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FC Bayern: Pep Guardola warnt seine Spieler vor Zufriedenheit

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FC Bayern: Pep Guardola warnt seine Spieler vor Zufriedenheit

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Warum Guardiola nicht perfekt sein will

Während Fans und Experten diskutieren, ob sich das Spiel des FC Bayern der Perfektion annähert, warnt Trainer Guardiola seine Spieler: "Wir haben noch nichts gewonnen".
Pep Guardiola auf einer Pressekonferenz
Pep Guardiola auf einer Pressekonferenz
© Getty Images

Es ist so eine Sache mit der Perfektion. Einerseits gilt das Streben nach ihr als eine der obersten Tugenden in einer Welt im Selbstoptimierungswahn. Andererseits sind notorische Perfektionisten von vornherein zum Scheitern verurteilt. Außerdem: "Perfektion ist Lähmung", sagte der britische Staatsmann Winston Churchill.

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Was das alles mit Fußball zu tun hat? Nach den Gala-Auftritten des FC Bayern München in den letzten Wochen (die Niederlage gegen Arsenal mal außen vor gelassen) und vor allem nach dem 45-Minuten-Rausch in der ersten Halbzeit im Pokal beim 3:1 in Wolfsburg, war die Frage aufgekommen, ob die Bayern sich unter Pep Guardiola dem perfekten Fußball zumindest nähern würden.

Und tatsächlich: Hat man je eine deutsche Mannschaft - freilich mit freundlicher Unterstützung des Gegners - eine Halbzeit so dominieren sehen? Spielte je jemand variabler, temporeicher und rhythmischer? Fanden je mehr - kurze, lange, diagonale - Pässe den richtigen Weg? Schienen Spieler hierzulande je verliebter nicht nur in ihr Spiel, sondern das Spiel an sich gewesen zu sein?

"Perfektion gibt es nicht"

Nähern sich die Bayern also der Perfektion, Pep Guardiola?

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"Perfektion gibt es nicht. Die erste Halbzeit in Wolfsburg war unglaublich, aber selbst da hätten wir kleine Details besser machen können", sagte Guardiola am Donnerstag, einen Tag vor dem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt (ab 20.30 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER).

"Ich weiß nicht, ob wir sowas morgen nochmal schaffen. Und das ist das große Thema", sagte Guardiola.

Der Trainer scheint Churchill zu kennen. Vor allem aber kennt er sich und den FC Bayern. Statt auf ein absurdes Streben nach Perfektion setzt er auf das alte Oli-Kahn-Gedächtnismotto: Weiter, immer weiter!

"Muss den Kopf meiner Spieler kontrollieren"

Denn: Stillstand ist der Tod.

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"Wir lesen jeden Tag, wir sind schön, wir sind der Wahnsinn, wir sind die Besten. Aber wir haben erst Oktober. Wir sind noch nicht Pokalsieger, wir sind noch nicht Champions-League-Sieger, wir sind noch nicht Meister", sagte Guardiola und warnte vor Selbstgefälligkeit.

Und weiter: "Ich muss meinen Spielern sagen: 'Achtung, Achtung, Achtung, es ist nicht vorbei!' Ich muss den Kopf meiner Spieler kontrollieren."

Der Glaube an die eigene Perfektion könnte müde und nachlässig machen. Stattdessen: Weiter! Noch besser werden! Noch mehr gewinnen!

"Dortmund ist sehr stark"

In Frankfurt könnte der FC Bayern im elften Spiel den elften Sieg einfahren und damit einen europäischen Startrekord aufstellen. Ernsthaft beschäftigen dürfte sich bei den Münchnern damit aber niemand. Und wenn doch, würde er es mit Guardiola zu tun bekommen. "Wir haben zehn Spiele von zehn gewonnen. Und nur sieben Punkte Vorsprung. Dortmund ist sehr stark!", sagte er.

Also: Weiter! Auch in der Entwicklung des Spiels.

Wieso Bayern derzeit so stark sei? "Das ist ein Prozess. Wir sind im dritten Jahr, das ist ein Prozess. Wir haben tausend Millionen Besprechungen und Trainingseinheiten hinter uns. Dieser Prozess ist besser als in den ersten Jahren, das ist ganz normal", sagte Guardiola und zitierte die Basketball-Trainerlegende Gregg Popovich: "Erfolgreiche Mannschaften brauchen Zeit. Die Leute wollen den Erfolg sofort, aber wir Trainer brauchen Zeit."

Nach fast zweieinhalb Jahren gemeinsamer Arbeit scheint ja wirklich Guardiolas Saat aufgegangen bei Bayern, wie es die Süddeutsche Zeitung zuletzt schrieb. Und vielleicht sogar noch mehr. Möglicherweise hat sein Fußball Wurzeln geschlagen in München.