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3. Liga: Traditionsklubs Kaiserslautern, Dresden und Duisburg als Favoriten

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3. Liga: Traditionsklubs Kaiserslautern, Dresden und Duisburg als Favoriten

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3. Liga: Wessen Traum wird wahr?

Die 3. Liga legt wieder los: Ein Traditions-Trio hat während der Sommerpause neues Selbstbewusstsein entwickelt und will ganz oben angreifen.
Boris Schommers (l.) und Torsten Lieberknecht (r.) wollen mit ihren Klubs ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden
Boris Schommers (l.) und Torsten Lieberknecht (r.) wollen mit ihren Klubs ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden
© SPORT1-Grafik: Getty Images/Imago
Reinhard Franke
Reinhard Franke
Niclas Löwendorf
Niclas Löwendorf

"Es ist eine ehrliche Liga, voll gepackt mit Traditionsteams, wo ein geiler Fußball gespielt wird."

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Das sagt Torsten Frings, der neue Trainer des SV Meppen, vor dem Start der 3. Liga am Freitagabend.

Und als hätte die Pfälzer Fußballlegende Fritz Walter von oben mitgeholfen, durften zum Auftakt, dem Traditionsduell zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden (3. Liga im LIVETICKER ab 17.45 Uhr), wieder Zuschauer in das Fritz-Walter-Stadion. Rund 5.000 waren zugelassen. Die Hausherren verloren am Ende trotz einer ordentlichen Leistung mit 0:1

Gleich im ersten Saisonspiel standen sich mit den beiden Klubs zwei Aufstiegskandidaten gegenüber. Auch der MSV Duisburg, der am Samstag bei Hansa Rostock antreten muss, gehört zum Favoritenkreis.

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Kaiserslautern will "oben angreifen"

Bester Lautrer zusammen mit Dominik Schad war am Freitag Hikmet Ciftci, der im Winter von Erzgebirge Aue in die Pfalz wechselte und sich beim FCK zu einem Leistungsträger entwickelt hat. Vor der Partie gegen die Sachsen sagte der 22-jährige Deutsch-Türke voller Vorfreude bei SPORT1: „Jeder ist heiß auf den Saisonstart. Wir haben gute Spieler verpflichten können, die super in das Team passen. Es stimmt in der Truppe und wir wollen oben angreifen und zu den Topteams gehören."

Boris Schommers, sein Trainer, sieht es trotz der Auftaktniederlage ähnlich. "Wir haben den Anspruch, eine der Topmannschaften der Liga zu werden. Ich wehre mich nicht gegen das Wort Aufstieg, aber das ist nicht mein Ziel. Ich werde nicht ein Jahr vorher über Dinge sprechen, die noch nicht feststehen", sagt Schommers SPORT1. Er wolle die Mannschaft "weiterentwickeln, die neuen Spieler integrieren und dass die Jungs da weitermachen, wo sie in der alten Saison aufgehört haben".

Mit Tim Rieder (kam vom FC Augsburg), Nicolas Sessa (Erzgebirge Aue) oder Marlon Ritter (SC Paderborn) kamen Spieler dazu, die auch bessere Angebote aus der 2. Liga hatten. "Wir haben sie bekommen, weil wir sie mit dem sportlichen Konzept überzeugen konnten", erklärt der Fußballlehrer. Und das trotz der zuletzt drohenden Insolvenz.

Neuaufbau in Dresden

Viel Überzeugungsarbeit musste auch Dynamos Geschäftsführer Sport Ralf Becker, erst seit Ende Juni im Amt, für den Neuaufbau leisten. Das Wort Aufstieg nimmt auch er trotz der Favoritenrolle nur kurz in den Mund: "Das Ziel ist nicht der Aufstieg, sondern nur Kaiserslautern."

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Doch er hat einen Kader zusammengestellt, der sich sehen lassen kann. "Wir haben eine neue Mannschaft, sind wahnsinnig ehrgeizig, wollen Gas geben und versuchen jedes Spiel zu gewinnen. Auch der FCK hat ein gutes Team, da werden wir ähnlich gefordert sein wie im Pokal."

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Spieler wie Rieder, Ritter, Ciftci und Schad sind hier zu nennen. Auch Kapitän Carlo Sickinger, für den es schon Interessenten aus der 2. Liga gibt. Beckers Worte zeigen das neue Selbstbewusstsein in Dresden. Wen wundert's. Nach dem beeindruckenden 4:1-Heimsieg gegen den Hamburger SV im Pokal reisten die Sachsen mit breiter Brust in die Pfalz.

Wenig beeindruckend war das, was hinterher passierte, als sich der Ex-Dynamo-Profi Toni Leistner auf der Tribüne mit einem Dresden-Fan anlegte. Doch die Sache war einen Tag später bereits wieder geklärt, Leistner sprach sich mit dem Fan aus.

