Wer zu Heimspielen von Borussia Dortmund ins Stadion geht, hat diesen Satz mitunter schon einmal vernommen.
Mysteriöse BVB-Stadiondurchsage
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"Herr Pieper, bitte zum Infostand unter der Nordtribüne kommen." So hallt es während jeder Champions-League-Partie im Signal-Iduna-Park durch die Lautsprecher. Auch heute Abend wieder im Achtelfinal-Rückspiel gegen Benfica Lissabon (ab 20.45 Uhr in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER).
Doch wer ist dieser Herr Pieper? Für viele Fans im Stadion bislang der große Unbekannte. Ein Phantom im schwarz-gelben Revier.
Dabei handelt es sich um Gerd Pieper, seit 2008 Vize-Präsident der Borussia. Er ist der Mann, der vom BVB-Stadionsprecher per Stadiondurchsage zur Arbeit gerufen wird.
BVB umgeht Werbeverbot
Der Hintergrund: Pieper ist gleichzeitig Inhaber einer ortsansässigen Parfümeriekette. Als solcher sponsert er die offizielle Ansage der Zuschauerzahl. Wohlgemerkt: bei Bundesliga-Partien.
In deren Rahmen wird dann ins weiter Rund verkündet: "Die Zuschauerzahl, wie immer präsentiert von der Stadtparfümerie Pieper."
Das Problem: Auf Grund von Werbeverträgen ist diese Durchsage bei Pokal- oder Champions-League-Spielen untersagt. Also haben sich die Dortmunder eine clevere Idee ausgedacht, um dieses Verbot zu unterwandern. Von dem Trick berichten mehrere Medien, unter anderem die DerWesten.
Kurz bevor die Besucherzahl bekannt gegeben wird, ertönt die Durchsage: "Herr Pieper, bitte zum Infostand unter der Nordtribüne kommen." Ganz ohne Hinweis auf einen Sponsor, und doch weiß jeder Insider, wer dahinter steckt.
Die Aktion hat sich der frühere Manager Michael Meier ausgedacht. Sein Plan wird bis heute praktiziert. Auf der Seite schwarzgelb.de hat sich Pieper vor geraumer Zeit selbst dazu geäußert.
Wann immer in Dortmund also ein volles Haus verkündet wird (das ist beim BVB ja eigentlich immer der Fall), kommt Pieper also in den Genuss von Eigenwerbung.
Zumindest wissen jetzt alle Fans, dass der Sponsor auch einer der ihren ist.