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Olaf Thon spricht über den Wechsel von Julian Draxler zum VfL Wolfsburg

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Olaf Thon spricht über den Wechsel von Julian Draxler zum VfL Wolfsburg

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Thon sieht Transfer mit weinendem Auge

Nach dem Rekordtransfer von Julian Draxler von Schalke 04 zum VfL Wolfsburg spricht der Ex-Schalker Olaf Thon bei SPORT1 über den Wechsel des Nationalspielers.
Julian Draxler steht noch bis 2018 bei Schalke 04 unter Vertrag
Julian Draxler steht noch bis 2018 bei Schalke 04 unter Vertrag
© Getty Images
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Olaf Thon muss schmunzeln.

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Wie die Schalke-Fans wohl auf den Rekordtransfer von Julian Draxler von S04 zum VfL Wolfsburg reagieren werden, wurde er gefragt.

"Ich habe bei Manuel Neuer immer versucht die Wogen zu glätten, von wegen: 'Er ist hier groß geworden und jetzt ist die Zeit sich zu verändern', aber das wollten die Fans auch nicht hören", sagt der Ex-Schalker im Gespräch mit SPORT1.

"Ich bin gespannt, wie sie jetzt mit dem Draxler-Wechsel umgehen. Ich hoffe, dass alle Seiten da gut bei wegkommen."

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Für Schalke sei Draxler aber erneut ein großer Verlust: "Für mich ist es immer ein Rückschritt und das meine ich auch mit Blick auf Manuel Neuer und Mesut Özil, die man alle gerne auf Schalke behalten hätte. Wenn man diese Jungs nicht halten kann, dann ist es doch ein weinendes Auge, mit dem man den Transfer betrachtet."

Höchste Ablösesumme der Klubgeschichte

Kurz vor Ende der Wechselfrist hatte Schalke den Transfer bestätigt, durch den der Verein rund 35 Millionen Euro einnimmt. Immerhin die höchste Ablösesumme der Klubgeschichte. Draxler hat einen Fünfjahresvertrag in Wolfsburg unterschrieben.

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"Vieles hing am Transfer von Kevin de Bruyne", meint Thon. "So konnten die anderen Transfers getätigt werden." Neben Draxler verpflichteten die Niedersachsen am Montag auch noch Dante vom FC Bayern.

Die Nachricht vom Wechsel Draxlers hat Thon dann aber doch wehgetan.

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"Julian ist ein Schalker Eigengewächs. Seit er gehen konnte, hat er für diesen Klub gespielt. Mein Wunsch war immer, dass er bis zum Ende seiner Karriere bei S04 bleibt", erklärt der SPORT1-Experte.  

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"Die heutige Zeit ist anders"

Der Wunsch bleibt unerfüllt, denn "die heutige Zeit ist anders. Da locken das Geld und die Herausforderung", das weiß auch Thon.

Doch er verurteilt Draxlers Entscheidung nicht. "Man sollte ihm die Möglichkeit geben, zu erklären, warum er den Wechsel vollzogen hat. Wir haben ja noch so einen Wechsel von Manuel Neuer im Hinterkopf, als wir das Herzstück verloren haben."

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Thon sagt wir und meint Schalke. "Julian hätte ich noch ein paar Jahre Schalke gegönnt, um den Klub nach oben zu bringen und sich zu stabilisieren."

Denn rein sportlich sieht Thon Draxler kritisch. "Julian hatte nicht so einen Stellenwert, dass er unverzichtbar war. Man wollte um ihn herum eine tolle Mannschaft aufbauen, dazu kam es aber gar nicht."

Last als Identifikationsfigur

War am Ende die Last zu groß für Draxler, Identifikationsfigur sein zu müssen?

"Er wurde sicher nicht überschätzt", betonte Thon. "Jogi Löw hat immer gesagt, dass Julian das Potenzial hat, er müsse es nur öfter abrufen und auf Dauer Führungsqualitäten an den Tag legen."

Thon sieht auch im Rückblick auf seine eigenen Karriere im Wechsel eine Chance. "Vielleicht tut Julian der Tapetenwechsel gut. Ich kenne es von mir damals: Der Wechsel zu Bayern hat mir nicht geschadet, um eine Entwicklung zu nehmen."

Die Zeit der Identifikationsfiguren sei "nicht vorbei, sondern zeitlich begrenzt", erklärt Thon. "Früher gab es einen Manfred Kaltz beim Hamburger SV oder einen Michael Zorc bei Borussia Dortmund. Heutzutage muss man die Zeit begrenzen auf drei bis fünf Jahre, wo man eine Identifikation zum Verein aufnehmen kann." 

Hojbjerg übernimmt Draxler-Part

Den Draxler-Part bei den Königsblauen einnehmen dürfte Pierre-Emil Hojbjerg, die Leihgabe des FC Bayern. "Er ist aber ein defensiverer Spieler als Draxler", sagte Thon.  

"Julian hatte zu viele Verletzungen. Von daher konnte er nie über den Punkt hinweg springen. Unter Felix Magath war er stark, dann kam der Druck,  auf Schalke noch Größeres zu erreichen und Titel zu gewinnen. Das hat ihn blockiert. Trotzdem ist er ein sehr guter Fußballer, dem ich alles Gute wünsche. Schalke bekommt ja auch etwas."

Angst, dass keine neuen Jungstars nachrücken, hat Thon nicht. "Das muss jetzt nicht aufhören. Norbert Elgert hat es jedes Jahr geschafft, gute Talente aus der A-Jugend an die Profis heranzuführen wie jetzt Leroy Sane, der im letzten Spiel in Wolfsburg in der Startelf stand und für mich der offensivstärkste Schalker war."

Die nächste Identifikationfigur ist also vielleicht schon im Aufbau.