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Jüngstes Bundesliga-Abwehrduo: Kann Eintrachts “Bubi-Abwehr" Lewandowski stoppen?

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Jüngstes Bundesliga-Abwehrduo: Kann Eintrachts “Bubi-Abwehr" Lewandowski stoppen?

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Das jüngste Abwehrbollwerk der Liga

Frankfurt stellt mit N’Dicka und dem Brasilianer Tuta das jüngste Abwehrduo der Bundesliga. Können die beiden Innenverteidiger nun auch Lewandowski ärgern?
Die Rückholaktion von Luka Jovic bei Eintracht Frankfurt wurde mit viel Begeisterung wahrgenommen. Aber war sie denn wirklich sinnvoll?
cmichel
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Lucas Silva Melo - kurz Tuta gerufen - hat das größte Lob erfahren, dass es geben konnte. Paradoxerweise wird über ihn in der Öffentlichkeit kaum gesprochen.

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Diese Tatsache ist bei einem Abwehrspieler als Kompliment zu verstehen. Schließlich musste der talentierte, aber noch lange nicht ausgereifte Tuta vor einem Monat in die gigantischen Fußspuren des in die argentinische Heimat abgewanderten David Abraham treten.   

Tuta überzeugt als Nachfolger von David Abraham 

Der 21-Jährige fiel in seinen ersten Wochen als Stammspieler kaum auf, weil er seine Arbeit wie ein alter Hase erledigt. Unaufgeregt, (manchmal noch etwas zu) resolut im Zweikampf, ordentlich im Spielaufbau.

Die vereinzelten Schwächen beim Timing in direkten Duellen, weshalb er zu schnell schon drei Gelbe Karten sah, und der teilweise noch fehlende Mut beim Passspiel in die Spitze sind der mangelnden Erfahrung geschuldet. 

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Tuta fehlt natürlich noch die Konstanz von Abraham, der mit durchschnittlich 63 Prozent gewonnenen Zweikämpfen zu den besten Innenverteidigern der Bundesliga zählte (Tuta: 56,9 Prozent). Er kommt auch beim Höchsttempo nicht an seinen Vorgänger heran (Abraham: 34,66 km/h - Tuta: 31,46 km/h).

Dafür ist Tuta, obwohl mit 1,84 Metern nicht überragend groß, ein stärkerer Kopfballspieler (Tuta: 66,7 Prozent – Abraham: rund 60 Prozent) als der vier Zentimeter größere Ex-Kapitän. Technisch bewegt sich Tuta auf einem anderen Niveau, die Kameraden jedenfalls scheuen sich nicht, ihn in engen Situationen mit einzubinden. 

Tuta kam im Winter 2019 für kleines Geld aus Brasilien 

"Ich bin sehr glücklich, dass Tuta sehr schnell in die Mannschaft gefunden hat und auch mit seinen Leistungen dementsprechend überzeugt. Es war etwas, was wir nicht genau gewusst haben, aber er hat es bisher hervorragend gemacht", sagte Adi Hütter, der ihn während der Partien am Seitenrand oftmals lobt und anfeuert. 

Die Eintracht hatte den hochtalentierten Innenverteidiger im Winter vor zwei Jahren für 1,8 Millionen Euro aus dem Nachwuchs von Sao Paulo geholt und sicherte sich bis 2023 70 Prozent der Transferrechte.

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In der vergangenen Saison reifte Tuta in Belgien heran und bildet nun zusammen mit Evan N’Dicka das jüngste Stamm-Abwehrduo der Bundesliga. Da kommen selbst Ibrahima Konaté und Dayot Upamecano (21 und 22) von RB Leipzig nicht ganz heran. 

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N'Dicka schon im dritten Jahr bei Eintracht Frankfurt 

N'Dicka, ebenfalls 21 Jahre jung, agiert in seiner dritten Bundesliga-Saison bereits wie ein alter Hase. Der Franzose stand bereits in 61 Bundesligapartien auf dem Feld. Als er zu Saisonbeginn nach Verletzungspause noch auf der Bank saß, sagte Hütter nach dessen ersten Einsatz gegen RB Leipzig: "Er ist einfach ein Spieler, der spielen muss." 

N’Dicka hat den nächsten Entwicklungsschritt geschafft. Er ist dominanter geworden, schaltet sich punktgenau mit nach vorne ein und nutzt sein starkes Kopfballspiel in der Offensive.

Gegen die TSG Hoffenheim (3:1) und den 1. FC Köln (2:0) traf er nach Standardsituationen von Filip Kostic, zudem leitet er mit seiner technischen Eleganz, Spielintelligenz und sauberem Passspiel (zuletzt kamen über 90 Prozent seiner Zuspiele an) einige gefährliche Situationen ein.

“Evan ist ein physisches Naturwunder", schwärmte Hütter auf Nachfrage von SPORT1. "Er ist nahezu nie verletzt, schnell und laufstark. Er hat sich im Spiel nach vorne verbessert und trainiert stark. Ich sehe einen tollen Profi, der eine tolle Entwicklung genommen hat. Wenn Evan dann im Flow ist und mutig spielt, finde ich ihn gewaltig gut.” N’Dicka selbst sagte nach dem Sieg gegen Köln auf der vereinseigenen Homepage: "Ich fühle mich wohl, möchte immer seriös arbeiten und das dann auf den Platz bringen." 

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Beide Innenverteidiger stehen bis 2023 unter Vertrag 

Größere Vereine haben N’Dicka bereits auf dem Zettel, doch die Eintracht hält alle Zügel in der Hand. Sein Vertrag läuft noch bis 2023, die Frankfurter holten ihn vor drei Jahren ohne Ausstiegsklausel aus Auxerre, bezahlten dafür aber eine etwas höhere Ablöse (sechs Millionen Euro). Es war ein Deal, der sich gelohnt hat. 

Den Scouts der Eintracht reichten bei den Beobachtungen nur wenige Minuten, um das große Potenzial des Linksfußes zu erkennen. Ob N’Dicka in ferner Zukunft bei einem Topteam wie Real Madrid oder FC Barcelona mitwirken kann? Auszuschließen ist das bei gleichbleibender Entwicklung nicht, aktuell fühlt sich der U21-Nationalspieler in Frankfurt aber bestens aufgehoben. 

Lewandowski traf im Hinspiel dreimal für den FC Bayern 

Martin Hinteregger hält hinter der "Bubi-Abwehr", die er zum besseren Kennenlernen zuletzt zu einem Helikopter-Rundflug eingeladen hat, die Reihen zusammen. Doch nun wartet nach Duellen gegen Mannschaften aus der zweiten Tabellenhälfte eine Herkulesaufgabe gegen den FC Bayern München.  

Im Hinspiel zahlte Tuta gegen Robert Lewandowski noch viel Lehrgeld, der Pole überragte im 5:0-Erfolg mit drei Treffern. Doch vor einem halben Jahr hatte er nur 30 Bundesliga-Minuten vorzuweisen, inzwischen stehen sechs Startelfeinsätze in der Bilanz.

Stark: In diesen Duellen kassierte die Eintracht fünf Gegentreffer und spielte zweimal zu Null. Nun kann das jüngste Abwehrduo der Bundesliga zeigen, dass es auch gegen die beste Mannschaft der Welt bestehen kann.