Selbst nach dem ersten Dreierpack seiner Bundesliga-Karriere war Max Kruse noch nicht zufrieden.
Dreierpack macht Kruse nicht satt
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"Es ist ein schönes Gefühl, aber nur ein Anfang", sagte der Nationalspieler nach seiner Gala-Vorstellung. Erstmals überhaupt traf der 27-Jährige am Samstag für den VfL Wolfsburg in der Bundesliga - und brachte den DFB-Pokalsieger mit drei Toren beim 4:2 (2:1) gegen 1899 Hoffenheim nach schwierigen Wochen fast im Alleingang zurück in die Erfolgsspur. (DATENCENTER: Tabelle)
"Drei Tore habe ich überhaupt noch nie geschossen, deswegen ist das für mich sicher nicht normal", sagte Kruse, der im Sommer für zwölf Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach zum Vizemeister gewechselt war.
Kruse: "Zwei schöne Momente"
Zwar hatte er für die Niedersachsen schon im Pokal getroffen, aber eben noch nie in der Liga. "Das war schon ein Verdienst der ganzen Mannschaft, wir dürfen uns jetzt davon aber nicht blenden lassen", sagte Kruse gewohnt bescheiden.
Der Angreifer reitet spätestens jetzt auf einer Erfolgswelle, hatte er der deutschen Nationalmannschaft mit seinem Joker-Tor doch erst am vergangenen Sonntag in Leipzig den 2:1-Sieg zum Abschluss der EM-Qualifikation gegen Georgien beschert.
"Das sind zwei sehr schöne Momente in nur einer Woche für mich", sagte Kruse, der sogar noch einen vierten Treffer auf dem Fuß hatte. "Aber mit den drei kann ich schon leben", meinte er schmunzelnd.
Draxler und Schürrle als Vorlagengeber
Bereits nach 43 Sekunden netzte er erstmals ein, zwei weitere Treffer (62./83.) folgten - und er kam aus dem Jubeln gar nicht mehr heraus. "Es waren ein paar gute Momente drin, aber der Ball wurde auch immer sehr gut rübergelegt", sagte Kruse, der am Samstag der Anführer einer ganz starken VfL-Offensive war. Auch Sturm-Kollege Bas Dost (7.) traf, die Weltmeister Andre Schürrle und Julian Draxler glänzten als Vorbereiter.
"Dieser Sieg war sehr wichtig, weil die letzten Wochen von den Ergebnissen her nicht so waren, wie wir uns das vorgestellt hatten", sagte Draxler.
Selbstvertrauen für die Champions League
Drei Ligaspiele gewannen die Wölfe zuvor nicht und drohten endgültig ins Mittelfeld abzurutschen. Doch vier Tage vor dem wichtigen Champions-League-Duell mit der PSV Eindhoven am Mittwoch ging der Meister von 2009 gut mit dem Druck um und tankte Selbstvertrauen.
Hoffenheim schaffte nach Toren von Jeremy Toljan (30.) und Jonathan Schmid (54.) zwar den zwischenzeitlichen Ausgleich, zu einem Punkt reichte es für die Kraichgauer jedoch nicht. "Manche Mannschaften wären nach dem Ausgleich vielleicht ganz eingebrochen, aber wir haben den Faden wiedergefunden", lobte VfL-Trainer Dieter Hecking.
Kruse in neuer Rolle
Noch am Freitag hatte er ein kurzes Einzelgespräch mit Kruse geführt und seinem Profi dabei eine neue Rolle erklärt. Er solle künftig etwas weiter vorne spielen, quasi als zweite Spitze neben Dost.
"Das hat gut funktioniert", sagte Kruse, der sich gegen die Kritik der vergangenen Wochen wehrte: "Meine Leistungen waren nicht schlecht, und man kann nicht sagen, dass ich nicht mein Bestes gegeben habe." (DATENCENTER: Ergebnisse)
Auch Hecking zweifelte nie an seinem Stürmer. "Er hatte bisher noch gar keine Zeit, hier richtig anzukommen. Die Erwartungshaltung war sehr hoch. Ich bin sehr froh, dass Max jetzt getroffen hat, das wird ihm viel Auftrieb geben", sagte Hecking.
Kruse kündigte derweil weitere Tore an: "Wenn ich damit schon zufrieden wäre, wäre ich hier an der falschen Stelle."