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Die fünf irrsinnigsten Transfers der Bundesliga

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Die fünf irrsinnigsten Transfers der Bundesliga

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Die fünf irrsinnigsten Transfers

SPORT1 präsentiert die fünf irrsinnigsten Transfers der Bundesliga:
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© SPORT1

1992 wollte der FC Bayern unbedingt Thomas Helmer von Borussia Dortmund verpflichten. Der damals 27-Jährige, heute Moderator vom Volkswagen Doppelpass auf SPORT1, sollte endlich die Lücke in der Abwehr schließen, die Klaus Augenthaler nach seinem Rücktritt im Vorjahr hinterlassen hatte. Doch Anfang der Neunziger Jahre saß das Geld auch beim Rekordmeister noch nicht so locker wie heute. Die geforderten 7,5 Millionen Mark (3,75 Millionen Euro) waren den Münchnern zu teuer.

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Doch Manager Uli Hoeneß, damals schon ein ziemlicher Cleverle, wusste von einer Vertragsklausel Helmers. Für drei Millionen Mark (1,5 Millionen Euro) konnte Helmer demnach ins Ausland wechseln. Bayerns Plan: Der AJ Auxerre unter dem deutschen Trainer Gernot Rohr würde Helmer verpflichten, ihn danach sofort an Bayern weiterverkaufen und dafür eine kleine Aufwandsentschädigung erhalten. Clever? Schon – wenn der Bauerntrick nicht schon vorher aufgeflogen wäre. Die BVB-Bosse deckten den Plan auf, am Ende zahlte Bayern 7,5 Millionen.

Andreas Köpke konnte sein Glück 1996 wahrscheinlich gar nicht fassen. Der Nationalkeeper war mit all seinen vier Profiklubs bereits abgestiegen – mit dem SC Charlottenburg und Hertha BSC aus der Zweiten Liga, mit Nürnberg und zuletzt Frankfurt aus der Bundesliga – als sich während der EM 1996 endlich ein Spitzenklub meldete. Der VfB Stuttgart, bei dem in jenen Jahren mit dem Magischen Dreieck aus Krassimir Balakov, Fredi Bobic und Giovane Elber die heißeste Boyband seit den Backstreet Boys unter Vertrag stand, wollte ihn unbedingt haben. Noch vor dem Triumph von Wembley sagte Köpke zu, in einer alten Mühle in Manchester posierte er mit Bobic und Gerhard Mayer-Vorfelder, VfB-Präsident und DFB-Vize in Personalunion stolz fürs Foto. Stuttgart überwies 600.000 Mark nach Frankfurt.

Nach dem EM-Gewinn meldete sich dann aber ein noch größerer Verein bei Köpke: Der FC Barcelona. Köpke unterschrieb, auch weil der VfB und MV ihn "gelinkt" hätten und versprochene Zusagen nicht eingehalten hätten. Leider überlegte es sich Barca wenige Tage nach der Unterschrift doch wieder anders. Die Katalanen nutzten eine auch von Köpke unterschriebene Ausstiegsklausel, traten vom Vertrag zurück – der Europameister stand plötzlich ohne Verein da. Kurz vor Saisonbeginn unterschrieb er dann doch noch bei Olympique Marseille, das 600.000 Mark Ablöse an Stuttgart zahlte. Die Ablöse wurde Köpke vom Gehalt abgezogen.

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Im Januar 2001 wollte Energie Cottbus einen richtigen Transfercoup landen. Die Lausitzer hatten mitbekommen, dass der rumänische Nationalspieler Adrian Ilie, damals 26, nicht mehr richtig glücklich beim FC Valencia war. Ilie hatte zwar bereits für die Top-Klubs Steaua Bukarest, Galatasaray und Valencia, im Vorjahr immerhin Champions-League-Finalist gegen Real Madrid, gespielt. Aber versuchen konnte man es ja mal. Umso größer war die Freude bei Ede Geyer und Co, als Ilie und Valencia tatsächlich einem Wechsel zustimmten.

