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Borussia Dortmund verabschiedet Jürgen Klopp und Sebastian Kehl

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Borussia Dortmund verabschiedet Jürgen Klopp und Sebastian Kehl

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Klopp verliert Kampf gegen Tränen

Borussia Dortmund beendet eine verkorkste Saison noch auf einem Europa-League-Platz. Das letzte Bundesligaspiel von Jürgen Klopp und Sebastian Kehl wird zur großen Party, bei der Tränen fließen.
Jürgen Klopp ringt mit den Tränen
Jürgen Klopp ringt mit den Tränen
© Getty Images

Der letzte Gang vor die Südtribüne wurde zum Kampf mit den Tränen. Jürgen Klopp atmete mit wehmütigem Blick tief durch und zog den Hut vor den treuesten Fans von Borussia Dortmund, die ihm auch in einer verkorksten Saison stets den Rücken gestärkt hatten. "Es war nicht leicht, ein Kerl zu bleiben. Aber es waren ein paar Tränen dabei", gab der scheidende Trainer später zu.

"Ich bin doch auch noch ein Mensch", sinnierte der 47-Jährige. Deshalb habe er seine Botschaft an die Fans per Videowand gesandt. "Zu etwas anderem wäre ich heute nicht in der Lage gewesen", ergänzte Klopp, noch sichtlich beeindruckt von seiner Ehrenrunde, bei der selbst die Fans von Werder Bremen anerkennenden Applaus spendeten.

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Gerade hatten Klopps Vollgas-Fußballer die Hanseaten 3:2 (3:1) im Saison-"Endspiel" um die Europa-League-Qualifikation besiegt und ihrem Coach vor dem Pokal-Finale in Berlin das erste Abschiedsgeschenk beschert. "Es war eine spannende Saison, für uns zu spannend", so Klopp, bei dem nach dem zwischenzeitlichen Sturz auf den letzten Tabellenplatz die Entscheidung zum Rücktritt am Saisonende reifte.

"Jede Sekunde genossen"

Dennoch habe er in den vergangenen sieben Jahren jede Sekunde bei diesem außergewöhnlichen Klub genossen. Am Ende war es für ihn "eine der besten Geschichten im Fußball, von der ich je gehört habe." Er werde weiterhin den BVB verfolgen, von wo auch immer. "Ich bin mit den Leuten hier komplett im Reinen", meinte Klopp und verwies im Trubel um seine Person auf das Ende der "großartigen Karriere" von Sebastian Kehl.

Borussia Dortmund v SV Werder Bremen - Bundesliga
Borussia Dortmund v SV Werder Bremen - Bundesliga

Die Zuschauer erhoben sich von den Sitzen als der 35-Jährige in der 88. Minute ausgewechselt wurde und sich nach dem Abpfiff feiern ließ. Nach 314 Bundesliga-Einsätzen in schwarz und gelb wird er nach dem Pokal-Finale seine Schuhe an den berühmten Nagel hängen.

"Ich habe alles erlebt bei Borussia Dortmund: Höhen, Tiefen, Meisterschaften, Fast-Insolvenz, persönlich viele Verletzungen. Es war eine ganz spannende Karriere, die ich absolvieren durfte. Und das bei Borussia Dortmund, bei so einem geilen Verein. Es hat mir sehr, sehr viel gegeben. Ich hoffe, dass ich den Menschen auch etwas zurückgeben konnte", sagte Kehl bei Sky.

Großes Gefühls-Kino also in Dortmund am Ende einer nervenaufreibenden und außergewöhnlichen Saison.

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Nur 15 Punkte in der Hinrunde, Platz 18 nach dem 19. Spieltag und damit weit entfernt von sämtlichen Ansprüchen und Saisonzielen, startete der BVB seine Aufholjagd. Klopps überraschende Ankündigung seines Rücktritt am 15. April wirkte für den Coach und seine Mannschaft wie eine Befreiung. "Platz sieben ist das, was man heute noch erwarten konnte. Ich bin froh, dass wir das noch hinbekommen haben", resümierte Klopp.

Eichin ist unzufrieden

Zum sechsten Mal in Folge schaffte der BVB den Sprung nach Europa, wenngleich es diesmal nicht die Königsklasse ist. Man müsse erst einmal im Tal gewesen sein, um die Europa League zu schätzen, hatte Klopp kürzlich betont. Allerdings müssen die Borussen zwei Qualifikationsrunden bestreiten, sollten sie nicht den DFB-Pokal gewinnen und direkt in die Gruppenphase einsteigen.

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Bremens Hoffnungen auf die Europa League ließen die Borussen mit einer starken Generalprobe für den Auftritt in Berlin platzen. Shinji Kagawa (15.), Pierre-Emerick Aubameyang mit seinem 16. Saisontreffer (17.) und Henrich Mchitarjan (42.) sorgten frühzeitig für klare Verhältnisse. Levin Öztunali (26.) und Theodor Gebre Selassie (85.) trafen für die Bremer.

"Tabellenplatz zehn ist enttäuschend. Wir wollten zumindest einen einstelligen Platz", stellte Werder-Manager Thomas Eichin fest und wollte der Situation aber auch Gutes abgewinnen. "So bleibt uns in den nächsten Saison noch Luft nach oben." (DATENCENTER: Ergebnisse/Spielplan)