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Philosoph kritisiert Jürgen Klopp und Borussia Dortmund

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Philosoph kritisiert Jürgen Klopp und Borussia Dortmund

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Dortmunder "Romantik der schlechten Art"

Philosoph Wolfram Eilenberger sieht in der großen Abhängigkeit des BVB von Jürgen Klopp ein Problem mit möglicherweise fatalen Folgen und kritisiert auch die Transfers.
Jürgen Klopp von Borussia Dortmund beim Testspiel gegen den FC Bayern München
Jürgen Klopp von Borussia Dortmund beim Testspiel gegen den FC Bayern München
© Getty Images

Ist Trainer Jürgen Klopp womöglich ein Problem für den kriselnden Ex-Meister Borussia Dortmund? So zumindest sieht es der Philosoph und Publizist Wolfram Eilenberger.

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"Gefordert ist in der Krise eine offene Analyse. Genau die ist in Dortmund unmöglich, denn der Trainer ist als Krisengrund tabuisiert", erklärte Eilenberger im Interview mit der "Zeit" und kritisiert: "Wenn man nach mehr als 60 Millionen Transferausgaben mit dem zweit- oder dritthöchsten Liga-Etat auf Platz 17 liegt, mehr als 20 Punkte hinter dem Spitzenreiter, dann ist dieses Tabu aber eine Absurdität."

"Dortmund ist eine Anomalie der Liga"

In der Dortmunder Abhängigkeit vom Trainer sieht Eilenberger einen schweren Managementfehler der BVB-Verantwortlichen: "Dortmund ist eine Anomalie der Liga. Kein Verein hängt derart stark von seinem Trainer ab wie die Borussia. Aus der totalen Identifikation, die Jürgen Klopp einfordert, ist über die Jahre die faktische Identität geworden: Dortmund ist Klopp, Klopp ist Dortmund." Es herrsche ein "unbedingter Erlöserglaube".

Dabei sieht Eilenberger Klopps "Gestaltungskraft verbraucht". Er sei nun im siebten Jahr in Dortmund. Seit drei Jahren sei "keine grundlegende Entwicklung der Spielidee mehr erkennbar".

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Eilenberger konstatiert: "Klopp stagniert. Das Potenzial von Klopp als Trainer scheint mir ausgeschöpft."

Verletzte oder die Belastung durch die WM will Eilenberger nicht als Entschuldigung gelten lassen: "Hört man Klopp zu, war die schlechte Hinrunde eine Art biblischer Schicksalsschlag, letztlich unerklärlich, mythisch. Klar, wenn der Trainer nicht schuld sein darf, bleibt nichts übrig, als die Sphäre des Irrationalen zu mobilisieren. Das ist Romantik – und zwar der schlechten Art."

Kagawa und Sahin Nostalgietransfers

Auch Dortmunds Transferpolitik kritisiert Eilenberger. Die zurückgeholten Shinji Kagawa und Nuri Sahin bezeichnete er als "zwei reine Nostalgietransfers".

Bestenfalls könne es jetzt noch zu einer "Wengerisierung des BVB" kommen, meint Eilenberger: "Arsene Wenger wurde in London lange verehrt, dann akzeptiert, später war er ungeliebt, mittlerweile ist er still verhasst - mit dem Status der Unkündbarkeit. Mit ihm ist Arsenal schon lange nicht mehr titelfähig. Man sollte sich in Dortmund fragen: Wollen wir das wirklich?"

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Der Philospoh wünscht sich einen Trainertausch zwischen dem BVB und Arsenal. "Beiden Trainern könnte das aus der Sackgasse helfen, beiden Vereinen einen Schub verleihen. Taktisch würden dabei gewiss interessante, neue Hybride entstehen."