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Hamburger SV nach der Pleite im Nordderby in Bremen ohne Hoffnung

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Hamburger SV nach der Pleite im Nordderby in Bremen ohne Hoffnung

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Ein hoffnungsloser Fall

Der Hamburger SV kann die Talfahrt auch unter Bruno Labbadia nicht stoppen. Die Verbesserungen fürs Nordderby sind so marginal, dass sie kaum für den Klassenerhalt ausreichen.
Hamburger SV Heiko Westermann Bruno Labbadia
Hamburger SV Heiko Westermann Bruno Labbadia
© Getty Images
Frank Hellmann
Frank Hellmann
von Frank Hellmann

Am Ende des 102. Nordderbys blieb dem Verlierer nur Hohn und Spott. In akustischer und optischer Form von den Bremer Fans überbracht, die sich darauf einstellen, ihren erklärten Rivalen aus der größeren Hansestadt so schnell nicht wiederzusehen. "Zweite Liga - Hamburg ist dabei", tönte es aus tausenden Kehlen.

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Der Gesang wird dabei den Protagonisten mindestens ebenso weh getan haben wie das Winken mit Dutzenden weißen Taschentüchern, als der Mannschaftsbus des Hamburger SV sich seinen Weg durchs Gedränge vor der Ostkurve des Weserstadions bahnte, um den Ort der neuerlichen Niederlage so schnell wie möglich zu verlassen.

Labbadia: "Keine Zeit zum Hadern"

Die 0:1-Niederlage beim SV Werder hat dem HSV schwer zugesetzt. "Die Mannschaft ist extrem enttäuscht. Wir müssen sie jetzt vom Boden hoch holen. Wir haben keine Zeit zum Hadern", stellte Trainer Bruno Labbadia fest. (Die Highlights zum Nachhören auf SPORT1.fm)

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Die traurige Trainer-Bilanz des HSV

Es ehrt den insgesamt vierten Übungsleiter in dieser Chaos-Saison an der Elbe,  jenen unermüdlichen Kämpfer herauszukehren, der er schon in seinen aktiven Zeiten war. Er werde jetzt bestimmt nicht aufgeben. "Man sollte uns auf keinen Fall zu früh abschreiben, weil ich spüre, dass die Mannschaft alles versuchen wird", erläuterte der 49-Jährige.  "Das es schwer wird, ist ganz normal. Ich kann nur sagen, dass ich daran glaube." (Datencenter: Tabelle)

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Doch vermutlich kommt die Helfer-Mission jenes Trainers zu spät, den Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer auch auf dem Zettel hatte, als es um einen Nachfolger für Mirko Slomka ging. Da aber erhielt Joe Zinnbauer den Vorzug. Und der missratene Versuch mit Peter Knäbel hat genauso Punkte gekostet, wie - entgegen der Überzeugung - mit Slomka überhaupt die Saison begonnen zu haben.

Mini-Schritt nach vorne

Wer hinterher den Protagonisten zuhörte, der bekam den Eindruck, Labbadia habe im Kurz-Trainingslager in Rotenburg an der Wümme an Grundlagen gearbeitet, die gemeinhin in der Saisonvorbereitung gelehrt werden. "Man hat gemerkt, dass wir wieder als Team arbeiten wollten", meinte Torwart Rene Adler, der die "taktische Disziplin" lobte. Der Trainer habe viele Statistiken gezeigt, dass die Zahl der gelaufenen Kilometer oder der Sprints und intensiven Läufe in Ordnung sei, "doch die Abstände haben nicht gestimmt", so der Tormann.

Insofern war es ein Mini-Schritt nach vorne, denn gegen die besser geordneten Hamburger fiel den Bremern herzlich wenig ein. Nur: Hinten machte Haudrauf Valon Behrami an seinem 30. Geburtstag mit seinem elfmeterreifen Vergehen - Trikotziehen und Fußtritt gegen Zlatko Junuzovic, Franco Di Santo verwandelte den Strafstoß (84.) - alles zunichte, auch wenn die Rote Karte gegen den Schweizer zu hart war.

Harm- und Hilflosigkeit im Angriff

Und nach vorne gelang  kaum etwas. Im Angriff regierte Harm- und Hilflosigkeit - so wird es schwierig mit dem Toreschießen und dem Klassenerhalt. Die beste Chance, die nunmehr 584 torlosen Minuten zu beenden, vergab der über den rechten Flügel vorstoßende Zoltan Stieber (28.). Viel mehr war nicht. Insgesamt schoss der Tabellenletzte nur achtmal Richtung Tor, nur zweimal kam ein Ball aufs Werder-Gehäuse.

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Labbadia, früher ein Torjäger par exzellence, muss es körperlich wehgetan haben, die untauglichen Bemühungen mitanzusehen. Aber natürlich musste er seine Kritik in wohlfeile Worte packen. "Wir haben auf dem Platz Spieler gehabt, die offensiv denken. Wir sehen natürlich, was fehlt." Nämlich die körperlichen Voraussetzungen (Pierre-Michel Lasogga, Rafael van der Vaart), die aktuelle Form (Ivica Olic) oder aber das nötige Selbstvertrauen (Zoltan Stieber, Nicolai Müller).

Lasogga und van der Vaart ganz schwach

Was vor allem Lasogga noch in der Anfangself zu suchen hat, der wie die Karikatur eines Mittelstürmers wirkt, kann nur damit zusammenhängen, dass er vor genau einem Jahr den HSV rettete. Gut möglich, dass Artjoms Rudnevs nun im Heimspiel gegen den FC Augsburg das Vertrauen erhält.

Und auch mit der Aufstellung von van der Vaart, der nur acht Zweikämpfe gewann, tut sich Labbadia keinen Gefallen. Für seine üble Grätsche an Jannik Vestergaard hätte der Niederländer sogar zwingend Rot sehen müssen. Die harte Gangart scheint - wie schon unter Zinnbauer - wieder zum Hamburger Stilmittel zu werden.

Cleber fällt mit Kapselriss aus

Zu allem Übel müssen die Hamburger in den kommenden Partien auf Abwehrspieler Cleber verzichten. Der Brasilianer zog sich in Bremen einen Kapselriss am rechten Knie zu und muss voaussichtlich drei Wochen lang pausieren.

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Drei Heimspiele als Strohhalm

An welchen Strohhalm klammert sich der Liga-Dino noch? Vor allem sind es die drei Heimspiele, auch der SC Freiburg (8. Mai) und zum Saisonfinale der FC Schalke 04 (23. Mai) kommen noch in den Volkspark. (Datencenter: Ergebnisse und Spielplan)

Doch auch den Protagonisten fallen nur noch Durchhalteparolen ein. Bei Torwart Adler klang längst ein fatalistischer Unterton durch, als er feststellte: "Wir brauchen ein bisschen Glück. Und irgendwann sind wir mal wieder reif für einen Dreier."

Verteidiger Heiko Westermann wirkte eine ganze Spur genervter: "Ich kann die Fragen nicht mehr hören. Ich habe immer Hoffnung, jeder muss daran glauben. Und wenn es wieder in die Relegation geht." Nur ob es dann Ende Mai 2015 wieder gut ausgeht, ist nach dem nächsten Bewerbungsschreiben für die Zweite Liga mehr als zweifelhaft.