Eine neue Art der Teampräsentation: Das war, was der FC Bayern München seinen Fans bieten wollte an diesem Samstag.
Fan-Ärger über Bayerns Präsentation
Nicht der traditionelle Einlauf vor den Fans im Stadion, sondern eine sozialmedial in die digitale Welt gestreamte Studio-Talkshow. Auf Englisch, mit zwei hippen britischen Moderatoren in eng geschnittenen Hosen, einem DJ und einem Hashtag - #FCBDay1.
Innovativ sollte das sein, zeitgemäß, international vor allem. Auf dem nationalen Kernmarkt hinterließ das jedoch viele Bayern-Fans, die sich aus der Zeit gefallen vorkamen.
FC-Bayern-Fans reagieren verstört
"Wir machen uns lächerlich", "Ich lache Tränen", "International Freak Show": So lauteten bei Twitter die spontanen Reaktionen - bei ausgewiesenen Fans des Rekordmeisters, wohlgemerkt.
Es war überdeutlich zu spüren: Die Alteingesessenen fühlten sich, wie die Marktstrategen das wohl ausdrücken würden, nicht abgeholt.
"Noch vor ein paar Jahren hätte es so einen peinlichen Zirkus bei unserem FC Bayern nicht gegeben", schrieb ein Nutzer. Ein anderer brachte die beliebte Behauptung vor: Uli Hoeneß hätte das nicht zugelassen.
Hätt's das unter Hoeneß gegeben?
Wie Uli Hoeneß sich mit dem aufgedrehten Moderatoren-Duo Poet und Vuj verstanden hätte, wäre tatsächlich interessant zu beobachten zu gewesen.
Aber auch der ehemalige (und wohl auch zukünftige) Präsident hat sich womöglich ja überzeugen lassen, dass der FC Bayern ja jetzt eine Weltmarke und all das ist.
Das verstanden im Prinzip auch die deutschen Anhänger. "Für die weltweite Vermarktung mag das gut sein", schrieb einer - um die Show aus seiner Sicht dann aber trotzdem als "extrem peinlich" zu brandmarken.
Die internationalen Fans freuen sich
Sahen alle Fans es so kritisch? Nein. Positive Reaktionen gab es aber vor allem in der FCBDay1-Amtssprache.
"Great" fanden die Show diverse englischsprachige Fans: "Bayern ist ein Team, das man einfach lieb haben muss. Die Hingabe der Mannschaft an die Fans: Daumen hoch", befand eine Anhängerin aus New Jersey.
Der FC Bayern muss wohl trotzdem noch etwas angestrengter darüber nachdenken, wie neben den Fans aus New York und New Jersey auch die in Nieder- und Oberbayern zufriedenzustellen sind.