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FC Bayern: Thomas Strunz über Transfers, Robert Lewandowski und den Umbruch

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FC Bayern: Thomas Strunz über Transfers, Robert Lewandowski und den Umbruch

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Strunz zweifelt Gnabry an

Neue Kräfte wie Rudy, Gnabry und Tolisso, Wirbel um Lewandowski und Druck für Ancelotti. SPORT1-Experte Thomas Strunz checkt die Lage beim FC Bayern.
SPORT1-Experte Thomas Strunz erklärt, wen die Bayern unbedingt noch verpflichten müssen und nimmt auch Trainer Carlo Ancelotti in die Pflicht.
Rasmus Godau
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Matthias Schreiber
Matthias Schreiber
von Rasmus Godau, Matthias Schreiber

Auch in der Sommerpause ist beim FC Bayern München einiges los. Mit Serge Gnabry, Corentin Tolisso, Niklas Süle und Sebastian Rudy sind bereits vier Transfers eingetütet, Namen wie Alexis Sanchez oder Leon Goretzka werden gehandelt.

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Dazu sorgt Robert Lewandowski mit Unmutsbekundungen für Aufsehen, die angekündigten "Granaten" hat der Rekordmeister noch nicht verpflichtet.

Ex-Bayern-Profi und Europameister Thomas Strunz analysiert bei SPORT1 Planungen, Baustellen und Transfers des FC Bayern.

Thomas Strunz über:

... Serge Gnabry

"Ich war sehr überrascht, dass sich Bayern jetzt schon für Serge entschieden hat. Er ist toll in die Bundesliga gestartet, aber ob das am Ende für den FC Bayern reicht, muss man schon hinterfragen. Fußball spielen alleine reicht da nicht, man muss vom ersten Tag an zeigen, dass man da ist und dass man spielen will. Speziell auf der linken Seite hat er mit Franck Ribery einen vor sich, der genau das verkörpert wie kaum ein anderer. Das wird eine sehr große Herausforderung für ihn werden. Auch seinen Spielstil wird er umstellen müssen, weil Bayern eine Kombinationsmannschaft ist und Bremen hauptsächlich über Konter kam. Ob er das schon kann oder ob das der richtige Verein ist, wo er regelmäßig zum Einsatz kommt, ist die Frage."

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... Corentin Tolisso

"Corentin Tolisso ist im Gegensatz zu Gnabry ein völlig unbekannter Spieler. Er ist auch nicht derjenige, der Xabi Alonso ersetzten soll, weil er ein etwas anderer Spielertyp ist. Eher eine Art Achter als ein Sechser vor der Abwehr. Beide Transfers haben mich überrascht."

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... Alexis Sanchez

"Es stehen aktuell Gehälter und Ablösesummen im Raum, die sind extrem. Bayern hat ein sehr gewachsenes Gehaltsgefüge. Wenn jetzt ein Alexis Sanchez verpflichtet wird, der dann im Vergleich zu Robben, Lewandowski, Hummels, Boateng oder Neuer den Gehaltsrahmen sprengt, dann kann das intern zu großen Problemen führen. Der FC Bayern muss deshalb schauen, dass das alles zusammenpasst."

... Leon Goretzkas Qualitäten

"Man darf nicht vergessen, dass er in der Vorrunde noch nicht so gespielt hat. In den letzten Spielen hat er aber nochmal einen Schritt für sich nach vorne gemacht. Leon ist ein Riesentalent, ein Ausnahmespieler, der von der Drecksarbeit hinten bis in den gegnerischen Strafraum den ganzen Platz bespielen kann. Er ist ein sehr flexibler Spieler, der mir richtig gut gefällt. Schalke spielt nicht international, vor dem Hintergrund muss er überlegen, was für ihn nun das Richtige ist. Er würde den Bayern gut tun, alleine von seiner Laufstärke und der Art des Fußballs, die er spielt. Er ist noch nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen, kann sogar noch konstanter spielen."

