Der Hamburger SV steckt immer tiefer in der Krise, nach der 1:2-Niederlage gegen Hertha BSC der siebten Niederlage aus den letzten achten Spielen, wird die Luft für HSV-Trainer Markus Gisdol immer dünner.
HSV-Krise Gisdol kämpft um Job
Die Mannschaft hielt nach dem Spiel den üblichen Mannschaftskreis ohne den Trainer ab – ein erstes Zeichen für Risse zwischen Team und Trainer? Gisdol wiegelte ab: "Ich bin nie im Kreis dabei", sagte der 48-Jährige – und holte zum verbalen Schlag gegen sein Team aus.
"Wenn wir mit dieser Nachlässigkeit spielen, werden wir keine Punkte holen. Das ist Fakt!"
"Haben uns das anders vorgestellt"
Gisdol ärgerte sich maßlos über die Entstehung der Gegentore durch Standards: "Wenn wir dann zwei solche Tore herschenken, hast du es auch nicht verdient, etwas mitzunehmen."
U21-Europameister Niklas Stark (17.) und Karim Rekik (49.) gelangen die Tore für Europa-League-Starter Hertha nach Standardsituationen. Der HSV wirkte geschockt, ein Aufbäumen gegen die drohende Niederlage war lange nicht zu erkennen. U17-Nationalspieler Jann-Fiete Arp (73.) gelang spät noch der Anschlusstreffer.(LIVETICKER zum Nachlesen)
"Wir haben uns das anders vorgestellt", erklärte HSV-Sportdirektor Jens Todt. Wieder einmal sei es nicht gelungen, zwei gleich gute Halbzeiten zu spielen. Auch Abwehrspieler Dennis Diekemeier sprach Klartext: "Es ist extrem bitter und kotzt an, dass man wieder nach Hause gurkt und keine Punkte mitgenommen hat."
Gisdol kündigt härtere Maßnahmen an
Die Situation beim Bundesliga-Dino spitzt sich wieder zu. Tabellenplatz 16 mit acht Punkten nach zehn Spielen steht für die Hamburger zu Buche.
Gisdol kündigte an, die Stellschrauben erneut anzuziehen: "Es ist vielleicht an der Zeit, strengere Maßstäbe anzusetzen. Ich als Trainer werde den Druck auf die Mannschaft erhöhen."
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Der 48-Jährige sprach ruhig und überlegt, er hielt keine hitzige Wutrede. Dennoch fehlte es nicht an Deutlichkeit. Seine Geduld, so scheint es, ist am Ende.(Tabelle der Bundesliga)
Doch auch die Geduld der HSV-Bosse wird nicht unendlich sein. In den kommenden beiden Partien bei Schalke und gegen Hoffenheim müssen Gisdols Maßnahmen in Zählbarem fruchten, sonst könnte die Zeit des Schwaben beim Bundesliga-Dino bald abgelaufen sein.