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Oliver Kahn stand nach Champions-League-Pleite 1999 vor Burnout

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Oliver Kahn stand nach Champions-League-Pleite 1999 vor Burnout

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Kahn stand vor Burnout

Oliver Kahn forderte von sich und seinen Mitspielern stets den absoluten Willen. Und doch erlebte er eine Phase, in der ihm selbst das Alltägliche schwer fiel
Oliver KAHN/1860 - BAYERN 1:0
Oliver KAHN/1860 - BAYERN 1:0
© Getty Images
Philipp Heinemann
Philipp Heinemann

Oliver Kahn gilt als Mentalitäts-Monster. 

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"Weiter, immer weiter", schrie er einst seine Teamkollegen beim FC Bayern im Herzschlag-Finale der Bundesliga 2001 an. Der deutsche Rekordmeister wurde wenig später in letzter Minute noch Meister. 

Die Torhüter-Legende war auch deswegen ein Weltklasse-Mann, weil er einen unbändigen Willen hatte - und niemals aufgab. 

In der Sendung "Ich stelle mich" des WDR (Erstausstrahlung am Sonntagabend) gab Kahn zu, dass das nicht immer so war. Nach der dramatischen 1:2-Niederlage im Endspiel der Champions League gegen Manchester United im Jahr 1999 steuerte der ehemalige Welttorhüter auf einen Burnout zu. 

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"Wie schaffe ich es die Treppe runter?"

"Geistig und körperlich ging gar nichts mehr. Ich bin morgens aufgewacht und wusste nicht mehr, wie komme ich jetzt eigentlich zum Training? Wie schaffe ich es überhaupt im Haus die Treppe runter zu kommen", sagte Kahn. Seine Kraftreserven seien komplett aufgebraucht gewesen, auch wenn er sich das anfangs nicht habe eingestehen wollen. "Und da habe ich dann gemerkt: So kannst du nicht weiter agieren." 

Alleine sei er aus dieser Phase nicht wieder herausgekommen: "Das ist unmöglich." Er habe sich Hilfe in der Familie geholt, vor allem bei seinem Vater, der selbst professioneller Fußballer war. Der Vizeweltmeister sprach von "ganz fatalen und gefährlichen Situationen". Denn als Fußballer müsse man immer Angst haben, dass ernsthafte Schwächephasen nach außen dringen und die Karriere gefährden. 

Kahns Erschöpfungssyndrom wurde nicht bekannt - und das Mentalitäts-Monster kämpfte sich zurück zu alter Stärke.