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FC Bayern München: Uli Hoeneß über die Strapazen der Asien-Reise

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FC Bayern München: Uli Hoeneß über die Strapazen der Asien-Reise

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Hoeneß: Asienreise ist "grenzwertig"

Uli Hoeneß sorgt sich im Zuge des immer verrückter werdenden Transfermarktes um die Ernsthaftigkeit der Branche - und stellt die Asienreise der Bayern auf den Prüfstand.
Der Präsident des FC Bayern hinterfragt nach dem 0:4 gegen Milan den Sinn der Asienreise und spricht außerdem über die Themen Sportdirektor und Transfers.

Nach dem 0:4-Testspiel-Debakel gegen den AC Mailand stellt der Präsident des FC Bayern München die Organisation der Asien-Reise auf den Prüfstand.

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"Das ist sicherlich grenzwertig, was wir gemacht haben bis jetzt", sagte Uli Hoeneß bei einem Pressetermin im Mannschaftshotel.

Zwar steht die Asien-Reise nicht grundsätzlich zur Debatte, aber nach einer internen Aufarbeitung der Reise soll es in der Zukunft möglicherweise Veränderungen geben: "Wir werden sicherlich weiter diese Reisen machen. Aber ob man unbedingt vier Spiele in zwölf Tagen machen sollte mit einer Reise in ein anderes Land noch, das wird sicherlich auf den Prüfstand kommen", so der 65-Jährige.

Bayerns Debakel gegen Milan im Video
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Bayerns Debakel gegen Milan im Video

Der Ortswechsel von China nach Singapur kam auf Wunsch von Veranstalter ICC zustande. Aber ob so etwas "für alle Zeiten gelten muss, wage ich sehr zu bezweifeln", sagte Hoeneß dazu.

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Die Bayern waren am Sonntag nach Spielen in Shanghai gegen den FC Arsenal (2:3 i.E.) und in Shenzhen gegen den AC Mailand (0:4) nach Singapur geflogen. Dort stehen weitere Tests gegen den FC Chelsea am Dienstag und Inter Mailand am Donnerstag an, bevor es am Freitag zurück nach München geht.

Insgesamt 23.000 Flugkilometer haben die Münchner dann zurückgelegt. In Thiago und Juan Bernat haben zwei Profis bereits verletzt die Heimreise angetreten.

Die überraschend hohe Testspiel-Niederlage gegen den AC Mailand in Shenzen, wurde auch auf die Reise-Strapazen der Bayern-Profis geschoben.

Hoeneß erwartet Leistungssteigerung

Mit Blick auf den Beginn der Bundesligasaison macht sich Hoeneß dennoch keine Sorgen: "Ich war nach dem Spiel nicht nervös. In einer solchen Phase der Vorbereitung kommt es manchmal vor, dass man genau am Tiefpunkt der Kraft einen Gegner findet, der unglaublich motiviert ist, der sehr viel weiter in der Trainingsarbeit ist, weil sie am nächsten Donnerstag Europacup-Qualifikation spielen. Der Vorteil für uns ist, dass wir noch drei Wochen Vorbereitungszeit haben, wenn wir am Freitag nach Hause kommen. Deswegen bin ich überhaupt nicht nervös."

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Für das nächste Testspiel am Dienstag in Singapur gegen den FC Chelsea (ab 13:30 Uhr live im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM) erwartet der Präsident aber wieder eine Leistungssteigerung.

Die weiteren Aussagen von Hoeneß im Überblick:

Über das bevorstehende Spiel gegen Chelsea: "Man verliert ungern 0:4, deswegen ist ein kleiner Druck da, dass man morgen ordentlich ausschaut. Die Spieler werden etwas mehr Ruhe bis zum Spiel haben, es wird kaum noch Marketingaktivitäten geben. Ich hoffe, dass wir morgen schon besser spielen als gegen Milan. Doch egal wie das Spiel ausgeht: Es wird noch kein Indiz für die kommende Saison sein."

