Ralph Hasenhüttl brachte es nach dem 4:1 (0:1)-Sieg von RB Leipzig gegen den SC Freiburg auf den Punkt.
Leipzig feiert Vollgasfußball
"Wenn man so am Rad dreht wie wir, wird man irgendwann belohnt", sagte Leipzigs Trainer bei Sky: "Es war ein Sieg der Moral, weil wir nie aufgehört haben."
Besonders nach dem Seitenwechsel fegten die furiosen Leipziger über Freiburg hinweg und feierten dank Timo Werner und starker Neuzugänge die Rückkehr zum Vollgasfußball (Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga).
Werner (48./71.), Kapitän Willi Orban (55.) und Neuzugang Bruma (80.) machten den überraschenden Rückstand von Florian Niederlechner (23.) wett und verhinderten nach der 0:2-Auftaktpleite gegen Schalke einen Fehlstart in die Saison.
Fans feiern "Fußballgott" Werner
Hasenhüttls Gegenüber Christian Streich war bedient. "Die erste Halbzeit war gut. Dann kamen die Tore und wir hatten keine Chance mehr."
Angeführt von Doppelpacker Werner, der seinem Ruf als Freiburg-Schreck mit seinem dritten Doppelpack im dritten Bundesligaspiel gegen Freiburg gerecht wurde, drehte RB beinahe mühelos die Partie.
"Wir wissen, was wir an ihm haben. Er kann aus nichts Tore machen", lobte Mittelfeldspieler Diego Demme den Matchwinner, der von den Fans bei seiner Auswechslung lautstark als "Fußballgott" gefeiert wurde.
Eine Woche nach dem 0:2 bei Schalke 04, wo er nach seiner Schwalbe im Vorjahr wie in vielen anderen Stadien der Republik mit Schmähgesängen empfangen worden war, genoss Werner die Zuneigung der Leipziger Fans. Sagen wollte er nach aber nichts (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker).
Augustin und Bruma glänzen
Neben Werner spielten sich auch zwei Juwele in den Vordergrund: 15-Millionen-Mann Jean-Kevin Augustin, der für Yussuf Poulsen (muskuläre Probleme) sein Startelfdebüt feierte, und der zweite Neuzugang Bruma, der Augustin in der 76. Minute ersetzte. Der französische U21-Nationalspieler war lange der überragende Mann auf dem Platz und fast an jedem Angriff beteiligt. Später bereitete Augustin das 2:1 von Willi Orban vor (Die Tabelle der Bundesliga).
"Er hat gezeigt, dass er uns helfen kann", sagte Hasenhüttl über den 20-Jährigen: "Dass wir heute 29 Torschüsse in 90 Minuten gemacht haben, ist auch ihm zu verdanken. Er hat vorne schön gearbeitet und hatte richtig gute Aktionen. Das freut mich sehr."
Und Bruma? Der schlug wortwörtlich sofort ein. Nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung zog der Portugiese aus etwa 20 Metern aus der Drehung ab und setzte den Ball krachend zum Endstand in den Winkel.
Es war ein fulminanter Schlusspunkt einer fulminanten Halbzeit. Hasenhüttl war zwar bereits zuvor mit der Leistung seiner Mannen zufrieden gewesen, doch die Leistung nach der Pause erinnerte endgültig an den Powerfußball der Vorsaison.
Nach Werners Ausgleich per Kopf gab es für die Hausherren fast im Minutentakt Chancen auf den Führungstreffer, eine davon nutzte Orban, später war wieder Werner zur Stelle. Freiburg wirkte zunehmend überfordert.