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VfB Stuttgart: Waldemar Anton über den DFB, Joachim Löw, Sergio Ramos

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VfB Stuttgart: Waldemar Anton über den DFB, Joachim Löw, Sergio Ramos

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Anton: Wenn Löw anruft, dann...

Waldemar Anton vom VfB Stuttgart hofft auf einen Anruf von Joachim Löw. Im SPORT1-Interview verrät der Verteidiger zudem seine beiden großen Vorbilder.
Der Abwehrchef des VfB Stuttgart ist mitverantwortlich für die stabile Defensivleistung der Schwaben. Waldemar Anton ist sogar ins Blickfeld des Bundestrainers geraten.
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Die Abstiegssorgen ist der VfB Stuttgart längst los. (Tabelle der Bundesliga)

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Stattdessen kann der Aufsteiger mit bereits 33 Punkten befreit aufspielen. Am heutigen Sonntag gegen Hoffenheim sollen, wenn möglich, die nächsten Zähler dazu kommen. (Bundesliga: VfB Stuttgart - TSG Hoffenheim ab 18 Uhr im LIVETICKER)

Ein wichtiger Akteur in der guten Saison ist Innenverteidiger Waldemar Anton - und das in seiner ersten Spielzeit beim VfB. 

Der 24-Jährige erklärt im Interview bei SPORT1, ob er lieber für Deutschland oder Russland spielen will. Er verrät zudem Stuttgarts Erfolgsrezept und spricht über seine beiden großen Idole.

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SPORT1: Herr Anton, Woher kommt Ihre Leidenschaft zum Kochen? 

Waldemar Anton: Ich habe mich irgendwann mehr und mehr in das Thema Ernährung eingelesen. Dann habe ich gemerkt: Wenn ich öfter essen gehe, weiß ich nicht, was im Essen drin ist. Das würde ich schon gerne wissen. Deswegen habe ich mich dafür entschieden, auch mal selbst zu kochen. So ist das langsam entstanden, dass ich dann immer mehr gekocht habe. Es schmeckt auch besser als wenn man draußen essen geht (lacht). 

SPORT1: Wie oft stehen Sie in der Küche und was können Sie besonders gut? 

Anton: Steak kann ich sehr gut. In der Küche steht zwar öfter meine Frau. Für mich ist das auch nicht schlimm, nach dem Training nach Hause zu kommen und etwas Schönes auf dem Teller zu haben. 

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Anton: "Wir wollen den Ball haben"

SPORT1: Was sind die Zutaten des Stuttgarter Erfolgsrezepts? 

Anton: Wir sind natürlich eine sehr junge Mannschaft. Aber wir sind alle hungrig nach Erfolg. Wir wollen uns weiterentwickeln und das zeichnet uns aus. Wir können sowohl spielerisch als auch kämpferisch unsere Klasse zeigen. 

SPORT1: Täuscht der Eindruck oder gibt es einen außergewöhnlichen Teamspirit? 

Anton: Das täuscht nicht. Wir sind eine super Truppe. Jeder kommt mit jedem gut klar. Auch, wenn man vielleicht nicht die gleiche Sprache spricht mit den Franzosen oder den Südländern. Aber irgendwie kommt man trotzdem klar und kann kommunizieren. Auch wenn es dann irgendwie nur ein oder zwei Wörter sind. Das zeigt auch, dass man auf einer Wellenlänge ist. 

SPORT1: Was kennzeichnet das Stuttgarter Spiel? 

Anton: Man sieht deutlich, dass wir viel den Ball haben möchten und schnell nach vorne kommen wollen - vor allem durchs Zentrum. Wir wollen nach unserem Plan gehen und weniger auf den Gegner schauen. Natürlich ist das in gewisser Weise ungewöhnlich. Aber wir haben von Anfang an gesagt, dass wir uns vor keinem Gegner zu verstecken brauchen und dass wir einfach frei aufspielen können. 

Anton: "Ich bin noch genauer, noch präziser"

SPORT1: Welchen Anteil am Erfolg hat die Stuttgarter Defensivreihe, die sich in den letzten Monaten immer mehr gefunden hat?

Anton: Es waren natürlich wenige Spiele zu Null. Da freut man sich nicht als Verteidiger. Aber die Verteidigung fängt schon vorne an. Beim Anlaufen machen wir's schon sehr gut. Am Anfang der Saison war es vielleicht noch ein bisschen schwierig, da haben wir mehr aufs Tor bekommen. Aber in den letzten Spielen haben wir eine viel, viel bessere Leistung gezeigt, was die Defensive angeht. Man sieht einfach, dass wir vorne schon sehr früh pressen und jeder weiß, dass er sich auf den Hintermann verlassen kann. Das macht es für uns Verteidiger hinten auch viel einfacher, weil wir dann höher verteidigen und mehr Risiko gehen können. 