Leider kam dann nicht Adrian in die Lausitz, sondern dessen um ein Jahr jüngerer Bruder Sabin. Der stand damals auch bei Valencia unter Vertrag, wurde von den Spaniern aber jedes halbe Jahr zu einem anderen Klub ausgeliehen. Wahrscheinlich hatten sich die Leute bei Valencia einfach nicht vorstellen können, dass Cottbus wirklich Adrian haben wollte. Sabin kam jedenfalls, machte trotz Übergewichts zehn Spiele (kein Tor) und wurde noch vor Saisonende nach einer nächtlichen Sauftour gefeuert.

Vermutlich wird man Kindern anhand dieser Story noch in 20 Jahren erzählen, wie rückständig die Menschheit und wie skurril die Kommunikationsmethoden im Jahr 2011 noch waren. Ein Evergreen ist diese Transferpanne schon heute: Anfang 2011 wollte der 1. FC Köln unbedingt Nachwuchsstürmer Eric Maxim Choupo-Moting vom HSV ausleihen Nach langem Hin und Her einigten sich die Vereine am letzten Tag der Transferperiode über den Wechsel. Choup-Motings Vater Just schickte den fertigen Arbeitsvertrag um 17.49 Uhr zum FC. Das Fax ging aber nicht durch, erst um 18 Uhr hatte Köln das Papier. Um 18.06 Uhr schickten die Kölner das Fax weiter an die DFL, bei der es um 18.13 Uhr eintraf. 13 Minuten zu spät. Der Wechsel platzte, Choupo-Moting wurde fortan nur noch in der Regionalligamannschaft des HSV eingesetzt. Im Sommer wechselte er nach Mainz, später zu Schalke, wo ihm endgültig der Durchbruch gelang.

Am 12. Mai 2012 schenkte Robert Lewandowski dem FC Bayern München im DFB-Pokalfinale beim 5:2 drei Tore ein. Dortmund gewann das Double, Bayern begann darüber nachzudenken, den BVB leerzukaufen. Die ganze nächste Saison buhlten sie um den Torjäger, boten dem BVB bis zu 30 Millionen Euro Ablöse. Doch Dortmund schmetterte jede Anfrage ab. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke versuchte immer wieder, Lewandowski zu einer Vertragsverlängerung zu überreden. Erfolglos. Wenn, dann hätte der BVB den Polen lieber nach England oder Spanien verkauft – Manchester City, United und Real Madrid wollten ihn auch haben.

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Doch Lewandowski wollte unbedingt zu Bayern, nur zu Bayern. Zwischen Dortmund und Bayern flogen mehr als ein Jahr die Giftpfeile hin und her, schließlich einigten sich alle Parteien darauf, Lewandowskis Vertragsende abzuwarten. Lewandowski erfüllte seinen bis 2014 laufenden Vertrag, führte den BVB 2013 ins Champions-League-Finale, wurde 2014 Torschützenkönig – und wechselte danach zum FC Bayern. Obwohl Real Madrid mehr Gehalt geboten hatte.

Irrwitzig waren beim Wechsel von Mario Götze vom BVB zum FC Bayern vor allem die Reaktionen – und der Zeitpunkt der Verkündung. Kurz vor dem Halbfinalspiel in der Champions League gegen Real Madrid bestätigte Dortmund einen Transfer, mit dem keiner gerechnet hatte. Weder Reporter, Fans, noch die BVB-Bosse. Mario Götze habe seine Ausstiegsklausel gezogen und würde zum FC Bayern wechseln, teilte der BVB mit.

"Wir sind natürlich über alle Maßen enttäuscht, betonen aber, dass sich sowohl Mario als auch sein Berater absolut vertragskonform verhalten haben", ließ sich BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zitieren. Das trug natürlich auch nicht dazu bei, die Fans zu beruhigen. Götze, bis dahin Publikumsliebling, hatte seitdem den Stempel des geldgierigen Profis weg, wurde bei jedem Spiel ausgepfiffen. Bei seinem ersten Spiel mit Bayern in Dortmund traf Götze prompt - jubelte aber nicht.