Viele neue Gesichter

Zum Auftakt werden auf beiden Seiten viele neue Gesichter auf dem Rasen stehen. Während die Pfälzer mit Florian Pick, Christian Kühlwetter (beide zum 1. FC Heidenheim) und Timmy Thiele (zu Viktoria Köln) ihre drei besten Offensivkräfte verloren haben, gab es bei den Dresdnern einen kompletten Umbruch. Zwölf Zugängen stehen 20 Abgänge gegenüber.

Einer, der nach dem bitteren Abstieg weiter das schwarz-gelbe Trikot trägt, ist Torhüter Kevin Broll. "Bis auf einige Gesichter ist es eine komplett neue Mannschaft, viele junge Spieler und ein paar alte Hasen. Wir haben eine gute Mischung im Team", sagt der 25-Jährige SPORT1.

"Die Harmonie stimmt bei uns. Wir sind für viele der große Favorit, aber wir sollten kleine Brötchen backen. Ich bin guter Dinge, dass wir eine schlagkräftige Truppe haben. Es wird wichtig sein, gut rein zu kommen, denn in der 3. Liga kann alles passieren."

Mai entscheidet sich für Dynamo

Dynamos Kapitän Sebastian Mai, der am Freitagabend gleich mal das Goldene Tor köpfte, kam vor der Runde vom Halleschen FC nach Dresden. Ihn hätten die Verantwortlichen des FCK auch gerne in Kaiserslautern gesehen, es gab konkrete Verhandlungen mit dem 26 Jahre alten Innenverteidiger. "Ich hoffe, wir können für den Ligastart sehr viel mitnehmen, das war ein klasse Spiel von uns gegen den HSV. Jetzt steht der Drittliga-Alltag an, das wird nicht einfach. Wir haben uns neu aufgestellt, haben aber im Pokal gezeigt, dass wir es drauf haben in diesem Jahr."

Gut drauf war der MSV Duisburg, der die 0:5-Pokal-Klatsche zu Hause gegen Borussia Dortmund abgehakt hat, über weite Strecken der alten Saison, doch auf der Zielgeraden wurde der Aufstieg verspielt. Dementsprechend gelten die Zebras auch zum Favoritenkreis für die neue Saison. Der Traditionsverein stand lange Zeit auf Platz 1 und belegte nach 38 Spieltagen Rang fünf.

"Wir hatten in der alten Saison eine Mannschaft auf dem Platz, die für etwas steht, wir konnten Offensiv-Fußball zeigen. Am Ende haben uns individuelle Fehler den Aufstieg gekostet. Das war schon bitter. Jetzt wollen wir einen neuen Anlauf nehmen", sagt MSV-Trainer Torsten Lieberknecht bei SPORT1 und sieht sein Team für die neue Spielzeit erneut gut gerüstet.

"Wir sind vom Kader her nicht schlechter geworden als im vergangenen Jahr und wollen wieder eine gute Rolle spielen. Und ich bin überzeugt davon, dass wir das auch tun werden."

MSV-Torwart Leo Weinkauf pflichtet seinem Trainer am SPORT1-Mikrofon bei. "Wir haben Qualität dazu bekommen, uns definitiv nicht verschlechtert und schon gut zusammen gefunden. Wir haben auch Spieler aus höheren Ligen neu dabei." Als da wären: Maximilian Sauer (von Greuther Fürth) und Dominik Schmidt (Holstein Kiel).

Compper neu im Trainerteam

Auch das Trainerteam der Duisburger wurde verstärkt - mit Ex-Profi Marvin Compper, der im vergangenen Jahr noch für den MSV verteidigte. "Marvin tut uns gut", findet Weinkauf und blickt noch mal zurück: "Dass wir so knapp das Ziel Aufstieg verpassten, tat schon weh. Aber jetzt liegt der Fokus auf der neuen Saison und wir wollen uns das wieder holen, was uns zuletzt so knapp vor der Nase weggeschnappt wurde."

Das dürfte Duisburgs Sportdirektor Ivica Grlic ganz genauso sehen. Er freut sich bei SPORT1, dass es los geht, die Hausaufgaben sind gemacht. "Ich bin zufrieden mit dem neuen Kader, aber entscheidend ist, was in der Liga passiert. Am Ende der Saison wissen wir, wo wir stehen. Die Mannschaft ist auf einem guten Weg", sagt der 45-Jährige.

Das ist auch der FCK. In den zurückliegenden 24 Liga-Spielen hat man nur viermal verloren. Schommers ist daher zuversichtlich: "Ich bin sehr guter Dinge, weil wir es geschafft haben, der Mannschaft eine Struktur zu vermitteln. Die Truppe ist eine Einheit und sie kann guten Fußball spielen." Wenn es nach ihm geht, soll damit gegen Dynamo schon begonnen werden.