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Eintracht Frankfurt: So tickt Super-Knipser Sebastien Haller

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Eintracht Frankfurt: So tickt Super-Knipser Sebastien Haller

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So tickt Frankfurts neuer Knipser

Sebastien Haller ist das Gesicht des Erfolgs von Eintracht Frankfurt. SPORT1 trifft den Shootingstar in der Hessenmetropole und erklärt, wie er tickt.
SPORT1 begleitet Sebastien Haller von Eintracht Frankfurt bei seinen Übungsstunden. Der Neuzugang aus Utrecht paukt fleißig, um sich auch neben dem Platz so gut wie möglich einzugewöhnen.
khau
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Bjarne Lassen
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von Kerry Hau, Thorsten Siegmund

Bei seinem vorherigen Klub FC Utrecht war er der Kabinen-DJ. Und auch Niko Kovac nennt ihn "einen lässigen Vogel". Ganz so lässig kommt er aber gar nicht rüber, dieser Sebastien Haller. Vielmehr ernst und fokussiert. Auf das, was er am liebsten macht.

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"Ich versuche natürlich, cool zu sein", sagt der Stürmer von Eintracht Frankfurt im Gespräch mit SPORT1 halb grinsend, halb verlegend, "aber ich bin keiner, der sehr emotional ist. Ich bin jemand, der versucht zu gewinnen, stark zu sein. Und ich bin ein Stürmer, also versuche ich natürlich Tore zu schießen."

Das gelingt dem 23 Jahre alten Franzosen ausgesprochen gut: Nach 14 Pflichtspielen für seinen neuen Arbeitgeber stehen für ihn acht Treffer zu Buche. Für Haller trotzdem zu wenig.

Der etwas andere Alex Meier

"Ich würde gerne 35 erzielen, wenn ich könnte", gibt er zu verstehen. Aus ihm spricht ein ehrgeiziger, verbissener Profi, der bis zur letzten Minute ackert und rackert. Wie sehr, das bekam die Konkurrenz aus der Bundesliga zuletzt deutlich zu spüren.

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Ende September traf Haller gegen den VfB Stuttgart mit einem famosen Seitfallzieher in der Nachspielzeit zum Sieg, ehe er die Eintracht wenige Wochen später in der 89. Minute gegen Werder Bremen erlöste.

Kein Wunder also, dass sie den teuersten Neuzugang der Klubgeschichte in der Hessenmetropole schon alle in ihre Herzen geschlossen haben. Mit seinen 1,90 Metern wirkt er auf den ersten Blick fast wie eine junge Version des langzeitverletzten und in die Jahre gekommenen Publikumslieblings Alexander Meier.

Doch Haller ist im Vergleich zum Frankfurter "Fußballgott" alles andere als ein klassischer Neuner, der nur im gegnerischen Sechzehner lauert. 

Er kann den Ball auch festmachen und verteilen. Vier Tore hat der robuste Rechtsfuß in dieser Saison schon vorbereitet. Und das, obwohl er viele Aufforderungen seiner Mitspieler noch nicht versteht.

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"Nicht schwierig, sich zu verständigen"

"Es ist nicht einfach, die Sprache zu sprechen, vor allem wenn du kaum Zeit hast", räumt er beim Deutschkurs ein, "wenn du wirklich Deutsch sprechen willst, musst du auch zu Hause lernen. Und ich muss zugeben, das mache ich manchmal nicht."

Für mehr als zwei Unterrichtsstunden pro Woche fehlt ihm die Zeit. Er ist verheiratet und hat eine acht Monate alte Tochter, um die er sich in jeder freien Minute kümmern möchte. 

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Außerdem hält Eintracht-Trainer Kovac die Mannschaftsansprachen fast ausschließlich auf Englisch, da sich Akteure aus 17 Nationen im Frankfurter Multikulti-Kader versammeln. 

Haller, der Vater Franzose, die Mutter Ivorerin, geboren in einem Vorort von Paris, sagt: "Jeder tut sein Bestes, um sich gut zu verständigen. Das ist nicht schwierig."

Er hat recht. Die Hessen marschieren mit Siebenmeilenstiefeln dem Mindestziel Klassenerhalt entgegen. Haller gebührt ein großer Anteil an den 19 Punkten. Daraus machen auch die Verantwortlichen keinen Hehl.

Eine Entscheidung gegen das Geld

Für sie war die über ein Jahr lang vorbereitete Verpflichtung des Torjägers aus Utrecht ohnehin ein Überraschungscoup. "Der Junge hat sich für das gefühlt wirtschaftlich schlechteste Angebot entschieden", verriet Sportvorstand Fredi Bobic.

Viele europäische und auch chinesische Klubs sollen hinter Haller her gewesen sein. "Er hat ganz oft gesagt, dass er auf Champions-League-Level spielen will. Bereits in der vergangenen Saison war er der Most-Wanted-Spieler der Eredivisie", berichtete der niederländische Journalist Peter Kuyper in der Hessenschau.

Warum erhielt ausgerechnet die Eintracht für kolportierte sieben Millionen Euro den Zuschlag? "Es waren einige Dinge, die da eine Rolle gespielt haben", sagt der U21-Nationalspieler, "die Stadt, der Trainer, die Atmosphäre, das Stadion und die Fans. Der wichtigste Aspekt für mich war aber, dass ich an den meisten Wochenenden die Möglichkeit bekomme, zu spielen."

Die Adler tun allerdings gut daran, ihren Höhenflug fortzusetzen und ins internationale Geschäft einzuziehen. Sonst wird ihr "lässiger Vogel" auf lange Sicht wohl kaum zu halten sein.