Man muss sich Sorgen machen um Borussia Dortmund in diesen Tagen.
BVB kämpft gegen das Horrorszenario
Klar, die aktuelle Bundesliga-Tabelle an sich spricht schon eine deutliche Sprache: Platz 17, fünf Niederlagen in Folge, schlechtester Saisonstart der Vereinsgeschichte.
Aber es droht noch Schlimmeres: Ins Borussen-Duell mit dem Tabellendritten aus Gladbach (So., ab 17.15 Uhr im LIVE-TICKER und LIVE auf SPORT1.fm) könnte der Vizemeister bei einem Bremer Punktgewinn am Samstag gegen Stuttgart bereits als Schlusslicht gehen.
Klopp: "Ein schreckliches Bild"
Der BVB am Tabellenende - das gab es zum fortgeschrittenen Zeitpunkt einer Saison zuletzt vor 29 Jahren, am 13. Spieltag 1985/86. Damals musste Dortmund am Ende in die Relegation.
"Beim Blick auf die Tabelle bietet sich ein schreckliches Bild. Aber die einzige Zahl, die interessiert, sind die Punkte. Und das ist erschreckend genug", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp auf der Pressekonferenz am Freitag.
Abstiegsangst statt Titelkampf heißt es derzeit in Dortmund.
Klose macht Dortmund Mut
Kein Grund zu übertriebener Sorge, beruhigt jetzt aber Miroslav Klose - und fügt sich nahtlos ein in eine ganze Reihe Mutmacher, unter ihnen zuletzt ausgerechnet auch Pep Guardiola ("ein großer, großer Gegner") und Robert Lewandowski ("eine gute Mannschaft").
"Man braucht auch immer ein Quäntchen Glück. Viele Spiele haben sie unglücklich verloren", analysierte Deutschlands Rekordtorjäger und Weltmeister bei "Sky": "Ich kenne Jürgen, ich kenne die Spieler und bin deshalb davon überzeugt, dass sie da unten rauskommen."
Es bleibt die Frage, wie. Ein großes Manko ist die mangelnde Trefferquote vor dem gegnerischen Tor, das weiß auch Klopp. Die Lösung dieses Problems fällt aber ungleich schwerer.
Bundesliga-Statistiken ernüchternd
"Das ist die am schwierigsten zu klärende Tatsache der Welt", sagte der 47-Jährige, der beim 4:1 am vergangenen Dienstag gegen Galatasaray Istanbul zumindest mehr Stabilität und einen Aufwärtstrend ausgemacht hatte.
Die Zahlen in der Bundesliga sind allerdings ernüchternd. In der Champions League nutzte der BVB immerhin 40,6 Prozent seiner Chancen (14 von 32) zu Treffern, in den Punktspielen hingegen nur 17,2 Prozent (11 von 64).
Zudem scheint dem BVB in der zweiten Halbzeit in Regelmäßigkeit die Luft auszugehen. Mit 5:12 Toren ist Dortmund das erfolgloseste Bundesligateam nach dem Wechsel.
Bangen um Reus und Weidenfeller
Als Sofortmaßnahme setzte Klopp zuletzt auf Kontinuität in der Startelf. Der BVB-Coach hatte erkannt, dass sein Team mit der ständigen Rotation bei gleichzeitigen Taktikwechseln in einer Phase der Integration neuer und lange verletzter Akteure überfordert war.
Am Sonntag könnten ihm allerdings der Ex-Gladbacher Marco Reus und Nationaltorhüter Roman Weidenfeller einen Strich durch die Rechnung machen. Beide laborieren an Magen- und Darmproblemen "mit hohen Entzündungswerten", berichtete Klopp.
"Mit den Gladbachern haben wir einen heißen Gegner vor der Brust. Es wird ein sehr, sehr intensives Spiel werden. Ich hoffe, dass wir einiges von dem, was wir gegen Bayern und auch gegen Galatasaray umgesetzt haben, mitnehmen können", meinte Routinier Sebastian Kehl vor seinem 300. Bundesligaspiel.
Gladbach kommt als Bayern-Verfolger
Gegen Gladbach verloren die Westfalen in der vergangenen Saison zweimal, dem 0:2 auswärts folgte ein 1:2 am 13. März im eigenen Stadion.
Damals stand der BVB auf Tabellenplatz zwei, zwölf Punkte vor den Fohlen. Diesmal kommen die Gäste als Bayern-Verfolger mit 13 Zählern Vorsprung vor den Schwarz-Gelben.
Sollte Dortmund auch das sechste Spiel in Folge verlieren, wäre es die längste Pleiten-Serie in der Bundesliga seit 14 Jahren - und ein Grund mehr, sich Sorgen zu machen.