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Blut, Schweiß und Watzke

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Blut, Schweiß und Watzke

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Blut, Schweiß und Watzke

Nur unter Einsatz von Körperflüssigkeiten kommt der BVB aus der Krise, mahnt Hans-Joachim Watzke - ein Appell mit Geschichte.
Hans-Joachim Watzke wandelt auf Shakespeares Spuren
Hans-Joachim Watzke wandelt auf Shakespeares Spuren
© Getty Images

Hans-Joachim Watzke war leider nicht eingeladen beim großen Gipfel.

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Was schade ist, er hätte sicherlich interessiert verfolgt, wie sich die Expertenrunde aus Wissenschaft, Kultur und Geistlichkeit vergangene Woche im Hamburger Thalia Theater den Kopf zerbrach.

"Weshalb werden Blut, Schweiß und Tränen oft in einem Atemzug genannt?", debattierten im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Wahnsinn trifft Methode" unter anderem Augenheilkundlerin Prof. Dr. med. Maren Klemm, Kunstgeschichtlerin Univ.-Prof. Dr. Iris Wenderholm und Chanson-Preisträgerin Anna Depenbusch.

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Eine gute Frage, mit reichlich Anlass, sie von allen Seiten auszuleuchten.

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Nicht nur Churchill habe den Dreiklang in einer berühmten Rede benutzt, "auch in der Bibel, in großen Shakespeare-Dramen oder in Hollywood-Blockbustern fließen alle drei Körpersäfte."

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Hollywood, Shakespeare, die Bibel. Man sieht, beim Blut-Schweiß-Tränen-Thema dreht sich ein ganz großes Rad, mindestens so groß wie das, das "Blood, Sweat and Tears" vor 45 Jahren besungen hat: "What go-oes up must co-ome down, spinning wheel got to go round."

Borussia Dortmund jetzt also. Es ging hoch, es ging runter ? und damit es wieder rund läuft, braucht es Körperflüssigkeiten als Schmierstoff. Ein logischer Gedanke.

"Blut, Schweiß und Tränen sind der Weg der nächsten Wochen", so hat es Watzke diese Woche auf der Aktionärsversammlung verkündet.

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Ein Appell, für den, wie erwähnt, Churchill das Vorbild ist: "I have nothing to offer but blood, toil, tears, and sweat", teilte Großbritanniens Ministerpräsident dem Volk nach seinem Amtsantritt während des Zweiten Weltkriegs mit.

Das "toil", die Mühsal, wird im Nachhinein interessanterweise oft unterschlagen, die verbliebenen drei Worte dagegen sind ein Mythos geworden, einer mit Tücken allerdings.

Es brauche eine Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede, wird in Zeiten der Krise oft gerufen, versucht sich dann aber einer an ihr, ist es meist auch wieder nicht recht.

Was das nun solle, bei dem bisschen Krise gleich mit Churchill zu kommen, heißt es dann. Blut, Schweiß, Tränen ? ach. Und überhaupt: Körperflüssigkeiten? muss das am Ende nicht in die Hose gehen?

Blanker Populismus, würde eine Expertin wie Prof. Dr. med. Klemm an dieser Stelle einhaken: Blut, Schweiß und Tränen wirken schließlich nicht nur auf rhetorischer Ebene, sie enthalten ganz konkrete lebensnotwendige Mineralien, bestimmte Kleinstlebewesen ernähren sich gar von den darin enthaltenen Salzen.

Ob auch kriselnde Fußballmannschaften auf Dauer von ihnen leben können, ist freilich noch nicht komplett auserforscht.

Kann sein, dass sie als Krisennahrung ergänzend noch Gras fressen sollten.

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