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SPORT1: Was sind Ihre Qualitäten, die sie in den Defensivverbund am besten einbringen können? 

Anton: Vor allem Kommunikation. Ich denke, dass das jetzt noch deutlicher wird, weil die Stadien leider leer sind. Aber dadurch kann man viel mehr kommunizieren und man muss als Sechser nicht mehr so viel nach hinten schauen, wenn man den Vordermann coacht. Aber ich sehe auch im Aufbauspiel, das für uns wichtig ist, meine Stärken.

SPORT1: In welchem Bereich haben Sie beim VfB die größten Fortschritte gemacht? 

Anton: Auf jeden Fall im Aufbauspiel. Einfach noch genauer, noch präziser den Ball durchs Zentrum zu bekommen oder auch einen Chip hinter die Kette zu spielen. Das wollte ich auch persönlich von Anfang an verbessern.  

Spielt Anton für Deutschland oder Russland? 

SPORT1: Sie sind Führungsspieler, haben aber auch den Ruf, eher ruhig zu sein. Wie passt das zusammen? Sind das die zwei Gesichter des Waldemar Anton? 

Anton: Das kann man so stehen lassen. Ich bin kein Typ, der in der Kabine oder außerhalb des Platzes nur redet. Ich höre mir auch gerne in Ruhe an, was die Jungs da so machen. Auf dem Platz ist es für mich dann entscheidend. Und da gehören einfach Emotionen dazu. Die verleiten mich dazu, ein bisschen lauter zu werden. 

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SPORT1: Haben Sie ein fußballerisches Vorbild? 

Anton: Ja, ich bin von Gerard Piqué und Sergio Ramos sehr überzeugt. Ich mag deren Spielweisen. Es sind natürlich sehr unterschiedliche Typen, Piqué ist auch ein bisschen ruhiger. Trotzdem finde ich beide Spielweisen extrem gut. 

SPORT1: Wenn Sie sich heute entscheiden müssten: Würden Sie eher zur russischen oder zur deutschen Nationalmannschaft tendieren? 

Anton: Diese Entscheidung könnte ich gar nicht treffen, weil ich ein Typ bin, der von Tag zu Tag und von Woche zu Woche schaut. Momentan ist nichts gekommen - weder von Russland noch von Deutschland. Ich fühle mich in beiden Ländern sehr wohl. In Russland bin ich aufgewachsen, da lebt meine ganze Familie. Dort fühle ich mich genauso zuhause wie hier. 

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SPORT1: Wenn Jogi Löw in den nächsten Tagen anruft: Was machen Sie dann? 

Anton: Wenn das passiert, werde ich mit Sicherheit eine Entscheidung treffen. 

Anton: "Löw ein extrem guter Trainer"

SPORT1: Sie sind gebürtiger Usbeke. Das kam nie in Frage für Sie? 

Anton: In Usbekistan bin ich zwar geboren. Aber ich habe jetzt sehr wenig Bezug dazu, weil ich einfach nichts davon mitbekommen habe und meine ganze Familie nach Russland gezogen ist. Deswegen war das für mich nie ein Thema. 

SPORT1: Wie haben Sie die Entscheidung von Jogi Löw aufgenommen, nach der EM Schluss zu machen? 

Anton: Für mich als Spieler ist es immer schwierig, so etwas zu bewerten, weil ich einfach nicht direkt nebendran sitze und weiß, was da los ist. Ich weiß, dass Jogi Löw ein extrem guter Trainer ist. Was er erreicht hat, ist sensationell. Das ist das, was ich sehe. Wenn einer so etwas erreicht hat und man dann hört, dass er aufhört, ist das natürlich nie schön. 

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SPORT1: Was würde Ihnen eine Nominierung für eine Nationalmannschaft bedeuten? 

Anton: Natürlich extrem viel. Das ist einfach die Anerkennung, die man bekommt. Nochmal einen Schritt weiterzugehen, auch mal international zu spielen. Das ist natürlich etwas anderes als immer Bundesliga. Deswegen ist das natürlich ein Schritt, der für mich persönlich Anerkennung bedeutet und auch einfach zeigt, dass man den nächsten Schritt gehen darf. 

SPORT1: Qualifiziert sich der VfB für Europa? 

Anton: Das ist weit gegriffen. Wir fahren gut damit, von Spiel zu Spiel zu schauen. Es tut uns auch allen gut, dass wir in jedem Spiel 120 Prozent geben anstatt von irgendetwas zu träumen. Klar kann jeder für sich träumen, aber wir müssen da ruhig bleiben und schauen. 

SPORT1: Aber bei 33 Punkten zweifelt keiner mehr am Klassenerhalt in Stuttgart, oder? 

Anton: Das ist immer noch Fußball. Im Fußball kann sehr viel passieren. Das hat man auch schon in der Vergangenheit gesehen. Deswegen müssen wir einfach unsere Hausaufgaben machen. Und danach kommen da keine Zweifel auf.