürlich wäre es schöner, wenn wir es schaffen würden, weil es vieles einfacher machen würde. Egal, welche Ergebnisse jetzt noch kommen, wir haben wirklich ein gutes Miteinander und gehen sehr professionell mit den Dingen um. Trotzdem zeigen die Spieler auch Gefühle und man sieht, dass sie sehr gerne hier sind. Das ist vielleicht der Unterschied zu anderen Klubs. Niemand will sich jetzt schon Gedanken machen, was wäre, wenn es so kommt. Sich jetzt schon verabschieden und mit anderen Klubs verhandeln - das ist bei uns nicht der Fall.

SPORT1: Sie haben einmal gesagt, Sie kennen keinen, der an den Klassenerhalt glaubt. Wie viele Leute in Ihrem Umfeld glauben jetzt daran?

Veh: Es hat sich gewandelt. Vielleicht auch, weil wir in der Rückrunde ordentlich Fußball spielen. Wir hatten – abgesehen von dem Spiel in Frankfurt – kein Spiel, das wir nicht auch hätten gewinnen können, selbst wenn wir verloren haben. Es gibt schon die eine oder andere Stimme, die sagt: 'Ihr packt das noch.' Wünschen tun uns das sowieso viele, das ist sehr schön.

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SPORT1: Was glauben Sie denn?

Veh: Ich bin weniger emotional, ich gehe nach wie vor von Wahrscheinlichkeiten aus. Die Abstiegsgefahr ist mit den fünf Punkten Rückstand immer noch größer als das andere. Dementsprechend versuche ich die Zukunft zu planen, unabhängig davon, in welcher Liga wir dann spielen. 

SPORT1: Sie müssen zweigleisig für die kommende Saison planen. Wie tun Sie das ?

Veh: In Ruhe, aber nicht in der Öffentlichkeit. Wir sind schon relativ weit, wir wissen, was wir wollen. Es sind natürlich einige Unwägbarkeiten dabei, es wäre vieles einfacher, wir würden die Klasse halten. Es gibt natürlich einige Klauseln in den Verträgen, dass uns einige Spieler verlassen könnten.

SPORT1: Wie ist der Stand bei Jonas Hector und Timo Horn? Könnte der Wohlfühlfaktor in Köln entscheidend sein, selbst in der 2. Liga?

Veh: Ja, das könnte schon greifen. Es ist anders, das merkt man glaube ich auch als Außenstehender. Die hängen schon an diesem Klub. Man weiß ja vom letzten Jahr, dass Jonas ein Angebot bekommen hat, wo jeder sagt: 'Da muss ich unbedingt hin.' Wir haben schon ein paar außergewöhnliche Spieler, was die Beziehung zum Verein angeht. Am Ende könnte man aber auch nicht böse sein.

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SPORT1: Wie stehen die Chancen, dass Trainer Stefan Ruthenbeck bleibt? Und spielt das eine Rolle bei Ihrer Planung?

Veh: Die Planung beinhaltet natürlich auch den Trainer. Wir haben den Vertrag bis zum 30. Juni 2018 abgeschlossen. Darüber hinaus werde ich in der Öffentlichkeit keine Personaldiskussion führen, das hilft mir nicht weiter. Aber er macht es mit seinem Trainerteam in dieser schwierigen Phase richtig gut und ist schon jetzt ein Gewinner.

SPORT1: Wie kam es zu dem positiven Wandel nach der katastrophalen Hinrunde?

Veh: Wir haben uns spielerisch entwickelt. Auch im Vergleich zu den ersten beiden Spielen in der Rückrunde, die wir beide gewonnen haben. Gegen Gladbach und den HSV haben wir noch nicht so Fußball gespielt, wie wir das jetzt tun. Das ist das, was mir Hoffnung macht. Weil ich uns stärker sehe, weil ich uns verbessert sehe. Dass wir uns entwickelt haben, ist der Verdienst von Mannschaft und Trainer.

SPORT1: Welche Schlagzeile würden Sie am liebsten Mitte Mai über den 1. FC Köln lesen?

Veh: Die Schlagzeile ist natürlich klar: 'Der FC schafft am letzten Spieltag das Wunder und bleibt in der Liga'. Oder auch: 'Der FC schafft das Wunder und geht in die Relegation'. Das wären die beiden Dinge.

SPORT1: Haben Sie so gute Nerven, dass Sie das durchstehen?

Veh: Ja, natürlich. Wenn wir am letzten Spieltag noch die Chance haben, das Wunder zu schaffen, dann nehme ich das gerne an.