Der VfL Wolfsburg ist beim Einstand des neuen Trainers Andries Jonker nicht über ein Unentschieden hinaus gekommen.
Mainz vermiest Jonkers Einstand
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Das 1:1 (1:1) beim FSV Mainz 05 reichte nicht zum erhofften Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Auf den Niederländer, der am Montag vorgestellt worden war, wartet noch viel Arbeit.
Nationalspieler Mario Gomez erzielte zunächst per Kopf die VfL-Führung (20.), es war sein 145. Tor im 258. Bundesliga-Spiel. Völlig ungedeckt kam Gomez nach einer Ecke am langen Pfosten zum Kopfball und baute damit seine beeindruckende Tor-Serie unter Trainer Jonker aus.
Gomez' zehnter Treffer unter Jonker
Der Stürmer traf nun in jedem der sechs Bundesliga-Spiele, die er bestritt, wenn der Niederländer hauptverantwortlich auf der Trainerbank seines Teams Platz nahm - insgesamt ganze zehn Mal. Zuletzt stach das Duo Gomez und Jonker in der Saison 2010/11 für den FC Bayern München. (Die Statistik zum Spiel)
Unter der Woche hatte Jonker noch klar gestellt, dass Gomez trotz der erfolgreichen Zusammenarbeit in der Vergangenheit keine Sonderbehandlung erwarte. Gomez selbst hatte im exklusiven SPORT1-Interview selbstbewusst gekontert: "Ich brauche auch keinen Bonus. Das einzige, was ich will, ist, dass wir wieder in die Spur finden und erfolgreich sind." (Die Tabelle der Bundesliga)
Cordoba gibt den Spielverderber
Jhon Cordoba gelang aber nur vier Minuten nach Gomez' Führung der Ausgleich (24.) für den FSV, der sich in dieser Saison wohl keine großen Sorgen mehr um den Abstieg machen muss. (Ergebnisse und Spielplan)
"Wir haben in der Woche gut gearbeitet, und uns war klar, dass es kein einfaches Spiel werden wird. Das wurde in der ersten Halbzeit auch bestätigt. Wir sind unter Druck geraten. Ein Sieg wäre zu viel gewesen, eine Niederlage unverdient", analysierte Jonker nach der Partie.
Jonkers Vorgänger Dieter Hecking und Valerien Ismael, der am vergangenen Sonntag entlassen worden war, hatten in 22 Saisonspielen nur 22 Punkte geholt - weniger waren es in der Bundesliga-Historie des VfL zu diesem Zeitpunkt noch nie gewesen. Entsprechend hoch waren die Erwartungen für die Partie in Mainz.
Vor 27.238 Zuschauern begannen die Gäste aber ziemlich nervös. Die neu formierte Abwehr hatte große Mühe, die Hausherren vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Die Offensive um den Ex-Mainzer Yunus Malli, der den VfL in der Winterpause 12,5 Millionen Euro gekostet hatte, blieb in der Anfangsviertelstunde ungefährlich.
Das erste Gomez-Tor seit über 460 Minuten resultierte aus einer Standardsituation. Bei dem Eckball von Ricardo Rodriguez ließ die FSV-Abwehr den Torschützen sträflich alleine.
Rodriguez rutscht aus
Vor dem Gegentreffer auf der anderen Seite rutschte Rodriguez weg und ermöglichte so dem seit Wochen stark spielenden Levin Öztunali die perfekte Vorlage für Cordoba.
Jonker ließ die Wölfe nach dem 1:2 gegen Werder Bremen wieder mit einer Vierer- statt einer Dreierkette spielen. Im Tor ersetzte Koen Casteels den verletzten Kapitän Diego Benaglio.
FSV-Trainer Martin Schmidt vertraute der gleichen Startelf, die in der vergangenen Woche 2:0 bei Bayer Leverkusen gewonnen hatte.
Mutlose Wölfe
Nach dem Ausgleich kontrollierte der FSV, der in seiner Bundesliga-Geschichte gegen keinen anderen Klub so oft wie gegen Wolfsburg getroffen hat, weitestgehend die Begegnung. Die Wölfe, die mit der Hypothek von fünf Niederlagen aus den letzten sechs Pflichtspielen angereist waren, wirkten in dieser Phase mut- und wirkungslos.
Auch nach der Pause strahlte der VfL zunächst nur bei Einzelaktionen etwas Gefahr aus. FSV-Torwart Jonas Lössl musste einen Distanzschuss von Riechedly Bazoer parieren (55.).