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FC Bayern: Viele Gegentore, Stürmer Robert Lewandowski warnt

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FC Bayern: Viele Gegentore, Stürmer Robert Lewandowski warnt

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Bayerns Furcht vor dem Deja-vu

Der FC Bayern kassiert in den letzten zwei Spielen so viele Gegentore wie in der Hinrunde unter Jupp Heynckes. Daher warnt Robert Lewandowski eindringlich.
Bayerns Angst vor dem Deja vu
Bayerns Angst vor dem Deja vu
© SPORT1-Grafik: Davina Knigge/ Getty Images
von Martin Volkmar, Stefan Kumberger

Für die Zuschauer boten die letzten beiden Spiele des FC Bayern hohen Unterhaltungswert.

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Sowohl gegen Werder Bremen als auch gegen die TSG Hoffenheim lag der Tabellenführer zurück, drehte beide Begegnungen aber noch und erzielte insgesamt neun Treffer.

Die Kehrseite der Medaille: Der souveräne Spitzenreiter kassierte auch vier Gegentore und hat in den drei Rückrundenspielen schon fünfmal den Ball aus dem Tor holen müssen - einmal mehr als in den ersten zehn Partien unter Jupp Heynckes bis zur Winterpause (21:4 Tore).

Im Gegensatz zur Hinserie, als der neue Trainer die anfällige Hintermannschaft als eine seiner ersten Maßnahmen stabilisieren konnte, schwächeln die Bayern plötzlich wieder in der Defensive.

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"Dann gehen wir im eigenen Stadion unter"

"Ich weiß nicht, was in den ersten 15 Minuten los war. Da hatte ich kurz ein ungutes Gefühl und habe gedacht, wenn das so weitergeht, gehen wir im eigenen Stadion unter", berichtete Innenverteidiger Niklas Süle am Samstag.

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Schon nach elf Minuten lag der FCB mit 0:2 zurück, so früh wie seit 41 Jahren in einem Heimspiel nicht mehr. Man habe die Anfangsphase komplett verschlafen, monierte Abwehrchef Jerome Boateng.

"Wir hatten im Mittelfeld in der ersten Halbzeit nicht den richtigen Zugriff und haben die zweiten Bälle nicht bekommen", kritisierte auch Heynckes. Und Torhüter Sven Ulreich meinte: "Die Räume vor der Abwehr waren zu groß."

Immer wieder schläfrige Phasen

Solche schläfrigen Phasen ziehen sich allerdings beinahe wie ein roter Faden durch die Saison. Selbst krasse Außenseiter wie Freiburg, Hannover, Mainz oder Köln hatten Riesenchancen, ebenso ließen die Bayern zu Hause Paris Saint-Germain und Borussia Dortmund trotz klarer Überlegenheit wieder durch Unaufmerksamkeiten ins Spiel zurückkommen.

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"Natürlich machen wir uns Gedanken, dass wir in den letzten Spielen auch einige Gegentore gefangen haben. Da müssen wir uns sicherlich verbessern, allerdings machen wir auch sehr viele gute Dinge", meinte Kapitän Thomas Müller.

Schließlich ist der Rekordmeister nach zwölf Siegen in 13 Bundesligaspielen unter Heynckes mit 16 Punkten Vorsprung auf dem besten Weg zur sechsten Meisterschaft in Folge. Doch zumindest einem reicht das trotzdem nicht.

Lewandowski legt Finger in die Wunde

"Egal, ob wir 16 oder 20 Punkte Vorsprung haben, wir müssen fokussiert weiterarbeiten, weil wir wissen, was uns in den letzten zwei, drei Jahren mit großem Vorsprung in der Champions League passiert ist", legte Robert Lewandowski den Finger in die Wunde.

Nämlich, dass sich der fehlende Wettbewerb in der heimischen Liga negativ auf die Konkurrenzfähigkeit in der Königsklasse auswirkte. Dort kam das Aus in den vergangenen vier Spielzeiten immer im Frühjahr, als der FC Bayern in der Bundesliga schon praktisch als Meister feststand.

Deshalb warnte Lewandowski seine Teamkollegen eindringlich vor Schlendrian. "Es war das zweite Spiel, wo wir nicht gut angefangen haben. Wir waren zu langsam, zu wenig aggressiv und haben zwei Tore bekommen. Das zeigt, dass wir noch besser spielen können und noch mehr Potenzial haben."

Der Torjäger, dem der Gewinn der Champions League noch in seiner Vita fehlt, fürchtet ansonsten ein bitteres Deja-vu für Bayern: "Wenn man samstags mit 80 Prozent spielt, kommt man in der Champions League drei Tage später nicht auf 100 Prozent."

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Heynckes setzt auf Konkurrenzkampf

Sein Trainer glaubt dagegen, dass die fehlende externe Konkurrenz durch den internen Kampf um die Startplätze ausgeglichen wird: "Ich werde nie zulassen, dass geschludert wird. Wer nicht mitzieht, bekommt Schwierigkeiten", erklärte Heynckes.

Zwei Gegentore in Folge als Bayern-Coach sind allerdings auch für den 72-Jährigen ungewohnt: Zuletzt passierte ihm das in seiner ersten Amtszeit im Mai 1991.

Damals wurde der FCB am Ende nur Zweiter hinter Kaiserslautern, scheiterte im Europacup der Landesmeister im Halbfinale an Roter Stern Belgrad - und wenige Monate später wurde Heynckes entlassen.

Doch der Chefcoach kann auch auf sein letztes Engagement in München als Gegenbeispiel verweisen. 2013 stand sein Team schon Anfang April als Meister fest, schoss aber einige Wochen später den FC Barcelona im Halbfinale aus der Champions League und gewann schließlich erst Ende Mai bzw. Anfang Juni das historische Triple.