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Tayfun Korkut von Hannover spricht vor Duell gegen Bayer Leverkusen

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Tayfun Korkut von Hannover spricht vor Duell gegen Bayer Leverkusen

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Von Weltmeistern geprägt

Hannover 96 steht auf Rang vier - mit negativer Tordifferenz. Korkut und Dufner sehen diese Torsparsamkeit als Stärke.

Graue Maus, Schießbude der Liga oder Auswärtsfluch.

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Mit Hannover 96 wurden in den letzten Jahren zumeist negative Begriffe assoziiert. Derzeit schreiben die Niedersachsen jedoch ausschließlich positive Schlagzeilen.

Hannover hat mit Ron-Robert Zieler einen Weltmeister in den eigenen Reihen und steht in der Bundesliga nach elf Spieltagen auf einem hervorragenden vierten Tabellenplatz.

Im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen kann das Team diese Position weiter festigen (ab 15 Uhr LIVE auf SPORT1.fm und im LIVE-TICKER).

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Kurz vor dem Duell hat Trainer Tayfun Korkut wieder mit seinem Kumpel Roger Schmidt telefoniert.

Man habe "die Taktik abgesprochen", scherzt Korkut.

Die Laune ist gut in Hannover.

"Wir sind auf Platz vier, weil die anderen alle zu schwach sind", sagte Sportdirektor Dirk Dufner bei SPORT1 lachend, fügte dann etwas ernsthafter hinzu: "Nein. Wir können schon stolz darauf sein, auf Platz vier zu stehen. Das ist eine extrem gute Positionierung."

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Erfolgsfaktor Tayfun Korkut

Ein Erfolgsfaktor ist Tayfun Korkut.

Der Deutsch-Türke übernahm am 31. Dezember 2013 als Nachfolger von Mirko Slomka das Kommando bei 96, holte in der Rückrunde immerhin 24 Zähler und führte die Mannschaft ins gesicherte Mittelfeld.

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Nun stehen bei Hannover bereits Mitte November 19 Punkte auf dem Konto.

"Er gibt der Mannschaft viel Ruhe", sagte Dufner: "Als wir letztes Jahr das Derby gegen Braunschweig verloren haben, war der Druck schon enorm hoch. Wir sind dann ins Trainingslager gegangen und haben aus 16 Spielen zehn Siege geholt. In dieser Zeit war Tayfuns Auftreten bemerkenswert."

Stabilität ist Trumpf

Korkuts Herangehensweise ist von drei Weltmeister-Trainern geprägt. Als Spieler arbeitete er beispielsweise unter Vicente del Bosque, Carlos Alberto Parreira und Joachim Löw.

"Man sollte als Trainer ein Gespür entwickeln, wann man bei den Spielern hinsieht und wann man auch mal wegschaut. Wichtig sind gleiche Regeln für alle, aber trotzdem ein individueller Umgang", sagte Korkut bei SPORT1: "Insbesondere del Bosque, Parreira und Löw waren da sehr feinfühlig."

Der Trumpf von Korkuts Mannschaft ist die defensive Stabilität. Das Team kassierte bisher erst elf Gegentore - es ist der viertbeste Wert in der Liga.

Sieben dieser Gegentore gab es bei den Niederlagen gegen den FC Bayern und Borussia Mönchengladbach. Sechs Mal hielt Zieler seinen Kasten bereits sauber.

Starker Block hinten drin

"Wir haben intensiv an unserer Abstimmung und der Art und Weise gearbeitet, wie wir als ganzes Team verteidigen. Mit Marcelo und Christian Schulz haben wir zwei sehr zuverlässige, gut harmonierende Innenverteidiger, mit Ron-Robert Zieler einen herausragenden Torhüter", erklärt Korkut.

Die ganze Mannschaft müsse gegen den Ball arbeiten. Wenn das gelinge, "gestatten wir wie zuletzt Eintracht Frankfurt und Hertha BSC nur wenige Torchancen, und wir können hinten zu null spielen."

In der Offensive hapert es beim zweimaligen Europa-League-Teilnehmer allerdings. Mickrige neun Tore erzielte Hannover bisher erst. Nur der Hamburger SV traf bisher seltener das Tor. Doch Spektakel wird es unter Korkut wohl weiterhin nicht geben.

"Mir ist nach wie vor ein 1:0 lieber als ein 5:4, weil dieses Ergebnis dann auch dokumentiert, dass wir gut verteidigt haben", sagte der 40-Jährige: "Es ist doch ganz einfach: Spielst du zu null, punktest du auf jeden Fall. Und wir haben uns zuletzt regelmäßig eine Reihe von Torchancen erspielt."

Dufner: Minimalismus nichts Negatives

Dem schließt sich auch Dufner an, der zudem den Umbruch im Sturm im Sommer anspricht. "Ich sehe Minimalismus nicht als etwas Negatives", meinte der 46-Jährige: "Wenn man sechs Spiele zu null spielt, dann ist das eine herausragende Leistung."

In den nächsten Wochen warten mit Bayer Leverkusen, 1899 Hoffenheim und dem VfL Wolfsburg allerdings schwierige Aufgaben auf die Defensive.

Für Korkut kein Grund für schlaflose Nächte. "Wir freuen uns auf alle sechs ausstehenden Begegnungen bis zur Winterpause", sagte Korkut mit Blick auf die kommenden Herausforderungen.

Keine zu hohen Erwartungen

Klar ist: Kann die Mannschaft auch in diesen Spielen punkten, wird Hannover mit großer Wahrscheinlichkeit auf einem europäischen Tabellenplatz überwintern.

Dufner bremst vor zu hohen Erwartungen. "Das Hannoversche Umfeld ist schon sehr fordernd. Gefühlt ist der Anspruch immer Europapokal. Aber ich meine: Platz sechs ist vermessen", erklärte Dufner, der an einer hungrigen, erfolgsbesessenen Mannschaft mit Entwicklungspotenzial arbeiten will.

Ein erstes Ziel sei eine ungefährdete Saison - auch, damit mehr Ruhe im Umfeld einkehrt.

Gute Basis nach Saisonstart

Auch Korkut lässt sich noch nicht locken. "Unsere Zielsetzung vor der Saison war klar: Wir wollen unseren zehnten Platz aus der vergangenen Saison verbessern", sagte Korkut: "Aber wir müssen realistisch bleiben. Es sind doch gerade erst elf Spieltage vorbei. Unsere 19 Punkte bislang sind kein Zufall, sondern das Produkt harter Arbeit."

Der Saisonstart ist auf alle Fälle geglückt. "Die Mannschaft hat eine gute Basis gelegt, mit der wir weiterarbeiten können. Und wie wir uns entwickeln, wird man sehen", sagte der Trainer: "Das größte Ziel im Fußball ist ohnehin immer, das nächste Spiel zu gewinnen."

Die Devise erinnert an Borussia Mönchengladbach. Und die Borussia ist damit bekanntermaßen gut gefahren.