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FC Bayern: Warum James Rodriguez zum Problem für Thomas Müller wird

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FC Bayern: Warum James Rodriguez zum Problem für Thomas Müller wird

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James-Deal treibt Müller in die Enge

Der FC Bayern setzt mit dem Transfer von James Rodriguez ein Ausrufezeichen - auch an das eigene Team. Vor allem für Thomas Müller wird es jetzt ungemütlich.
Thomas Müller (l.) könnte durch die Verpflichtung von James Probleme bekommen
Thomas Müller (l.) könnte durch die Verpflichtung von James Probleme bekommen
© SPORT1-Grafik: Philipp Heinemann / Getty Images
von Kerry Hau, Stefan Kumberger

Schon als er am Dienstagabend auf dem Flugplatz in Oberpfaffenhofen von einem Mann in Lederhose begrüßt wurde, begriff James Rodriguez, dass der Wechsel von Real Madrid zum FC Bayern sein Leben ziemlich verändern würde.

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"Es ist ein anderes Land, eine andere Kultur, eine andere Sprache. Ein neues Leben", gestand der Kolumbianer keine 24 Stunden später bei seiner Präsentation in der Allianz Arena. Er machte aber nicht den Eindruck, als würde ihn das stören. Ganz im Gegenteil.

Der im feinen Zwirn erschienene Neuzugang lächelte glücklich, beinahe erleichtert in die Runde. Wohl in dem Wissen, dass sein tristes Dasein in Madrid als Bankwärmer fortan der Vergangenheit angehört und er jetzt an einem Ort ist, an dem er gewollt wird.

James zurück zu seinem Förderer

Zu seiner Rechten saß Carlo Ancelotti. Sein Förderer. Sein Retter. Der Italiener dachte schon einige Monate lang an eine Verpflichtung des unter Real-Trainer Zinedine Zidane lange unglücklichen Offensivmannes, leitete sie aber erst am vergangenen Freitag endgültig in die Wege.

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Ein Anruf bei James genügte, um ihn von einem Engagement beim deutschen Rekordmeister zu überzeugen. Es sei "ein besonderer Moment", wieder mit dem Torschützenkönig der WM 2014 zusammenzuarbeiten, sagte Ancelotti fast schon ehrfürchtig.

"Jeder kennt seine Qualitäten. Er gibt uns viele Möglichkeiten und wird uns weiterbringen", versprach der Coach mit funkelnden Augen. James sei in der Offensive variabel einsetzbar - also auf der Acht, auf der Zehn, als hängende Spitze und sogar auf den Außen.

Freifahrtschein von Ancelotti

Die entscheidende Aussage ließ Ancelotti aber erst am Ende seines Statements folgen: "James darf dort spielen, wo er sich am wohlsten fühlt."

Ein Freifahrtschein, mit dem der 58-Jährige bisher nur absolute Ausnahmekönner wie Cristiano Ronaldo, Gareth Bale, Zlatan Ibrahimovic oder Kaka ausgestattet hat. Er will seinen Wunschspieler zu einem Eckpfeiler der Bayern formen.

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Das könnte aufgrund des großen Angebots an Mittelfeldakteuren im Kader der Münchner zu einem echten Problem werden - allen voran für Thomas Müller. 

Denn James große Stärken im Passspiel und Abschluss kamen bisher sowohl bei Real als auch im kolumbianischen Nationalteam am besten auf der Zehn zur Geltung - der Position, auf der auch Müller seine stärksten Leistungen zeigte.

Müller droht Platz auf der Bank

Da der deutsche Nationalspieler schon in der vergangenen Spielzeit häufiger als Gelegenheitsarbeiter ausharren musste, droht ihm durch die nun noch größere Konkurrenz ein dauerhafter Platz auf der Bank.

Dass Müller auf eine andere Position wie etwa den rechten oder linken Flügel ausweicht, ist unwahrscheinlich.

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Zwar herrscht nach dem Abgang von Douglas Costa zu Juventus Turin dort noch am ehesten Bedarf, doch wohl auch nur, wenn die alten Hasen Arjen Robben und Franck Ribery oder der inzwischen fest verpflichtete Hoffnungsträger Kingsley Coman passen müssen.

Müller konnte Ancelotti in dieser Rolle nicht überzeugen. Ebenso wenig wie als Backup für den im Sturmzentrum gesetzten Robert Lewandowski.

Und um die restlichen Mittelfeldpositionen streiten sich in Arturo Vidal, Thiago Alcantara, Corentin Tolisso, Javi Martinez, Sebastian Rudy und Renato Sanches Stand jetzt noch sechs andere Spieler.

Rummenigge: "Konkurrenz ist stark"

"Er wird eine stärkere Saison hinlegen müssen. Die Konkurrenz auch auf seinen Positionen ist stark", sagte Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge zuletzt nicht ohne Grund über Müller.

Dieser meinte selbst miesepetrig: "Ich habe dieses Jahr in den vermeintlich wichtigen Spielen nicht die Rolle gespielt, die ich spielen wollte. In Zukunft will ich wieder eine größere Rolle spielen."

Das dürfte schwierig werden. Obwohl er als letzter verbliebener Bayer im Kader eine Identifikationsfigur und eines der größten Aushängeschilder des Vereins darstellt, kommt eine ungemütliche Saison auf den 27-Jährigen zu. 

Vermutlich sogar die ungemütlichste seiner Karriere.