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3. Liga: Kommentar zu Trainer Lukas Kwasniok und dem 1. FC Saarbrücken

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3. Liga: Kommentar zu Trainer Lukas Kwasniok und dem 1. FC Saarbrücken

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Der "Kwasni-Schock" und die "drei Vs"

Mit der Ankündigung, nur bei einem Aufstieg in Saarbrücken bleiben zu wollen, geht Trainer Lukas Kwasniok zu weit, findet SPORT1-Kolumnist Markus Höhner.
Markus Höhner kommentiert die Situation in Saarbrücken
Markus Höhner kommentiert die Situation in Saarbrücken
© SPORT1-Grafik: Imago/SPORT1
Markus Höhner
Markus Höhner

Lukas Kwasniok ist ein Pulverfass. Ich denke, mit dieser Definition kann er lächelnd leben. Schließlich sagte er kürzlich über sich selber: "Wer einen sachlichen, normalen Trainer braucht, ist bei mir falsch!"

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Und so konnte man gespannt sein, was man als nächstes von ihm hört. Aber nun hat er dann doch alle überrascht, indem er verkündete, im kommenden Sommer beim 1. FC Saarbrücken nur im Aufstiegsfalle zu verbleiben. Rums.

Entscheidung von Saarbrücken ist richtig

Was hat Kwasniok sich dabei gedacht? Er konnte zu keiner Sekunde ernsthaft davon ausgehen, dass sich der Verein auf dieses Szenario einlassen würde. Eine Saisonplanung muss mindestens zweigleisig erfolgen, und so war es dem Klub unmöglich, auf einen Trainer zu setzen, der nur in Einem der beiden Fälle bleiben würde. Folgerichtig hat Kwasniok erzwungen, dass die Verantwortlichen die Trennung zum kommenden Sommer verkünden mussten. Und das ist auch gut so.

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Denn jetzt hat Kwasniok überzogen und stellt seine Ambitionen über die Interessen seines Vereins. Bescheidenheit geht anders. Dabei sollte er es als Privileg empfinden, einen solch ambitionierten Traditionsverein in der 3. Liga trainieren zu dürfen. Seine Referenzen lassen nicht gerade eine zeitnahe Berufung zum Bundestrainer erwarten.

Wir reden über Lukas Kwasniok, der Jena rettete, aber dann mit schlechter Kaderplanung und miserabler Folgesaison krachend scheiterte. Wir reden über Lukas Kwasniok, der den Saarbrücker Aufstieg, wie er auch stets anständig betonte, von Vorgänger Dirk Lottner auf dem silbernen Tablett serviert bekam.

Es bleiben seine Erfolge im DFB-Pokal. Ganz ehrlich, schon da empfand ich ihn als viel zu vollmundig. Gegen Leverkusen brauchte er "keinen Matchplan, sondern einen Schlachtplan" und dazu verkündete er, er werde alle am Rande der Legalität zur Verfügung stehenden Mittel nutzen. Nach dem Spiel nannte er die Frage eines Reporters "geistigen Dünnpfiff". Alles eine dicke Spur zu viel.

Saarbrücken stürzt nach Tabellenführung ab

Seine bislang beste Referenz war der bisherige Saisonverlauf mit einer leidenschaftlich auftretenden Saarbrücker Mannschaft, mit der er zwischenzeitlich sogar die Tabelle anführte. Er selber bat um mehr Demut beim Aufsteiger, aber jetzt ist die 2. Liga sein Minimum? Im Interview mit Saar-News begründete der Trainer seine Entscheidung mit den "drei Vs".

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Das erste "V" stehe für das Vertrauen in die Mannschaft, die zweite Liga erreichen zu können. Das zweite "V" spräche für die Vision, mit der Zweitklassigkeit ein großes Ziel anzustreben. Das dritte "V" stehe einfach für seine "Verrücktheit", Fans und Mannschaft mit seiner neuen vertraglichen Ausrichtung mitreißen zu wollen. Alles wenig glaubwürdig, wenn ich zeitgleich verkünde: "Ich sag Euch aber schon mal, dass ich weg bin, wenn es nicht klappt!"

Ich glaube, dass Kwasnioks Ausstieg beim FCS nichts anderes als eine öffentliche Bewerbung für die Zweite Liga ist, und zwar losgelöst vom weiteren Saisonverlauf mit dem 1.FC Saarbrücken. Den ich immer mehr in Gefahr sehe. Ein Sieg in den letzten elf Spielen, auch das ist Kwasnioks Arbeitsnachweis, und der zeigt derzeit steil nach unten.

Das einzige, wirklich vielsagende Zeichen von Identifikation mit Mannschaft und Verein wäre in diesen Tagen ein klares Bekenntnis gewesen, mit "einem fetten V", für Vertragsverlängerung.