Christian Heidel, Sportvorstand von Schalke 04, hat sich bei Sky für den Videobeweis ausgesprochen, sieht die neue Technik aber nicht unkritisch.
Heidel verteidigt Videobeweis
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"Ich habe von Anfang an das Gefühl gehabt, dass wir nie hundertprozentige Gerechtigkeit bekommen. Selbst nach diesem schleppenden Start sage ich aber, der Fußball ist ein klein wenig gerechter geworden", sagte Heidel.
Allerdings sieht der 54-Jährige Probleme bei der Regelauslegung. "Ich glaube, es ist bis heute auf beiden Seiten – ich meine auf Schiedsrichter-Seite wie auf Liga-Seite – immer noch nicht genau klar, wann der Video-Assistent eingreift", sagte Heidel.
"Wenn wir den 11. Spieltag haben und das ist uns allen noch nicht bewusst, ist natürlich etwas schief gelaufen. Das müssen wir korrigieren", forderte Heidel.
Verwirrende DFB-Briefe
Der Manager kritisierte auch den DFB für seine schlechte Kommunikation. "Der Videoschiedsrichter soll nur bei glasklaren Fehlentscheidungen eingreifen. Wenn wir aber in den vergangenen sechs Wochen vom DFB drei Briefe bekommen, in denen jedes Mal etwas anderes steht, dann weiß man, dass das auch bei den Schiedsrichtern noch nicht angekommen ist. Deshalb haben wir dieses Chaos erlebt."
Trotzdem bleibt der Schalke-Vorstand ein Befürworter der neuen Technik. "Ich tue mir sehr, sehr schwer, den Video-Assistenten an sich infrage zu stellen. Ich glaube: Er macht den Fußball gerechter, aber nicht hundertprozentig gerecht."
Schalkes besondere Rolle
Über eine Aussprache mit allen Beteiligten würde Heidel sich freuen. "Ich habe gelesen, dass der DFB die Video-Assistenten, die Manger der Liga und alle Zuständigen mal zusammenholen will", so Heidel, "Ich glaube das ist wichtig."
Schalke spielt in der Diskussion um den Videobeweis eine besondere Rolle. Der mittlerweile abgesetzte Video-Chef Hellmut Krug soll in seiner Funktion als Supervisor dafür gesorgt haben, dass Schalke bevorteilt wird.