Schon bei der Trikotauswahl ging beim 1. FC Köln einiges daneben, auf dem Platz beim Gastspiel beim FC Augsburg wurde es nicht besser.
Köln vor Europa-Festtagen am Boden
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Die Domstädter liefen in Augsburg in ungewohnter schwarz-gelber Kombi auf. Die neongelben Ausweichtrikots der Kölner waren den weißen FCA-Heimtrikots zu ähnlich gewesen.
Deswegen mussten die Gäste kurzfristig in die schwarzen Oberteile der Vorsaison schlüpfen und ähnelten mit ihrem Outfit damit unfreiwillig der Konkurrenz aus Dortmund. (Service: Bundesliga-Tabelle)
1.FC-Köln-Manager Jörg Schmadtke im CHECK24 Doppelpass - am Sonntag, ab 11 Uhr LIVE im TV auf SPORT1
Und weil es bei den Kölnern einfach nicht läuft, landete sogar ein Fanbus auf dem Weg in die Fuggerstadt im Straßengraben. Ein FC-Fan verletzte sich leicht, die Reisegruppe musste ihre Auswärtsfahrt per Zug fortsetzen.
"Interessiert mich einen feuchten Kehricht"
Vor allem die indiskutablen Leistungen auf dem Rasen aber rauben Trainer Peter Stöger und Co. die letzte Vorfreude auf das heiß ersehnte Europacup-Comeback des dreimaligen deutschen Meisters.
Das verdiente 0:3 (0:2) beim FC Augsburg um den überragenden Dreifach-Torschützen Alfred Finnbogason machten den Horrorstart des 1. FC Köln fünf Tage vor dem ersten Gruppenspiel beim FC Arsenal (am Donnerstag ab 19 Uhr LIVE im TV auf SPORT1) perfekt. (Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker)
"Direkt nach so einer Niederlage interessiert mich der Donnerstag einen feuchten Kehricht", wütete Kapitän Matthias Lehmann. Stöger fügte mit finsterer Miene an: "Mir vermiest jede Niederlage den Abend und die nächsten Tage." (Ergebnisse im Überblick)
Vor dem Europa-League-Kracher am Donnerstag bei den Gunners mit Weltmeister Mesut Özil ist der Österreicher nun gefordert. Er muss sein Team nach einer ganz schwachen Leistung und der dritten Pleite im dritten Ligaspiel erst einmal aufbauen. Es sei nun die Aufgabe des Trainerteams, "der Mannschaft die Ruhe zu geben", sagte er.
Schlechtester Saisonstart seit 14 Jahren
Zumal die Unruhe gerade im Kölner Umfeld wächst. Die Erwartungen nach Platz fünf in der Vorsaison sind hoch, die aktuelle Lage entsprechend prekär. So schlecht wie in diesem Jahr waren die Kölner zuletzt vor 14 Jahren in die Saison gestartet. Am Ende stand der Abstieg in die Zweite Liga.
Kapitän Matthias Lehmann, der nach eigener Aussage eine "Riesenkrawatte" hatte, bezeichnete die Situation in der Liga vor dem Spiel in Dortmund als "gefährlich. Wir dürfen das nicht unterschätzen", betonte er und fügte an: "Jetzt wird sich zeigen, ob wir als Mannschaft zusammenstehen."
Schon am Donnerstag besteht dazu die beste Gelegenheit. Man könne in so einem Spiel "vieles wiedergutmachen", sagte Dominique Heintz und bemühte die üblichen Floskeln: "Wir müssen den Mund abputzen. Im Fußball geht es schnell."
Kritik an Modeste-Nachfolger
Stöger sieht das Spiel im Emirates Stadium als "Belohnung für letztes Jahr. Es ist eine schwierige Aufgabe, bietet uns aber die Chance etwas Positives mitzunehmen, was uns auch in Richtung Meisterschaft weiterbringen könnte". Die Europa League quasi als Mutmacher für die kommenden Wochen in der Bundesliga.
Es könnte aber auch ganz anders kommen, sollte sich Köln auf der Insel ähnlich dilettantisch wie in Augsburg präsentieren. Dann droht ein Debakel gegen Özil und Co.
Besonders kläglich agierte in Augsburg 17-Millionen-Stürmer Jhon Cordoba, der unmittelbar vor dem zweiten Augsburger Treffer den Ausgleich hätte erzielen müssen. Die Kritik am Nachfolger für den im Sommer unter geradezu chaotischen Umständen abgewanderten Anthony Modeste wird immer lauter.
Von Stöger gab es aber keine Vorwürfe, solange er das Gefühl habe, "dass die Spieler alles versuchen. Und das tun sie, auch wenn sie nicht immer die optimalen Lösungen gefunden haben".