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Carlo Ancelotti und Co.: Die Bundesliga über die FIFA-Revolution

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Carlo Ancelotti und Co.: Die Bundesliga über die FIFA-Revolution

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Abseits und Gelb abschaffen? Das sagt die Liga

Kürzlich verblüffte die FIFA mit weiteren Reformvorschlägen wie etwa der Abschaffung der Abseitsregel. Die Reaktionen der Bundesliga-Verantwortlichen fallen deutlich aus.
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© SPORT1-Grafik: Marc Tirl/Getty Images/Imago

Kurz nachdem die Entscheidung der FIFA für eine Aufstockung der Weltmeisterschaft auf 48 Teams bekanntgegeben wurde, beschäftigt sich der Fußball-Weltverband mit noch schwerwiegenderen Reformen rund um das Spiel.

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Marco van Basten, seines Zeichens Technischer Direktor der FIFA, sorgte am Mittwoch für Aufregung, als er einige tiefgreifende Regelveränderungen vorschlug - so etwa die Einführung einer Zeitstrafe statt Gelber Karten oder gar die komplette Abschaffung der Abseitsregelung.

Auch Shoot-outs am Ende einer Partie seien vorstellbar, um das Unentschieden auf diesem Wege quasi abzuschaffen. "Wir müssen den Fußball beobachten und immer prüfen, ob und wie wir ihn verbessern können, um das Spiel ehrlicher, dynamischer, interessanter zu machen", sagte van Basten der Sport Bild.

Am Rande ihrer Pressekonferenzen vor dem Auftakt in die Bundesliga-Rückrunde äußerten sich nun auch viele Verantwortliche der Bundesliga-Klubs zu den Vorschlägen - und stehen diesen meist nicht sehr positiv gegenüber.

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SPORT1 fasst die Reaktionen auf die FIFA-Reformvorschläge zusammen:

Carlo Ancelotti (Trainer Bayern München):

"Ich habe darüber mit van Basten im letzten Monat gesprochen. Wir haben ein sehr gutes Abendessen zusammen gehabt. Ich habe gesagt, dass Fußball ohne Abseits ein anderer Sport ist. Wenn wir einen anderen Sport machen wollen, müssen sie uns das nur sagen.

Er hat einen guten Fußballverstand, aber das Abseits zu ändern, ist sehr schwierig. Ich bin nicht gegen neue Regeln. Aber wir müssen es davor testen. Vielleicht gibt es in der Zukunft irgendwann neue Regeln, aber das betrifft nicht mich, sondern die nächste Generation der Trainer."

Max Eberl (Sportdirektor Borussia Mönchengladbach):

"Die FIFA hat viele schlaue Ideen. Ob es am Ende zu einem konkreten Vorschlag kommt, wird man dann sehen. Aber ich halte nichts davon, dem Spiel irgendwelche maßgebenden Regeln wegzunehmen. Ich kann mir das Spiel ohne Abseits schwer vorstellen. Deswegen mache ich mir da keine großartigen Gedanken."

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Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig):

"Die Regeländerung, der ich am meisten abgewinnen könnte, wäre die Zeitstrafe für Vergehen, die auf dem Platz passieren. Das ist das Einzige, was uns in dem Moment dann auch hilft. Wenn wir im Konter durch ein taktisches Foul gestört werden, dann ist vielleicht einfach mal eine 5-Minuten-Zeitstrafe nötig. Aber Abseits abzuschaffen, halte ich für einen Fehler, weil sehr viel Taktik im Fußball an der Abseitsfalle hängt und das würde schon eine gravierende Änderung mit sich bringen.

In Amerika kann man sich nicht vorstellen, wie man sich 90 Minuten alles abverlangt und dann mit einem Unentschieden nach Hause geht. Aber ich kann dem Unentschieden schon viel Positives abverlangen und deswegen bin ich kein Freund von solchen radikalen Maßnahmen (wie einem Shoot-Out, Anm. d. Red.). Ein Unentschieden ist ein Teilerfolg, der manchmal einem Team sehr helfen kann."

Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV):

"Ich bin ja schon so bisschen ein Freak, was Denkweisen über Fußball angeht und versuche immer, neue Grenzen auszuloten. Aber ich bin kein Freund davon, solche grundsätzlichen Regeln immer wieder in Frage zu stellen. Fußball ist schon auch deswegen interessant, weil es Abseits und Gelbe oder Rote Karten gibt.

Ich glaube, wir müssen da sehr vorsichtig sein, dass wir unseren Sport so weiterhin behalten, wie er zum Volkssport Nummer eins und zum Liebling von fast allen geworden ist. Deswegen stehe ich diesen Sachen sehr skeptisch gegenüber."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg):

"Beim Regelwerk bin ich grundsätzlich konservativ. Bevor ich bei mir daheim irgendetwas rauswerfe, schau ich fünf Mal hin, bevor ich etwas Neues hole. Denn am Anfang glänzt das neue ein wenig und am Ende gefällt es dir gar nicht so gut.

Ich bin eher konservativ und von dem her bin ich zufrieden. Und es sind ja genug innovative Leute da, da muss ich mich nicht damit auseinander setzen."