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Bundesliga: VfB Stuttgart trennt sich von Trainer Hannes Wolf

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Bundesliga: VfB Stuttgart trennt sich von Trainer Hannes Wolf

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Darum musste Wolf beim VfB gehen

Der VfB Stuttgart und Trainer Hannes Wolf gehen nach der Niederlage gegen Schalke getrennte Wege. Sportvorstand Reschke erklärt den Sinneswandel.
Am Sonntag hat sich der VfB Stuttgart von Trainer Hannes Wolf getrennt. Sportvorstand Michael Reschke erläutert, weshalb es zu dem Schritt kam.
Martin van de Flierdt
Martin van de Flierdt
Tim Brack
Tim Brack
von Martin van de Flierdt, Tim Brack

Der VfB Stuttgart hat sich von Trainer Hannes Wolf getrennt.

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Das gab der Verein am Sonntagmorgen offiziell bekannt. Auch der bisherige Co-Trainer Miguel Moreira wird den VfB verlassen. 

Die Schwaben hatten am Samstag 0:2 gegen Schalke 04 verloren und stehen mit 20 Punkten auf dem 15. Tabellenplatz, drei Zähler vor dem Relegationsplatz - nur ein Sieg und ein Remis stand aus den letzten acht Ligaspielen zu Buche. 

Wolfs Offenheit hat Konsequenzen

Nach einer ausführlichen Analyse sei es laut Sportvorstand Michael Reschke folgendermaßen zu der Entscheidung gekommen:

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"Nach der Pressekonferenz haben Hannes und ich in der Kabine zusammengesessen. Wir haben sehr, sehr ausgiebig und sehr intensiv und auch sehr emotional die gesamte Situation erörtert", erklärte Reschke am Sonntagmorgen. 

In diesem Gespräch habe Wolf gesagt, "dass er so ein bisschen das Gefühl hat, leichte Restzweifel bei ihm aufgekommen sind, ob er die Mannschaft noch hundertprozentig erreicht". Diese Aussage zeuge Reschke zufolge von "großer Klasse. Es ist ein großes Verantwortungsgefühl eines Trainers, das dann auch so zu dokumentieren."

Daraus sei allerdings die unweigerliche Konsequenz für den Klub entstanden, handeln zu müssen. 

"Wir sind nach diesem Gespräch gemeinsam zu der Überzeugung gekommen", sagte Reschke, "dass die Gefahr, dass wir die Situation in der bestehenden Konstellation nicht mehr gedreht bekommen zu groß ist und wir einen neuen Impuls brauchen, um wieder in die Erfolgsspur zu finden."

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"Das ist eine Entwicklung, die so keiner wollte", sagte VfB-Präsident Wolfgang Dietrich. "Dementsprechend sind wir alle enttäuscht darüber. Hannes Wolf hat in den vergangenen 17 Monaten hervorragende Arbeit für den VfB Stuttgart geleistet. Der Wiederaufstieg in die Bundesliga wird immer mit seinem Namen verbunden bleiben."

Wolf geht mit positiven Erinnerungen

Auch Wolf, der die Schwaben am 21. September 2016 von Jos Luhukay übernommen hatte, erinnerte an den gemeinsamen Erfolg. "Den Weg des VfB zurück in die Bundesliga mitzugestalten und den 21. Mai 2017 zu erleben, war und bleibt unvergesslich", sagte Wolf.

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Auch in dieser Saison habe er die Schwaben auf einem guten Weg gewähnt. "Leider waren in den letzten Wochen die Ergebnisse und zuletzt auch die Spiele nicht mehr gut genug. Deshalb haben wir gemeinsam auf einer guten und respektvollen Ebene mit der Klubführung des VfB entschieden, dass wir den gemeinsamen Weg beenden." 

Das Sonntagstraining wird von Torwarttrainer Marco Langner, Athletiktrainer Matthias Schiffers und Individualtrainer Andreas Schumacher geleitet. Wer dauerhaft die Nachfolge des 36-Jährigen antritt, steht noch nicht fest. 

Erste Kritik nach Pleite gegen Mainz

Dass Reschke die Arbeit Wolfs zunehmend kritisch begleitet hatte, hatte sich schon nach dem 2:3 gegen den FSV Mainz 05 angedeutet. "Wir müssen uns in dieser Woche zusammensetzen, um uns taktische und spielerische Änderungen zu überlegen", hatte der Sportvorstand nach der schwachen Darbietung gegen die Rheinhessen erklärt. 

Wolf selbst war über die wachsende Kritik am Samstagabend in erster Linie noch verärgert gewesen: "Was krass ist: Wir gewinnen gegen Berlin, dann kommt Mainz, was ein wirklich schlechtes Spiel war und dann hast du das Gefühl, alles eskaliert. Das ist schon interessant."

Unmittelbar nach der Niederlage gegen Schalke hatte Reschke eine nahende Entlassung noch dementiert.

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Sinneswandel am Samstagabend

Er gehe aktuell davon aus, dass Wolf am kommenden Samstag beim Auswärtsspiel in Wolfsburg auf der Bank sitze, hatte er erklärt. Eine frühzeitige Trennung am Sonntag "würde ich im Moment komplett ausschließen", hatte Reschke gesagt. Der Trainer sei "total fokussiert und sehr aufgeräumt. Das ist eine Qualität, die in dieser Phase hochgeschätzt ist".

Das persönliche Gespräch mit Wolf änderte dann diese Ansicht. Wunschnachfolger ist nach SPORT1-Informationen der zuletzt auf Schalke beurlaubte Markus Weinzierl. Auch der ehemalige Wolfsburger Trainer Andries Jonker und Jens Keller, der zuletzt bei Union Berlin arbeitete, werden gehandelt. 

"Es ist kein Wettrennen, einen neuen Trainer zu finden", meinte Reschke dazu. "Es ist eine Situation, der wir uns jetzt stellen müssen, den Markt prüfen müssen und überlegen, was  für uns die sinnvollste Lösung ist. Da sind wir dabei. Wir suchen einen Trainer, von dem wir sportlich, von der Kompetenz her und der menschlichen Ebene überzeugt sind. Wenn wir den finden, wollen wir auch langfristig mit ihm zusammenarbeiten."