Strunz legt Goretzka Wechsel nahe
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Strunz legt Goretzka Wechsel nahe

... Uli Hoeneß' "Granaten"

"Es ist leicht zu sagen, wir brauchen eine Granate. Ob das am Ende ein Tolisso sein kann oder vielleicht sogar der ablösefreie Sebastian Rudy ist, der aus meiner Sicht aktuell zusammen mit Javi Martinez derjenige ist, der die Position von Xabi Alonso in der Idealkonstellation abdecken kann, wird man sehen. Die Bayern sind sehr attraktiv, gehören für mich zu den aktuell besten drei Mannschaften neben dem FC Barcelona und Real Madrid. Sie sind aber in einer Liga zuhause, wo es schwer wird, die absoluten Topspieler zu verpflichten. Das ist nicht einfach."

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... den Bayern-Umbruch

"Die Bayern stehen in der gesamten Identifikationsfrage vor dem Umbruch. Bastian Schweinsteiger ist schon länger weg, Philipp Lahm jetzt auch, bei Thomas Müller muss man abwarten. Da geht das Gesicht der alten Generation verloren. Es wird eine große Aufgabe sein, das neu aufzustellen. Genügend Führungsspieler sind da, aber auch Boateng ist nicht immer zufrieden. Es gibt verschiedene Fragezeichen, was den internationalen Vergleich betrifft. Da bin ich sehr gespannt, wie die Verantwortlichen das im Spagat mit der Meisterschaft, die sowieso gewonnen werden muss, hinbekommen."

.... die Lewandowski-Kritik

"Ich kann die Kritik überhaupt nicht nachvollziehen. Wenn einer so eine gute Saison gespielt hat und es einen gibt, der eben noch mehr Tore schießt, dann ist das bitter. Aber wenn sich Robert all seine Chancen anschaut, dann hätte er sicherlich auch zweit Tore ohne die Hilfe seiner Mitspieler machen können. Das kommt auch nicht gut bei den Mitspielern an, weil man sich als Kollege in die Ecke gestellt fühlt. Er ist der Topverdiener, seine Ansprüche sind hoch, die des Vereins auch. Die Aussagen waren völlig überflüssig."

Strunz kritisiert Lewandowskis Unzufriedenheit
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Strunz kritisiert Lewandowskis Unzufriedenheit

Der Pole wurde nach seinen Aussagen unter anderem mit dem FC Chelsea in Verbindung gebracht, gegenüber Sky gab der FC Bayern am Mittwoch ein Statement ab, in dem es unter anderem heißt, der FCB "verschwende keinen Gedanken an einen Wechsel", Gespräche mit anderen Vereinen gebe es nicht und "wird es auch nicht geben."

... einen Lewandowski-Backup

"Für das Erreichen seiner Ziele braucht Carlo Ancelotti einen breiten Kader und einen Ersatz für Lewandowski, das ist die Hauptaufgabe, die die Bayern in dieser Transferperiode haben. Selbst wenn man viel Geld hat, ist es nicht einfach einen zu bekommen, der sich mit dieser Rolle zu einhundert Prozent identifiziert. Sie brauchen einen, der das Format hat, aber auch mit der zweifelhaften Rolle des Ersatzspielers klar kommt. Das kann eine klare Nummer zwei wie damals beispielsweise ein Claudio Pizarro sein, oder es gibt eine Verschiebung des Spielsystems, wenn ein Spieler wie Sanchez käme. Dann würde man mit zwei Stürmern spielen, was es ja seit Louis van Gaal nicht mehr gab."

... Carlo Ancelottis Aufgaben

"Durch den Wegfall des Kapitäns muss er eine neue Hierarchie bilden. Außerdem sind Talente verpflichtet worden, die am Ende besser werden sollen. Da ist er gefordert. Ich bin gespannt, wie er damit umgeht.  Das ist eine andere Situation als bei seinen alten Klubs wie Mailand oder Madrid, wo er mehr mit fertigen Mannschaften gearbeitet hat. Am Ende wird abgerechnet, je nachdem wie die Champions League läuft. Eine Nicht-Meisterschaft ist sowieso nicht vorstellbar. Diesen Spagat muss er hinbekommen."

... den Abgang von Douglas Costa

"Das ist ein nachvollziehbarer Wechsel. Er hat ein fantastisches erstes Halbjahr gespielt. Die letzte Saison war aus meiner Saison nicht zufriedenstellend, für beide Seiten. Demzufolge ist es logisch, dass geschaut wird, wer mit Bayern in die Zukunft gehen will. Er hat in der Vergangenheit Interviews gegeben, die den Verantwortlichen nicht so gefallen haben, was Identifikation betrift. Sportlich ist er kein extrem großer Verlust.