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Bundesliga: Der FC Bayern nach der Pleite gegen Leverkusen

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Bundesliga: Der FC Bayern nach der Pleite gegen Leverkusen

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Bayerns Risiko vor dem Spiel der Spiele

In München ist der Blick nur noch auf die Champions League gerichtet. Die Stimmung nach der Schlappe bei Bayer: Vorfreude, aber auch verhaltener Optimismus.
Bayer 04 Leverkusen v FC Bayern Muenchen - Bundesliga
Bayer 04 Leverkusen v FC Bayern Muenchen - Bundesliga
© Getty Images

Der FC Bayern ist immer gut für Rekorde. Neue Maßstäbe, Bestmarken. So auch in Leverkusen.

Denn so schnell wie am Samstagabend dürfte der Rekordmeister eine Niederlage wohl noch nie abgehakt haben. Ein kurzes Resumee, einmal schütteln, die Leistung erklären, dann war das 0:2 auch ad acta gelegt und der Blick nach vorne gerichtet (DATENCENTER: Ergebnisse und Spielplan).

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Nach Barcelona, zum Halbfinal-Hinspiel in der Champions League. Eine besondere Partie für Trainer Pep Guardiola, und natürlich auch für den FC Bayern.

Alles oder nichts, könnte man auch sagen. Eine Saison retten, die bei nur einem Titel durchaus als verkorkst bezeichnet werden kann.

Vorfreude und verhaltener Optimismus

Man spürte nach dem Spiel dann auch eine Mischung aus durchaus vorhandener Vorfreude, aber auch verhaltenem Optimismus. Einen emotionalen Zustand, der sich zwischen Anspannung und dem immer wieder betonten "Mia san Mia"-Gefühl bewegte.

"Wir brauchen nichts schlecht reden oder dramatisieren, auch nicht in Richtung Mittwoch. Wir schauen absolut positiv nach Barcelona. Jetzt gilt es nochmal zu bündeln und die Chance in dem Spiel zu sehen. Und nicht, wer dabei ist oder nicht", sagte Sportvorstand Matthias Sammer.

"Wir sind die Bayern", sagte er mit Nachdruck. Und wiederholte die Aussage mehrmals. Wie ein Mantra. Als ob die Bayern nach dem bitteren Pokalaus gegen den BVB und durch die angespannte Personaldecke selbst ein wenig den Glauben daran verloren haben.

Sammer sah sich auch veranlasst zu einem Bekenntnis zum Trainer, der nach dem verpassten Titel im DFB-Pokal noch angespannter wirkt als sonst. "Pep Guardiola hat fünf Titel geholt und die zwei Jahre sind noch nicht um. Wir werden uns nichts kaputt reden lassen. Diese Saison ist bisher großartig. Der Trainer und die Spieler haben eher ein Kompliment verdient, als irgendwelche Kritik", sagte Sammer bei Sky.

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Personalsituation hat Priorität

Doch sollten im Laufe der vergangenen Wochen das sonst grenzenlose Selbstvertrauen, der unerschütterliche Glaube an die eigene Stärke tatsächlich einen Knacks bekommen haben, half das Spiel bei Bayer nicht wirklich weiter. Denn Priorität genoss die Personalsituation.

Guardiola hatte eine, sagen wir, gewöhnungsbedürftige Formation aufgeboten. Darunter Talente wie Mitchell Weiser und Gianluca Gaudino, oder aber gänzlich Unbekannte wie den 22-jährigen Rico Strieder, ausgestattet mit der Erfahrung von fünf Regionalligaspielen. Sein Mannschaftskollege Lukas Görtler feierte in der 72. Minute ebenfalls sein Profidebüt.

Die Highlights zum Nachhören auf SPORT1.fm

Allerdings auch Weltmeister wie Bastian Schweinsteiger, Mario Götze, Philipp Lahm oder Manuel Neuer. Eine zusammengewürfelte Truppe, klar. Eine B-Elf. Die dadurch möglicherweise in eine ungewohnte Außenseiterrolle gedrückt wurde.

Sich allerdings auch nicht für weitere Einsätze empfahl. Auch wenn die Verantwortlichen fleißig betonten, "die Jungs" hätten es gut gemacht.

Mäßig motiviert

Doch vor allem die durchaus vorhandene Prominenz auf dem Platz war nur mäßig motiviert, spulte das Spiel wie ein Pflichtprogramm herunter. Die Bayern-Dominanz? War irgendwo in den Untiefen des Kaders verloren gegangen (SERVICE: Die Statistiken des Spiels).

Brauchte es nach Guardiolas Ankündigung noch einen Beweis, dass die Bayern die Bundesliga abgehakt haben, so lieferte der Rekordmeister ihn bei dem über weite Strecken pomadigen Auftritt. Die Münchner liefen insgesamt 107,6 Kilometer, die Leverkusener 112,9.

Unter dem Strich stand eine Niederlage, die den FC Bayern in einer anderen Situation sicher mehr als gefuchst hätte. Es war nach dem Pokalaus gegen Borussia Dortmund die zweite Pflichtspiel-Pleite in Folge.

Eine Situation, die den Klub sonst in helle Aufruhr versetzt hätte. In heller Aufruhr dürfte stattdessen nur die Konkurrenz sein, denn Leidtragender der Bayern-Niederlage war Borussia Mönchengladbach. Zu einem anderen Zeitpunkt der Saison hätten die Gladbacher eine Schlappe des direkten Champions-League-Konkurrenten Leverkusen gegen den Rekordmeister durchaus einkalkulieren können. 

Fahrlässiger Umgang mit Großchancen

Den Bayern dürfte das herzlich egal sein, denn sie haben andere Probleme. Beim Rekordmeister sorgte vor allem der fahrlässige Umgang mit Großchancen mal wieder für Kopfzerbrechen. "Das ist nicht positiv. Wir werden wahrscheinlich in Barcelona nicht viele Torchancen bekommen. Die sollte man dann nutzen", sagte Lahm.

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Doch das Wichtigste war: Die Personalsituation hat sich am Samstag zumindest nicht verschlechtert.

"Als Spieler will man nicht verlieren. Das Wichtigste ist dieses Mal aber, dass mit Blick auf Mittwoch alle gut durch den Tag gekommen sind", brachte Lahm die Marschroute auf den Punkt.

Barca furios bei Generalprobe

Zumindest ist den Bayern bewusst, dass sie im Hinspiel inzwischen als Außenseiter ins Spiel gehen. Denn während die Bayern bei Bayer mit angezogener Handbremse die Generalprobe vergeigten, schoss sich Barca mit einem 8:0 gegen Cordoba für das große Spiel warm.

Guardiola hat nun drei Tage Zeit, um zu sehen, welche Spieler ihm zur Verfügung stehen. Um seine Mannschaft vorzubereiten, einzustimmen. Die beiden Niederlagen aus dem Kopf zu bekommen.

Er selbst hat das bereits geschafft. "Ich kann meiner Mannschaft heute keinen Vorwurf machen, sie hat alles versucht", betonte Guardiola. Und dachte schon an den kommenden Mittwoch. Ja, auch er hatte die Schlappe in Rekordzeit abgehakt.