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Tom Starke beim FC Bayern im Abseits

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Tom Starke beim FC Bayern im Abseits

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Starke in Guardiolas Torwart-Falle

Nach der Verpflichtung von Pepe Reina steht Tom Starke beim FC Bayern im Abseits. Bei SPORT1 spricht er über seine Situation.
Tom Starke (M., mit Neuer, r., und Reina) hat beim FC Bayern einen Vertrag bis 2015
Tom Starke (M., mit Neuer, r., und Reina) hat beim FC Bayern einen Vertrag bis 2015
© Getty Images
Reinhard Franke
Reinhard Franke

München - Tom Starke wirkt in diesen Tagen nachdenklich.

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Der 33 Jahre alte Torwart hatte zuletzt nicht wirklich viel Grund zur Freude.

Vor zwei Jahren wechselte Starke von 1899 Hoffenheim zum FC Bayern, doch gerade erlebt er die wohl härteste Zeit seiner Karriere.

Die aktuelle Situation hat ihn traurig gemacht. Der Grund liegt im eigenen Verein. Vor der Saison verpflichteten die Bayern-Bosse Pepe Reina.

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Der Spanier, der zuvor von Liverpool an Neapel ausgeliehen war, ist ab sofort Nummer zwei hinter Manuel Neuer und Starke plötzlich nur noch dritte Wahl bei den Münchnern.

"Seit Längerem angedeutet"

Glücklich sei er natürlich nicht über die aktuelle Situation, berichtet sein Umfeld.

"Aber es hat sich ja schon seit Längerem angedeutet, dass da keine Bewegung reinkommt", sagt Starke im Gespräch mit SPORT1: "Es ist nicht erst seit gestern, von daher konnte ich mich damit schon abfinden." Der Routinier versucht professionell mit der Situation umzugehen.

Als das Transferfenster noch offen war, wollte Starke weg. Nach SPORT1-Informationen hatte er Angebote aus der Bundesliga, der Zweiten Liga sowie aus dem Ausland vorliegen.

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Guardiola verhindert Wechsel

Der Keeper machte sich Gedanken, am Ende blieb ein Wechsel aber aus. Auch weil der Klub sich sperrte.

"Der Verein, speziell Pep Guardiola sagte, dass er drei Nummer-1-Torhüter haben will, falls zum Ende der Saison in den wichtigen Spielen etwas passieren würde", erklärt Starke dazu.

"Man wollte dann nicht schon wieder einen Ersatz suchen, wenn ich gegangen wäre."

Als Starke im Sommer 2012 einen Drei-Jahres-Vertrag beim Rekordmeister unterzeichnete, war ihm bewusst, dass er nicht regelmäßig zum Einsatz kommen würde.

Manuel Neuer war damals schon die unumstrittene Nummer eins bei den Bayern. Immerhin: Starke durfte dann doch ein paar Mal zwischen den Pfosten stehen.

Unter Heynckes vier Spiele

In seinem ersten Jahr, damals noch unter Coach Jupp Heynckes, konnte sich der 1,94 Meter große Torwart in drei Bundesligaspielen und einer Partie im DFB-Pokal zeigen.

Jedes Mal überzeugte Starke. In der vergangenen Saison unter Pep Guardiola spielte er lediglich zwei Mal in der Liga.

Doch Starke war mit seiner Rolle als Nummer zwei recht zufrieden. Immerhin konnte er sich im ersten Jahr Triple-Sieger nennen und in der vergangenen Saison Double-Gewinner.

Verwunderung über Reina-Transfer

Seit diesem Sommer jedoch ist alles anders. Wegen Reina.

Wie SPORT1 aus dem Bayern-Umfeld erfuhr, gibt es im Verein und in der Mannschaft einige, die die Verpflichtung des 32-Jährigen nicht nachvollziehen können.

Die Münchner haben nun hinter Neuer zwei ebenso versierte wie erfahrene Torhüer im Kader - ein extremer Luxus. Ein junger Keeper, der an der Seite zweier Routiniers heranreifen könnte, fehlt dagegen.

Gewiss ist Guardiolas Entscheidung von der vergangenen Saison beeinflusst. Unmittelbar vor dem Champions-League-Halbfinale bei Real Madrid musste er auf den jungen Lukas Raeder zurückgreifen, als Neuer und Starke verletzt ausfielen. Neuers Genesung zum Spiel in Spanien war dann eine Punktlandung.

Raeder wechselte im Sommer zu Portugals Erstligist Vitoria Setubal.

"Es kann viel passieren"

Starke ist weiter in München und macht seinen Job - professionell wie eh und je.

"Ich bin Vollprofi", betont der Keeper. Im Fußball sei schließlich "alles möglich, da kann viel passieren. Jetzt schauen wir mal, was das Jahr so bringt."

Und weiter: "Klar ist man nicht glücklich darüber, außen vor zu sein. Ich bin aber fit, das ist das Wichtigste. Wenn etwas passiert, dann bin ich da."

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Illgner fühlt mit Starke

Einer, der Starkes Lage aus der Ferne beobachtet, ist der frühere Nationaltorwart Bodo Illgner.

"Natürlich ist es für Tom Starke eine sehr schwierige Situation, weil er von der Nummer zwei auf Nummer drei zurück gefallen ist", sagt der 47 Jahre alte Wahl-Spanier zu SPORT1.

"Er konnte letztes Jahr noch spielen, als sich Neuer verletzt hat. Diese Spiele fallen jetzt weg, und als Torwart ist das natürlich sehr unbefriedigend."

Motivieren für den Ernstfall

Illgner fügt hinzu: "Als Spieler kannst du immer mal einige Minuten hier und dort abgreifen, aber als Torwart ist das nicht möglich. Das ist sehr frustrierend, zumal er offenbar die Möglichkeit hatte, den Verein zu wechseln."

Es sei "jetzt schwer sich für den Ernstfall zu motivieren". Natürlich könne "in einigen Wochen viel passieren, aber der FC Bayern kann für einen Torwart ohnehin genug Motivation bieten."

Illgner kann Starkes Frust jedenfalls verstehen: "Nach zwei Jahren auf der Bank hat er jetzt gemerkt, dass es mehr Spaß macht zu spielen, als bei einem Top-Klub wie Bayern nur auf der Bank zu sitzen und ganz selten zum Einsatz zu kommen. Viele Jahre bleiben ihm ja nicht mehr."

"Keine persönliche Sache"

Starke versucht, irgendwie nach vorne zu schauen und gelassen zu bleiben. "Wir sind alle lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass es keine persönliche Sache ist. Es geht nur ums Geschäft, und es ist ein professionelles Miteinander", berichtet der Schlussmann über sein Verhältnis zum neuen Konkurrenten Reina.

Natürlich führe man schon "normale Gespräche miteinander, aber nicht über die jeweilige Situation".

Reina sei schließlich "ein offener Typ, geht auf einen zu. Von daher ist das Verhältnis schon okay."

Doch das kann Starke momentan auch nicht wirklich aufheitern.