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Wie geht es für Thomas Tuchel nach Borussia Dortmund weiter?

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Wie geht es für Thomas Tuchel nach Borussia Dortmund weiter?

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Wie beschädigt ist Tuchel wirklich?

Borussia Dortmund feuert Thomas Tuchel und tritt noch mal kräftig nach. Wie schwer leidet das Image des Trainers, wie geht es für ihn weiter?
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© Getty Images
Sebastian Mittag
Sebastian Mittag
von Sebastian Mittag

Der letzte Termin von Thomas Tuchel als BVB-Trainer fand am selben Ort statt, von dem aus der Bombenanschlag auf den Bus von Borussia Dortmund im April verübt wurde: Im Hotel "L'Arrivée" sollte sich Tuchel am Dienstag mit den Dortmunder Bossen Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc zusammensetzen.

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Der Termin war jedoch nur noch Formsache. Gesprächsbedarf bestand nur noch für 21 Minuten - danach war klar: Tuchel und der BVB gehen künftig getrennte Wege.

Ziele wurden erfüllt

Dabei hat der Trainer die Borussen mit Platz drei direkt in die Champions League geführt. In der Königsklasse das Viertelfinale erreicht. Und zuletzt sogar den DFB-Pokal gewonnen.

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Übererfüllung der Ziele würde man so etwas in Managerkreisen nennen. Doch menschlich knirschte es gewaltig, wie Watzke anmerkte: "Es geht immer auch um grundlegende Werte wie Vertrauen, Respekt, Team- und Kommunikationsfähigkeit, um Authentizität und Identifikation. Es geht um Verlässlichkeit und Loyalität."

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Es stellt sich daher die Frage: Wie beschädigt geht Tuchel aus seinen zwei Jahren beim BVB wirklich hervor? Und: Wo kommt der einst am höchsten gehandelte deutsche Trainer nun unter?

Tuchel war heiß begehrt

Noch vor knapp drei Monaten wurde Tuchel von den Buchmachern zum Favoritenkreis als neuer Trainer beim Weltklub FC Barcelona gezählt. Zu dieser Zeit hatte auch Ex-Barca-Kapitän Carles Puyol im Gespräch mit SPORT1 gesagt: "Er hat das passende Profil für den FC Barcelona."

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Andere sahen Tuchel als möglichen Bayern-Trainer nach Carlo Ancelotti. Eigentlich gab es keinen Spitzenklub, bei dem er nicht vorstellbar gewesen wäre.

Doch durch den Rausschmiss beim BVB und dessen laute Nebengeräusche hat Tuchels Image einen negativen Touch erhalten: Fachlich stark, aber wenig soziale Kompetenz. Mit solchen Voraussetzungen wird die Jobsuche nicht leichter.

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Kein Topklub in Aussicht

Will Tuchel keinen sportlichen Rückschritt in Kauf nehmen, bleiben nicht mehr viele Vereine, bei denen er in Frage kommt. International haben derzeit alle Topklubs einen Trainer: Barca entschied sich mit Ernesto Valverde für eine konservative Lösung, bei Arsenal verlängerte Arsene Wenger um weitere zwei Jahre.

Neustart mit der Werkself?

In der Bundesliga wurde bisher lediglich Leverkusen als nächste mögliche Tuchel-Station genannt. Ex-Bayer-Manager Reiner Calmund könnte sich Tuchel beim Werksklub durchaus vorstellen: "Für beide Seiten wäre das eine attraktive Lösung. Für Tuchel wäre es der attraktivste Bundesliga-Klub, den er kriegen kann", sagte Calmund SPORT1.

Für den 68-Jährigen ist Tuchels Image auch noch nicht zu schwer beschädigt: "Seine zwei Jahre in Dortmund waren positiv und fruchtbar. Er hat keinen aufgefressen oder silberne Löffel geklaut!"

Internes Zerwürfnis

Das war auch gar nicht nötig, um in Dortmund in Ungnade zu fallen. Es genügte, dass sich Tuchel wegen des gescheiterten Transfers von Oliver Torres mit Chefscout Sven Mislintat überwarf. Mit Watzke wegen der Transferpolitik und später den Umgang mit dem Bombenanschlag.

Laut SZ soll zudem Sportdirektor Zorc seit fast einem Jahr keine Arbeitsgrundlage mehr mit Tuchel gesehen haben.

Dazu passt, dass die Führungsetage nach SPORT1-Informationen sauer auf Tuchel war, dass er Talent Alexander Isak nie eine Chance gab, obwohl der 17 Jahre alte Schweden gerne behutsam an die Mannschaft herangeführt werden sollte.

Eine Retourkutsche von Tuchel, weil er in die Vorbereitung des Transfers überhaupt nicht eingebunden war?

Nach all den Grabenkämpfen könnte Tuchel nun vielleicht erst einmal eine Auszeit gebrauchen. Schon vor seinem Engagement in Dortmund hatte er ein einjähriges Sabbatical eingelegt.

Vorbild Jürgen Klopp?

Oder er macht es wie sein Vorgänger Jürgen Klopp: Der suchte sich nach seinem Rücktritt beim BVB nicht sofort einen Verein. Als dann nach rund viermonatiger Pause die Stelle beim FC Liverpool frei wurde, griff er zu - und wurde glücklich.

Lässt sich Tuchel ein bisschen Zeit, erholt sich möglicherweise auch sein ramponiertes Image von der Zeit in Dortmund.