Home>Fußball>Bundesliga>

Wird er HSV-Präsident? Das will Bernd Hoffmann anders machen

Bundesliga>

Wird er HSV-Präsident? Das will Bernd Hoffmann anders machen

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

So will Hoffmann den HSV retten

Bernd Hoffmann will beim HSV wieder eine Führungsrolle übernehmen. Bei SPORT1 erklärt er, was er anders machen würde - und wie er mit Kühne umgehen würde.
Am Sonntag wählen 79.000 HSV-Mitglieder ihren Präsidenten. Der ehemalige Klubchef Bernd Hoffmann tritt gegen Amtsinhaber Jens Meier an. Im SPORT1-Interview sagt Hoffmann warum, er der Richtige ist.
Nico Pommerenke
Nico Pommerenke
von Nico Pommerenke

Zwischen 2003 und 2011 war Bernd Hoffmann Vorstandsvorsitzender des Hamburger SV.

{ "placeholderType": "MREC" }

Unumstritten war er in seiner Amtszeit nicht immer, im Nachhinein steht sie trotzdem für bessere Tage: Der HSV stand damals immer in der oberen Tabellenhälfte, oft auch im internationalen Geschäft, die Abstiegssorgen waren fern.

Nun will es der 55-Jährige wieder wissen, fordert als Präsidentschaftskandidat am Sonntag Jens Meier heraus. Im SPORT1-Interview erklärt er, was er anders machen würde, um den Tabellen-17. aus seiner Dauerkrise zu führen - warum ihm die Transferpolitik des Klubs ihm Sorgen bereitet und wie er mit Investor Klaus-Michael Kühne umgehen würde.

SPORT1: Herr Hoffmann, wie ist Ihr Gefühl vor der Wahl?

{ "placeholderType": "MREC" }

Bernd Hoffmann: Ich denke, wie bei einem Bundesliga-Fußballer vor einem Spiel. Ein bisschen angespannt, aber in freudiger Erwartung.

Lesen Sie auch

SPORT1: Was wollen Sie besser machen?

Hoffmann: Die Qualität der Entscheidungen im Aufsichtsrat muss aus meiner Sicht erhöht werden. Die Entscheidungen, die dort im Verlauf der letzten Jahre getroffen worden sind, haben zu dem geführt, was wir aktuell in der Bilanz und der Bundesliga-Tabelle ablesen können. Das möchte ich verändern.

SPORT1: Was für Entscheidungen von wem meinen Sie genau? Was werfen Sie den jetzt Verantwortlichen vor?

{ "placeholderType": "MREC" }

Hoffmann: Es hilft gar nichts, zurückzublicken und zu schauen, wem man was jetzt vorwerfen kann. Die Situation ist, wie sie ist und es ist jetzt eine Richtungsentscheidung, ob wir weiter so machen wollen mit dem gleichen Personal in ähnlicher Aufstellung oder ob wir sagen: Wir wechseln. Das Angebot machen wir als Team mit mir als Kandidaten, dabei will ich es belassen.

Phrasenbingo mit HSV-Coach Bernd Hollerbach vor der Partie gegen Bayer Leverkusen
00:56
„Den Bock umstoßen“: Phrasenbingo mit Bernd Hollerbach

SPORT1: Wie schlimm steht es aus Ihrer Sicht um den Verein?

Hoffmann: Die im Bundesanzeiger veröffentlichte Bilanz wies einen Verlust von 13 Millionen Euro aus. Seitdem haben wir nicht besonders viele positive Entwicklungen zu verzeichnen. Wir haben zurückgehende Zuschauerzahlen und erreichen voraussichtlich nicht die unterstellte Platzierung in der Bundesliga-Tabelle, die am Ende ja für die Ausschüttung der Fernsehgelder maßgeblich ist. Da muss man sich schon Sorgen machen. Und wenn ich dann als Fan sehe, dass ich im Winter-Transferfenster trotz Platz 17 die Verletzungsprobleme im Sturm nicht kompensieren kann, dann mache ich mir Sorgen. Ich bin zwar optimistisch, den Klassenerhalt mit dem bestehenden Kader zu schaffen, aber das ist möglicherweise eben wirtschaftlichen Engpässen geschuldet.

SPORT1: Ihr Abgang aus Ihrer früheren Position lief nicht ganz freundschaftlich. Ist das ein Hindernis?

Hoffmann: Wenn ich Geschäftsstellenmitarbeiter von damals treffe, ist die Resonanz positiv. Ich würde mich freuen, zurückzukommen. Ich habe die Aufgabe als Vorstandschef sehr gern und mit viel Leidenschaft gemacht und hätte Spaß dran, den HSV mit einer hungrigen Truppe wieder dahin zu bringen, wo wir ihn gerne hätten.

SPORT1: Sie waren beim HSV schon in der Verantwortung, Vorteil oder Nachteil?

Hoffmann: Wenn man acht Jahre gearbeitet hat, hat man viele Entscheidungen getroffen, von denen sich auch nicht jede als gut herausgestellt hat. Aber klar: Man kennt die Abläufe, das System, das Konstrukt HSV ganz gut, was sicherlich hilfreich ist.

Heribert Bruchhagen spielt Putsch-Versuch beim Hamburger SV herunter
00:47
Bruchhagen über Putschversuch: "Habe abgeschlossen!"

SPORT1: Aktueller Vorstandsvorsitzender ist Heribert Bruchhagen. Können Sie sich vorstellen, auch seine Nachfolge zu übernehmen?

Hoffmann: Heribert Bruchhagen ist Vorstandsvorsitzender, irgendwann wird es einen Nachfolger geben, aber meine Position wäre, wenn ich gewählt würde, die im Aufsichtsrat.

SPORT1: Wie schnell werden Sie sich im Falle eines Sieges mit Investor Klaus-Michael Kühne in Verbindung setzen?

Hoffmann: Wir müssten uns dann schnellstmöglich einen Überblick über die finanzielle Lage verschaffen. Eines der ersten Gespräche unter Anteilseignern wird das mit dem zweitgrößten Anteilseigner Klaus-Michael Kühne sein.

SPORT1: Ist es gut oder schlecht, dass der HSV Kühne hat?

Hoffmann: Klaus-Michael Kühne ist ein wichtiger Partner, man muss ihm auf Augenhöhe und mit Respekt begegnen. Dann ist es auch möglich Regeln zu vereinbaren, an die sich beide Seiten halten, dann wird Klaus-Michael Kühne auch in den nächsten Jahren ein verlässlicher Partner des HSV sein.

SPORT1: Glauben Sie, dass der Abstieg noch zu verhindern ist?

Hoffmann: Ich bin ganz optimistisch, dass wir es hinbekommen - wenn auch möglicherweise über einen Umweg -, im nächsten Jahr Bundesliga-Fußball in Hamburg sehen zu können.