Über den Irrsinn auf dem Transfermarkt: "Ich habe das nie verstanden. Manche Medienvertreter glauben ja, dass ein Verein dann gut gearbeitet hat, wenn er möglichst viel Geld in der Transferperiode ausgegeben hat. Es ist eher ein Zeichen von Schwäche, wenn ich viel Geld ausgeben muss, um nix zu erreichen. Nicht der teuerste Transfer ist der Beste, sondern der, der auf dem Platz am meisten leistet. Deshalb müssen wir in diesem Haifischbecken, in dem wir uns bewegen, unseren eigenen Weg finden. Wir wollen da mitspielen, aber nicht um jeden Preis. Mia san mia heißt nicht unbedingt, wir sind Euro oder Dollar. Vielleicht sollte all das, was gerade passiert, auch hier in Asien, dazu führen, darüber nachzudenken, ob es nicht andere Wege zum Erfolg gibt."

Über die Position des Sportdirektors: "Innerhalb der nächsten sechs Wochen werden wir einen Sportdirektor präsentieren. Ich habe es ja bereits gesagt: Karl-Heinz Rummenigge und ich sind viel Auto gefahren. Da haben wir das ein oder andere Gespräch geführt."

Über den Champions-League-Titel: "Der kommt immer näher, denn irgendwann wird sich durchsetzen, dass nicht das Geld das Allesentscheidende ist, sondern die kluge Strategie."

Über die Beliebtheit von Thomas Müller in Asien: "Es ist keine Überraschung, dass er hier so populär ist. Er ist eine riesige Persönlichkeit und hat in relativ jungen Jahren überragende sportliche Erfolge erzielt, sowohl mit dem FC Bayern als auch mit der Nationalmannschaft. Er ist ein Supertyp, der nie auf den Mund gefallen ist, dem immer was einfällt, selbst nachts um 0 Uhr. Er repräsentiert den FC Bayern wunderbar."

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Über Corentin Tolisso: "Meine ersten Eindrücke sind gut. Er ist sehr mannschaftsdienlich, hat einen sehr guten Charakter, ist willig, reißt sich den Hintern auf. Das sind die Spieler, auf die man bauen kann. Es ist noch ein früher Zeitpunkt, aber das ist mein Eindruck bisher."

ÜberJames Rodriguez: "Er ist ein zurückhaltender und sympathischer junger Mann, der wunderbar kicken kann. Deswegen ist er jetzt hier beim FC Bayern. Alles Weitere werden wir sehen."

Über wechselwillige Spieler: "Der FC Bayern kann eine ganze Menge dagegen machen, nämlich sich nicht auf dem Kopf herumtanzen lassen. Viele Spieler werden im Juli unter Vertrag genommen und im September wird schon darüber diskutiert, wo geht er eigentlich nächste Saison hin? Es muss doch eine gewisse Kontinuität und Ernsthaftigkeit in dieses Geschäft wieder reinkommen. Da könnte der FC Bayern ein klares Zeichen setzen. Ein Vertrag bei Bayern ist ein Vertrag und der wird dann beendet, wenn der FC Bayern das will. Sonst niemand."

Über die Konkurrenten in der Bundesliga: "Leipzig wird wieder eine sehr gute Saison spielen, aber erster Herausforderer wird sicher Dortmund sein."

Das Saisonziel: "Meister werden. In den anderen Wettbewerben müssen wir abwarten. Am liebsten wäre mir natürlich, wir würden Meister und Pokalsieger werden und in der Champions League gut mitspielen. Und dass wir im Laufe des Jahres eine Mannschaft aufgebaut haben, die in den nächsten Jahren für Furore sorgen kann. Das ist die Kunst: Du musst einerseits Titel gewinnen und gleichzeitig den Umbruch schaffen."

Über den Fußballer des Jahres Philipp Lahm: "Es ist sehr überraschend, dass er es erst jetzt geworden ist. Philipp hätte es viel früher verdient gehabt."

Überdie Nachwuchsarbeit: "Mit dem neuen Nachwuchsleistungszentrum haben wir eine Möglichkeit an der Hand, uns im Nachwuchsbereich endlich zu verbessern. Dort waren wir jahrelang schwach. Jetzt haben wir mit der U17 den Meistertitel geholt und waren mit der U19 im Endspiel, das wir im Elfmeterschießen verloren haben. Was ich höre, sind wir auch in der U9 bis zur U15 auf einem sehr, sehr guten Weg. Jetzt haben wir die Infrastruktur und die personelle Struktur geschaffen, um den FC Bayern relativ gut fit für die Zukunft zu machen. Ich bin im Moment sehr zufrieden."