Es wirkte, als habe dieser kleine, fiese Zwischenfall vor dem Spiel Henrikh Mkhitaryan besonders angestachelt.
Mkhitaryan kontert Wurfattacke mit Gala
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Passiert war es nach dem Aufwärmen, beim Gang in die Kabine. Ein Wurfgeschoss aus Pappe traf den Armenier am Kopf.
Mkhitaryan schüttelte sich kurz, Borussia Dortmund dachte gar nicht erst über einen möglichen Protest nach. Stattdessen gaben Mkhitaryan und Co. im Gastspiel bei Werder Bremen die passende Antwort auf dem Platz - und wie.
Tuchel lobt Mkhitaryan
"Auf Henrikh ist Verlass, er ist wertvoll, er ist effektiv", sagte Trainer Thomas Tuchel später über seinen Offensivspieler und schob quasi als Da Capo seiner Lobeshymne nach: "Er ist ein Kämpfer."
Das frühe 1:0 durch Marco Reus in der 9. Minute bereitete der wie entfesselt aufspielende Mkhitaryan ein. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Anthony Ujah (32.) brachte er den BVB eine Minute vor der Pause mit einem Flugkopfball wieder in Führung. Und auch den zweiten Treffer von Reus (72.) zum 3:1-Endstand in Bremen legte der Armenier auf (DATENCENTER: Ergebnisse und Spielplan).
"Es ist alles aufgegangen, es war ein toller Tag", befand Tuchel entsprechend zufrieden und zollte neben Mkhitaryan auch Doppeltorschütze Reus ein Sonderlob: "Wie er sich aus der kleinen privaten Krise geschossen hat, verdient absoluten Respekt."
Reus widerspricht Tuchel
Nur bei der Bewertung der aktuellen Situation lagen Reus und Tuchel nicht auf einer Wellenlänge.
"Wir schauen nach oben", betonte Reus, nachdem die Borussia den Rückstand auf Tabellenführer FC Bayern auf fünf Punkte verkürzt hatte (DATENCENTER: Tabelle).
Sein Trainer wollte davon indes nichts wissen: "Wir haben nicht vergessen, dass wir vor nicht allzu langer Zeit 1:5 in München verloren haben. Wir sind kein Bayern-Jäger."
Erst Qäbälä, dann Schalke
Nicht einmal das bevorstehende Revierderby am kommenden Sonntag gegen Schalke 04 sorgt bei Tuchel bis dato für ein Kribbeln.
Vielmehr wies er auf das bevorstehende nächste Spiel am Donnerstag in der UEFA Europa League gegen Qäbälä hin.
Stolz auf seine Mannschaft verspürt er trotzdem. "Wie wir spielen, ist alles andere als selbstverständlich", erklärte Tuchel: "Wir strahlen den Hunger aus, immer weiter zu gewinnen."
Dies galt in Bremen nicht zuletzt für Mkhitaryan. Es braucht derzeit schon mehr als "nur" ein Wurfgeschoss, um die Dortmunder von ihrem Weg abzubringen.